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Fairchild - Die Regency-Schwestern

Die große Saga in einem Band: »Gefangen von einem Lord«, »In den Fesseln des Dukes« und »In den Händen des Earls«

von Julia London (Autor:in) Theda Krohm-Linke (Übersetzung)
©2022 1063 Seiten

Zusammenfassung

Drei mutige Frauen in den Stürmen des Schicksals: Die Familiensaga »Fairchild – Die Regency-Schwestern« von Julia London jetzt als eBook bei dotbooks.

Glanz und Schatten der englischen Regency-Epoche … Nach dem Tod ihrer Eltern bleiben die drei Schwestern Ava, Greer und Phoebe völlig mittellos zurück – einzig die Nachricht von einem mysteriösen Erbe ihres Vaters gibt ihnen Hoffnung. Mutig reist Greer nach Wales, um dort bei einem gewissen Lord Radnor mehr in Erfahrung zu bringen: einem Mann, um den sich ebenso faszinierende wie finstere Gerüchte ranken … Ava muss sich derweil in London immer mehr unliebsamer Freier erwehren – und schmiedet schließlich den cleveren Plan, eine Scheinehe einzugehen. Sie hat allerdings nicht damit gerechnet, für ihren »Ehemann« bald höchst unziemliche Gefühle zu entwickeln … Und Phoebe, die jüngste Fairchild-Schwester? Die gerät in eine Zwickmühle, als sie von einem geheimnisvollen Gentleman bei einer gewagten Schwindelei erwischt wird: Wird sie einen Weg finden, um zu verhindern, dass er sie vor der gesamten Londoner Gesellschaft bloßstellt?

Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Fairchild – Die Regency-Schwestern« von New-York-Times-Bestsellerautorin Julia London vereint ihre »Regency Kisses«-Saga mit den Bänden »Gefangen von einem Lord«, »In den Fesseln des Dukes« und »In den Händen des Earls«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Glanz und Schatten der englischen Regency-Epoche … Nach dem Tod ihrer Eltern bleiben die drei Schwestern Ava, Greer und Phoebe völlig mittellos zurück – einzig die Nachricht von einem mysteriösen Erbe ihres Vaters gibt ihnen Hoffnung. Mutig reist Greer nach Wales, um dort bei einem gewissen Lord Radnor mehr in Erfahrung zu bringen: einem Mann, um den sich ebenso faszinierende wie finstere Gerüchte ranken … Ava muss sich derweil in London immer mehr unliebsamer Freier erwehren – und schmiedet schließlich den cleveren Plan, eine Scheinehe einzugehen. Sie hat allerdings nicht damit gerechnet, für ihren »Ehemann« bald höchst unziemliche Gefühle zu entwickeln … Und Phoebe, die jüngste Fairchild-Schwester? Die gerät in eine Zwickmühle, als sie von einem geheimnisvollen Gentleman bei einer gewagten Schwindelei erwischt wird: Wird sie einen Weg finden, um zu verhindern, dass er sie vor der gesamten Londoner Gesellschaft bloßstellt?

Über die Autorin:

Julia London ist eine »New York Times«- und »USA Today«-Bestsellerautorin und hat bislang mehr als 30 Romane veröffentlicht. Aufgewachsen in Texas, arbeitete die passionierte Hundebesitzerin viele Jahre lang in Washington für die amerikanische Regierung. Als sie ihre Liebe zum Schreiben entdeckte, machte sie diese jedoch zum Hauptberuf. Für den besten historischen Liebesroman erhielt sie bereits den »Romantic Times Book Club Award« und war sechs Mal unter den Finalistinnen für den begehrten »RITA Award«. Heute lebt sie wieder in Texas.

Mehr Informationen zu Julia London finden Sie unter julialondon.com.

Bei dotbooks veröffentlichte sie ihre »Regency Kisses«-Trilogie, die in diesem Sammelband enthalten ist, sowie ihre »Lockhart Clan«-Trilogie mit den Bänden:
»Highland Passion – Fieber der Leidenschaft«
»Highland Passion – Sturm der Sehnsucht«
»Highland Passion – Fesseln des Verlangens«
Die Reihe ist auch im Sammelband »Regency Passion« erhältlich.

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Sammelband-Originalausgabe März 2022

Copyright © der Sammelband-Originalausgabe 2022 dotbooks GmbH, München

Eine Übersicht über die Copyrights der einzelnen Romane finden Sie am Ende dieses eBooks.

This edition published by arrangement with the original publisher, Pocket Books, a division of Simon & Schuster, Inc., New York.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung mehrerer Bildmotive von © Period Images sowie © shutterstock

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (rb)

ISBN 978-3-98690-272-8

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Julia London

Fairchild – Die Regency-Schwestern

Die große Saga in einem Band

dotbooks.

Gefangen von einem Lord

Aus dem Amerikanischen von Margarethe van Pée

Wales 1820. Nach dem Tod ihrer Eltern stehen Greer Fairchild und ihre Schwestern vor dem Ruin. Die letzte Rettung könnte eine mysteriöse Erbschaft ihres Vaters sein, doch dafür muss Greer nach Wales reisen, zum düsteren Schloss des Lords von Radnor. Die schöne Lady hat bereits Gerüchte über ihn gehört – und seinem ungestümen Ruf wird der Lord gerecht: Er bezichtigt sie der Lüge. Bis sie ihre Identität bewiesen hat, soll sie seine Gefangene sein – doch Greer denkt gar nicht daran, sich seinem Willen zu unterwerfen. Stattdessen ist sie fest entschlossen, das Geheimnis des Lords zu lüften … aber kann sie auch sein Herz aus Eis zum Schmelzen bringen?

Kapitel 1

Llanmair Wales, 1820

Als drei Männer – Räuber vermutlich – die Kutsche anhielten, in der Greer Fairchild und Mr Percy reisten, fiel Greer aus einem unerklärlichen Grund als Erstes ein, dass der Tod von Mrs Smithington, deren Reisebegleiterin sie war, nicht nur tragisch, sondern höchst ungelegen war.

Sie befanden sich schon ganz in der Nähe von Llanmair, nachdem sie fast den gesamten Nachmittag über auf holperigen Straßen durchgeschüttelt worden waren. Trotz des düsteren Tags konnte Greer noch die Umrisse des alten, grauen Schlosses erkennen, das auf einem Felsvorsprung inmitten von Wäldern und Bergen thronte.

Es war ein imposantes Gebäude, vier Stockwerke hoch, mit vier Türmen in jeder Ecke. Sie waren schon so nahe am Schloss! Und jetzt das!

»Bleibt hier!«, sagte Mr Percy grimmig, als die Kutsche auf Aufforderung von den drei Reitern ächzend zum Stehen kam. »Ich werde mit ihnen sprechen.« Er stieg aus, schloss die Tür fest hinter sich und trat auf die drei Männer zu, die jetzt zwischen Greer und dem Schlossherrn standen, in dessen Besitz sich Greers Erbe befand.

»Ich halte es nicht aus«, murmelte sie unterdrückt. Nicht nach allem, was sie im letzten Jahr ertragen hatte. Nicht nach dem Tod ihrer Tante und den endlosen Stunden, die sie mit Mrs Smithington in öffentlichen Kutschen mit Leuten verbracht hatte, die sich nichts dabei dachten, wenn sie ihre Hühner und Hunde mitnahmen. Nicht, nachdem sie Tag für Tag durchgerüttelt worden war, einsame Moore oder stockdunkle Wälder durchquert hatte. Und jetzt stand sie kurz vor dem Ziel und wurde aufgehalten.

Es war wirklich äußerst ärgerlich.

Greer spähte aus dem Fenster. Mr Percy stand breitbeinig und mit verschränkten Armen vor den drei Reitern. Stöhnend legte sie den Kopf zurück. Vermutlich sollte sie Angst vor den Männern haben, aber sie empfand nur Erschöpfung und den Schmutz der anstrengenden Reise. Ganz zu schweigen von dem Ekel, den sie verspürte, weil sie seit drei Tagen das gleiche Kleid trug, denn es war verdammt kalt in Wales, und das armselige Kleid war das wärmste Kleidungsstück, das sie besaß.

»Absolut ungelegen«, sagte sie laut.

Wirklich, wenn die arme Mrs Smithington nicht gestorben wäre, hätte Greer diese Reise nach Wales wahrscheinlich im Sommer unternommen, wenn es warm gewesen wäre und die Sonne geschienen hätte. Nicht jetzt, im Spätherbst, wo es so grässlich kalt und feucht war. Und sie hätte Llanmair, wo der König der Diebe – als solchen sah sie ihn mittlerweile – vermutlich lebte, in der Hälfte der Zeit erreicht, weil die Straßen noch nicht so schlammig und voller Schlaglöcher gewesen wären.

Aber die arme Mrs Smithington hatte sich genau an dem Tag, als Greer am verfallenen und lange gesuchten Anwesen ihres Onkels ankam, zu einem Mittagsschlaf hingelegt. Die alte Frau hatte sich einfach niedergelegt und war nicht mehr aufgewacht. Es war eine schreckliche Art zu sterben – allein, ohne Verwandte, abgesehen von einem entfernten Neffen, ihrem Erben, in London. Und obwohl Mrs Smithington einem manchmal auf die Nerven gehen konnte, hatte Greer eine Art unduldsamer Zuneigung zu ihr gefasst und hätte ihr so einen einsamen Tod sicher nicht gewünscht.

Und als Mrs Smithington tot war, wünschte sich Greer, nie nach Wales gekommen zu sein. Wenn nicht der gute Mr Percy gewesen wäre, wäre sie bestimmt zusammen mit Mrs Smithingtons Nachlass nach London zurückgekehrt. Aber Mr Percy hatte sie ermutigt, die Reise fortzusetzen.

Ihre Reise hatte vor einem Jahr begonnen, als Greers gesetzlicher Vormund, Tante Cassandra, Lady Downey, plötzlich und unerwartet gestorben war. Tante Cassandras zweiter Ehemann, Lord Downey, hatte nicht das Verlangen, Greer oder ihre Cousinen Ava und Phoebe zu unterstützen, und er erklärte freiheraus, er würde sie an jeden verheiraten, der um ihre Hand anhalten würde, ungeachtet der sozialen Stellung, des Vermögens oder ihrer Wünsche in dieser Hinsicht.

Das war schon unerträglich genug, aber da Greer nur das Mündel von Lady Downey gewesen war, war sie in der denkbar schlechtesten Lage. Sie hatte weder Familie noch Vermögen, um einen geeigneten Verehrer anzulocken, und aus ihrer Vergangenheit besaß sie nur einen alten Brief und ein paar wenige Habseligkeiten, die ihrer Mutter gehört hatten, und verblasste, schwache Erinnerungen an ihre verstorbene Mutter, einen alten Onkel und einen fernen Vater. Geschwister hatte sie ebenfalls keine.

Um ihren Cousinen und sich das Schicksal zu ersparen, zu dem Lord Downey sie verdammen wollte, hatte Greer sich auf diese verflixte Reise begeben, da sie wusste, dass ihr Vater vor ein paar Jahren verstorben war, ohne einen Erben zu zeugen. Nun wollte sie nach seiner Hinterlassenschaft forschen und dazu ihren Onkel ausfindig machen. Zwar wusste sie nicht, ob ihr Vater überhaupt Vermögen besessen hatte, aber irgendetwas musste doch von seinem Leben übrig geblieben sein, und das hätte dann doch bestimmt der Bruder ihres Vaters geerbt.

Es war zwar nur eine zerbrechliche Hoffnung, aber immerhin eine Hoffnung.

Leider konnte sie sich die Reise nach Wales nur als Begleiterin der uralten, ständig jammernden Mrs Smithington leisten, die »die wilden Gegenden von England« sehen wollte.

Nach monatelanger Reise als Gesellschafterin von Mrs Smithington hatte Greer schließlich Bredwardine erreicht, einen englischen Ort an der Grenze von Wales, wo sie das Anwesen ihres Onkels in einem schockierend verfallenen Zustand vorgefunden hatte. Die vage Erinnerung an ein prächtiges Gebäude mit weiten Rasenflächen und Springbrunnen hatte sich als Fantasie herausgestellt. Man konnte das Haus kaum als Villa, geschweige denn als Schloss bezeichnen, und es gab überhaupt keine Rasenflächen darum herum, nur einen kleinen Garten, in dem ein altes Schwein ziellos umherwanderte.

Die einzigen Bewohner des Hauses waren ein betagter Verwalter mit seiner Frau. Die meisten Räume standen leer – es gab keine Möbel, man konnte sich nirgendwo hinsetzen oder hinlegen, außer in zwei Zimmern im obersten Stockwerk, in denen es, aus was für Gründen auch immer, sogar noch zwei alte, klumpige Federbetten gab. Und an jenem Nachmittag, als Greer verzweifelt überlegt hatte, was sie denn nun tun sollte, hatte Mrs Smithington angefangen zu jammern, sie fühle sich nicht wohl.

Damals hatte Greer sich noch nichts dabei gedacht. Mrs Smithington hatte ständig gejammert, seit sie London verlassen hatten, über das Wetter (zu regnerisch), den Zustand der Straßen (zu viele Schlaglöcher) und die Tatsache, dass es außer Landschaft nicht viel zu sehen gab.

Zuerst hatte Greer das dauernde Nörgeln noch amüsant gefunden, aber bald schon war sie es leid geworden, zumal sie diejenige war, die in den engen, öffentlichen Kutschen Hutschachteln und kleine Kisten auf dem Schoß halten musste.

Aber dann war in Ledbury Mr Percy zugestiegen, hatte Mrs Smithington Komplimente über ihr jugendliches Lächeln gemacht und so getan, als könnte er gar nicht glauben, wie alt sie schon war. Dem lieben Mr Percy, groß und gut aussehend, mit braunen Locken und glänzenden braunen Augen, hätte Mrs Smithington alles geglaubt, so bezaubert war sie von ihm.

Als sie in Herefordshire ankamen, hatte Mrs Smithington Mr Percy überredet, sie nach Wales zu begleiten. »Niemand wird sich an zwei armen, unverheirateten Frauen vergreifen, wenn sie in Begleitung eines Gentleman reisen«, hatte sie erklärt.

Greer hingegen dachte, dass selbst die niederträchtigsten Schurken durch Mrs Smithingtons ständiges Jammern abgeschreckt würden, aber dass Mr Percy Mrs Smithington so viel Aufmerksamkeit schenkte, war doch eine willkommene Erleichterung für sie gewesen.

Er war nicht nur überaus charmant, sondern auch ein sehr angenehmer Begleiter, weil er sich bemühte, all ihre Bedürfnisse zu erfüllen.

Ihr widmete Mr Percy besonders viel Aufmerksamkeit, und bei dieser Gelegenheit erfuhr Greer auch, was mit ihrem Onkel passiert war. Gelegentlich, wenn Mrs Smithington sich früh zurückzog, saßen Greer und Mr Percy noch ein Weilchen am Kamin des Gasthofes, in dem sie übernachteten. Unweigerlich machte er ihr dabei Komplimente – ihre Augen seien so blau wie das tiefe Meer, ihre Haare so schwarz wie Tinte. Greer fand seine Komplimente ganz reizend, aber da sie schon zwei Saisons in London verbracht hatte, ließ sie sich von solchen Sätzen nicht einwickeln.

Schließlich waren sie einander so nahegekommen, dass er ihr erklärte, wie ein Gentleman seines Standes dazu kam, in einer öffentlichen Kutsche zu fahren. Er war auf dem Weg nach Wales, um sich mit einem skrupellosen Verwandten auseinanderzusetzen, der ihm sein rechtmäßiges Erbe gestohlen und ihn aus dem Familienbesitz geworfen hatte, nur weil sein Vater Engländer war. Es war eine schlimme Geschichte, und obwohl Mr Percy sich sehr tapfer hielt, fand Greer seinen Verwandten kriminell.

Anschließend fühlte auch sie sich bemüßigt zu gestehen, dass sie nach ihrem Onkel suchte, dem letzten bekannten männlichen Verwandten aufseiten ihres Vaters, der auf Bredwardine gelebt hatte. Aber als sie Mr Percy gegenüber den Namen ihres Onkels erwähnte, schaute Mr Percy sie seltsam an. »Randolph Vaughan?«, wiederholte er ungläubig. Er beugte sich vor, ergriff Greers Hand, blickte sie voller Mitgefühl an und sagte: »Miss Fairchild, es ist meine traurige Pflicht, Euch mitzuteilen, dass Mr Randolph Vaughan … verstorben ist.«

Greer keuchte. »Verstorben?«

»Er wurde von einem Pferd getreten, das er gerade kastrieren wollte. Der arme Mann rang tagelang mit dem Tod, unterlag jedoch.«

»Oh«, hatte Greer geantwortet. »Ach, du liebe Güte.«

»Ah, aber Ihr müsst Euch nicht sorgen.« Mr Percy hatte ihre Hand gedrückt. »Ich weiß, dass Ihr noch mehr Verwandtschaft in Wales habt.«

»Noch mehr?«, hatte sie verwirrt gefragt. »Aber ich habe geglaubt, dass mein Onkel Vaughan der letzte war.«

»Von Eurer Familie vielleicht. Aber seine Frau stammte aus einer recht großen Familie.«

Greer hatte der Kopf geschwirrt. »Wenn ich mir erlauben darf, Sir … woher wisst ihr so viel über die Familie Vaughan?«

»Oh, das ist nicht weiter schwer«, hatte er mit seinem charmanten Lächeln gesagt. »Wales ist wie eine Kleinstadt – Waliser kennen einander.«

Waliser.

Greer blickte aus dem Fenster der Kutsche und sah plötzlich, wie sich einer der Männer vom Pferd schwang und eine Waffe zog. Sie keuchte, als Mr Percy den Hut abnahm, sich mit der Hand durch das dichte, braune Haar fuhr und dann den Hut wieder aufsetzte. Die Pistole schien ihn nicht sonderlich zu erschrecken.

Aber Mr Percy war sowieso nicht leicht zu erschüttern. Als Greer Mrs Smithington kalt und steif in Bredwardine im Bett vorgefunden hatte, hatte sie sich der Verzweiflung hingegeben. Sie hatte nur sehr wenig Geld, war meilenweit von der Zivilisation entfernt und ihrem Erbe nicht nähergekommen, seit sie London verlassen hatte. Aber sofort war Mr Percy an ihrer Seite, beruhigte und unterstützte sie und kümmerte sich um alles.

Und als Mrs Smithington auf dem Kirchhof beerdigt war und ihre Habseligkeiten nach London zurückgeschickt worden waren, hatte Mr Percy gefragt: »Ihr wollt doch weiterreisen, nicht wahr?«

»Weiterreisen?«, hatte Greer geschrien. »Wohin soll ich denn fahren? Meine Begleiterin ist tot, mein Onkel ist tot, und sein Anwesen verfällt. Ich kann nur nach London zurückkehren, aber selbst dafür fehlt mir das Geld.«

»Ich werde Euch natürlich überallhin begleiten«, hatte Mr Percy sofort erwidert. »Ich stehe zu Euren Diensten, Miss Fairchild.«

»Das kann ich doch nicht von Euch verlangen.« Und sie konnte auch keineswegs den Skandal riskieren, mit einem Mann zu reisen, der nicht mit ihr verwandt war. Phoebe und Ava würde der Schlag treffen, wenn sie wüssten, dass Mrs Smithington gestorben war und sie mit einem Mann durch die Weltgeschichte reiste, den sie kaum kannte.

Mr Percy war jedoch sehr überzeugend gewesen. »Aber ich tue es gerne, ich versichere es Euch. Ich habe keine festen Termine. Des Weiteren kenne ich einen Anwalt, der Euch den Weg zu der Person weisen kann, die die Geschäfte Eures Onkels übernommen hat.« Als Greer ihn neugierig anblickte, sagte er: »Euer Onkel ist zwar gestorben, aber Ihr habt vielleicht trotzdem das Recht auf ein Erbe.«

Und als Greer immer noch Einwände hatte, hatte er mit großer Autorität gesagt: »Nun, Miss Fairchild! Ihr habt den weiten Weg zurückgelegt und könnt jetzt nicht aufgeben, ohne wenigstens mit dem Gentleman gesprochen zu haben. Wenn er Euch nichts Neues sagen kann, werde ich Euch helfen, die erste Kutsche nach London zu besteigen. Aber es kann nichts schaden, wenigstens zu fragen, oder?«

Dem konnte sie nicht widersprechen.

Der Anwalt, Mr Davies, war ein älterer Herr, dessen Kanzlei sich in einem uralten Gebäude mit durchhängenden Holzdielen befand. Mr Percy staubte mit seinem Taschentuch galant einen Stuhl für sie ab, und nachdem Greer Platz genommen hatte, erklärte sie dem Mann ihr Anliegen. Sie vermutete, die einzige Erbin ihres Vaters zu sein, aber da sie von frühester Kindheit an nicht mehr bei ihm gelebt hatte, war sie sich nicht sicher.

Mr Davies hörte ihr schweigend zu. Dann setzte er seine Brille auf, fuhr sich mit beiden Händen durch die grauen Haare und begann, aus einem Stapel von Papieren etwas herauszusuchen. Schließlich stieß er auf eine große Ledermappe, aus der er Unterlagen zog, die er leise murmelnd eingehend betrachtete. Greer saß ungeduldig dabei, während Mr Percy aufmerksam hinter ihr stand.

Nach einer Weile setzte Mr Davies die Brille ab und blickte Greer an. »In der Tat, Ihr seid die einzige lebende Erbin Eures Vaters«, sagte er.

Greer gab einen Laut der Überraschung und der Freude von sich.

»Da jedoch leider keine Vorkehrungen getroffen wurden, um Euch ausfindig zu machen, ging der Besitz Eures Vaters, Mr Yorath Vaughan, an seinen Bruder über, Mr Randolph Vaughan, der Euer verstorbener Onkel ist. Auch Mr Randolph Vaughan hatte keine lebenden Erben, und so ging sein gesamter Besitz – zu dem natürlich auch der Teil Eures Vaters gehört – an den Gatten der verstorbenen Schwester seiner verstorbenen Frau über, an seine Lordschaft Rhodrick Glendower.«

Greer blinzelte und versuchte zu folgen. Mr Davies schob die Brille wieder auf die Nase und faltete die Hände auf der Schreibtischplatte. »Er ist in England, und auch in Bredwardine, als der Earl of Radnor bekannt. Aber nur drei Meilen von hier, in Wales, kennt man ihn unter einem anderen Namen.«

Der Druck von Mr Percys Hand auf Greers Schulter verstärkte sich. »Verzeiht, aber Ihr meint ja wohl nicht …«

»Doch, in der Tat, Mr Percy!«, erwiderte der Anwalt, der recht zufrieden mit sich wirkte. »Miss Fairchilds Erbe – wenn es tatsächlich existiert – befindet sich im Besitz des Prinzen von Powys!«

»Wer?«, fragte Greer.

»Der Prinz von Powys«, artikulierte Mr Davies überdeutlich. »In den Augen der Engländer mag dies ein ererbter Titel sein, aber in Wales, Madam, kennt man ihn nur als ›Der Prinz‹. Er ist ein Mann, mit dem nicht zu spaßen ist.«

Und wenn er der König von England wäre – er hatte ihr Erbe. »Wie kann ich ihn finden?«

Mr Davies schlug den Lederordner so heftig zu, dass eine Staubwolke aufstieg. »Natürlich auf Llanmair, wo alle Prinzen von Powys vor ihm residiert haben und wo sie auch noch residieren werden, wenn er schon lange tot ist.«

»Und wo genau liegt Llanmair?«, wollte Greer wissen.

Der Anwalt schmunzelte leise und wies auf das kleine, schmutzige Fenster. »Im Westen. Am Fuß der kambrischen Berge, in einem wildreichen Wald.«

Greer blinzelte den alten Mann an. Er hielt ihrem Blick stand, ohne seiner poetischen, aber unpraktischen Richtungsangabe eine genauere Erklärung hinzuzufügen. Greer erhob sich, kramte in ihrem Retikül nach einer Krone und reichte sie Mr Davies. »Danke, Sir. Sie haben mir sehr geholfen.«

Mr Davies streckte seine knochige Hand aus und griff nach der Münze. »Viel Glück, Miss Fairchild«, krächzte er. Greer lief ein Schauer über den Rücken.

Natürlich überredete Mr Percy sie, in einer Privatkutsche weiterzureisen. Greer zögerte zunächst, in Anbetracht ihrer schwindenden Mittel, aber Mr Percy hielt es für absolut notwendig, da sie ja schließlich so weit nach Wales hinein reisen wollten. »Wie Ihr gehofft habt, Miss Fairchild, ist noch etwas übrig vom Besitz Eures Vaters! Natürlich müsst Ihr dorthin fahren. Aber es ist eine anstrengende Reise, und in einer Mietkutsche seid Ihr doch weniger Spekulationen über Eure Person ausgesetzt.«

Das war eine sehr höfliche Erinnerung daran, dass sie einen Skandal vermeiden musste. Und doch rang sie mit sich – sie hatte gerade noch genug Geld, um entweder zurück nach London zu fahren oder, mit ein wenig Glück, ihr Erbe zu beanspruchen. Aber letztlich hatte Mr Percy wohl recht. Sie hatte schon so einen weiten Weg zurückgelegt, dass sie ihre Reise ebenso gut fortsetzen konnte. Also machte sich Greer wider besseres Wissen mit Mr Percy in Richtung Llanmair auf.

In einer Privatkutsche.

Die sie gemietet hatte.

Erst als sie fernab jeder Zivilisation dahinrumpelten, hatte Mr Percy ihr gestanden, dass der Prinz von Powys niemand anderer als sein verfluchter Onkel war, der Mann, der ihn ruiniert hatte.

»Das kann ja wohl nicht wahr sein!«, hatte Greer schockiert ausgerufen.

»Das sollte Euch eigentlich nicht überraschen«, war Mr Percys Antwort gewesen. »Der Mann hat beträchtlichen Einfluss in dieser Gegend. Wie sonst hätte er …« Er brach ab und presste, mit einem Seitenblick auf Greer, die Kiefer zusammen.

»Wie sonst hätte er was?«

»Das kann ich nicht sagen, Miss Fairchild. Ihr seid zu … zu rein, um von der gemeinen Natur dieses Mannes zu erfahren.«

Greer hatte bloß geschnaubt. Über so etwas brauchte sie sich keine Gedanken zu machen, schließlich reiste sie mit einem Mann, der nicht ihr Gatte oder sonst wie mit ihr verwandt war, nach Wales. »Ich habe meine Entscheidung getroffen, Sir. Ihr müsst mir sagen, was Ihr von diesem Mann wisst, denn er hat nicht nur Euer Erbe, sondern auch meins.«

»Ja, natürlich, Ihr müsst auf dem bestehen, was rechtmäßig Euch gehört«, pflichtete er ihr sofort bei. »Ihr seid wirklich sehr mutig, Miss Fairchild.«

Besonders mutig kam sie sich gar nicht vor, eher verzweifelt. »Dann erzählt mir jetzt bitte, was ich wissen muss.«

Seufzend blickte er auf seine Hände. »Der Schuft hat mir nicht nur meine Ländereien genommen, sondern auch die Tochter eines Rechtsanwalts in Rhayader kompromittiert und sich hartnäckig geweigert, sich ehrenhaft zu verhalten.«

Greer blinzelte. Mr Percy beugte sich vor, legte ihr die Hand auf das Knie und fuhr leise fort: »Aber das war noch nicht einmal das Schlimmste. Bald nach seiner Weigerung war die junge Frau verschwunden. In der gesamten Grafschaft wurde nach ihr gesucht … aber sie war nirgends zu finden.«

»Ach, du lieber Himmel!«, rief Greer aus. Was konnte einer Frau in einem so fernen Land wie Wales wohl alles zustoßen?

»Aber dann, wie durch ein Wunder, fand er sie schließlich, mitten in einem riesigen, undurchdringlichen Wald.« Er lehnte sich wieder zurück und nahm die Hand von ihrem Knie. »Sie war natürlich tot. Gebrochener Hals.«

»O Gott, nein!«

»Er allein führte die Behörden zu ihrer Leiche, meilenweit von Llanmair entfernt.«

»Wie tragisch!«

Mr Percy kniff die Augen zusammen und beugte sich erneut vor. »Ich glaube, Ihr erfasst nicht ganz, was ich sagen will, Miss Fairchild. Llanmair ist von zehntausend Hektar Wald umgeben, der zum Teil recht unzugänglich ist. Und doch ist es ihm gelungen, sie in einer sehr abgelegenen Schlucht zu entdecken.«

Greer riss die Augen auf. »Ihr meint … Mord?«, flüsterte sie.

Mr Percy zuckte mit den Schultern und lehnte sich wieder zurück. »Es gibt viele, die daran glauben. Dieser Mann ist niederträchtig.«

Und jetzt, einige Tage später, lief Greer ein Schauer über den Rücken, als sie aus dem Fenster der Kutsche auf das hoch aufragende Schloss und die drei Männer blickte. Sie verspürte plötzlich das Bedürfnis, Mr Percy nahe zu sein, und stieg aus. In diesem Moment kam ein weiterer Reiter auf sie zu galoppiert. Auch Mr Percy hatte ihn gesehen, denn er drehte sich sofort um und sagte zu ihr: »Bleibt in der Kutsche, Miss Fairchild.«

Aber Greer rührte sich nicht. Wie gebannt starrte sie dem Reiter entgegen.

Er ritt in einem solchen Tempo, dass sich sein Umhang bauschte wie die Schwingen eines riesigen Vogels. Er war tief über den Hals seines großen, schwarzen Pferdes gebeugt, dessen Hufe über die Erde donnerten. Fast schien es, als sähe der Mann sie nicht und wollte sie über den Haufen reiten. Greer schrie auf und schoss hinter Mr Percy, als der Reiter schließlich so abrupt anhielt, dass sein Pferd sich aufbäumte.

Er hielt seinen tänzelnden Rappen im Zaum und blickte sie finster an. Als Greer hinter Mr Percy hervortrat, richtete er seine eisigen grünen Augen auf sie.

Ein Frösteln überlief sie.

Der Reiter war etwa zehn Jahre älter als sie. Über eine Seite seines Gesichts zog sich eine Narbe vom Augenwinkel bis zur Wangenmitte, die in seinem Bartschatten verschwand. Er hatte ein energisches Kinn, und unter seinem Hut sah sie schwarze Haare, die an den Schläfen bereits grau wurden. Man konnte ihn nicht als gut aussehend bezeichnen, ja noch nicht einmal freundlich – er wirkte ziemlich grimmig.

Und wütend.

Mr Percy trat sofort vor Greer und sagte etwas auf Walisisch. Daraufhin trieb der Mann sein Pferd ein paar Schritte vorwärts und betrachtete Greer aus seinen erschreckend kalten, grünen Augen.

In diesem Moment traf ein dicker Regentropfen Greers Haube und erschreckte sie. Ein weiterer folgte, und dann noch mehr, und impulsiv sagte sie zu dem Mann: »Bitte, wir möchten weiterfahren. Wir müssen …«

Mr Percy packte sie am Unterarm, sagte etwas auf Walisisch, und wieder sah der Mann Greer an.

»Verzeihung«, flüsterte sie Mr Percy zu. »Ich glaube, wir sollten erklären, wer wir sind.«

»Was glaubt Ihr, was ich in der letzten Viertelstunde getan habe?«, gab er leise zurück. »Wenn Ihr erlaubt.«

»Aber es fängt zu regnen an«, unterbrach Greer ihn verzweifelt. Wieder wandte sie sich an den Mann auf dem Pferd. »Ich möchte Euch nicht drängen, Sir, aber ich fürchte, wir geraten in den Regen.«

Der Mann schwieg. Greer trat einen Schritt vor. »Wir haben eine wichtige Angelegenheit mit dem Earl of Radnor … dem, äh … dem Prinzen … zu besprechen, würdet Ihr also bitte so freundlich sein, uns passieren zu lassen?«

Ihre Bitte traf auf kaltes Schweigen. Greer warf Mr Percy einen besorgten Blick zu. »Glaubt Ihr, er versteht mich überhaupt?«, flüsterte sie.

»Oh … ich bin mir ziemlich sicher, dass er Euch versteht«, erwiderte Mr Percy.

Der Mann gab jedoch nichts zu erkennen, und Greers anfängliche Furcht verwandelte sich in Zorn über seine Grobheit. Sie reckte das Kinn und blickte ihn böse an.

In diesem Augenblick sagte er etwas auf Walisisch zu den drei Männern. Dann lenkte er sein Pferd herum und ritt davon.

»Was hat er gesagt?«, fragte Greer überrascht.

Mr Percy bedeutete ihr seufzend, in die Kutsche zu steigen. »Er hat uns Erlaubnis gegeben zu passieren«, murmelte er, ergriff sie am Arm und half ihr in die Kutsche. »Weiterfahren«, rief er dem Kutscher zu, bevor er ebenfalls einstieg.

Greer wischte die Regentropfen von ihrem Umhang und sagte: »Seine Lordschaft mag ein Mörder sein, aber ich werde mich auf jeden Fall bei ihm darüber beschweren, wie unerträglich grob sein Mann war.«

Mr Percy seufzte gereizt. »Miss Fairchild, dieser unerträglich grobe Mann war der Prinz von Powys.«

Ach, du liebe Güte.

Kapitel 2

Die drei Reiter eskortierten die Kutsche auf der kurzen Strecke in einen Schlosshof, der so groß war, dass mit Leichtigkeit mehr als ein Dutzend Kutschen hineingepasst hätten.

Llanmair war riesig, eher ein Palast als ein Schloss. Um eine große Rasenfläche standen uralte Bäume. Es war ein unerwarteter Anblick, weil Greer nach der langen Fahrt durch wilde Wälder eher mit Bauern, Schweinen und Hühnern gerechnet hätte, nicht mit einer so gepflegten Anlage.

Als sie aus der Kutsche stieg und nach oben blickte, bemerkte sie auf Vorsprüngen und in Nischen überall an der Mauer Vogelnester, in denen große Vögel saßen. Manche waren schwarz, manche rot, einige schliefen, und andere beobachteten das Treiben im Hof.

Unwillkürlich musste Greer an eine Zeile aus Macbeth denken: »Selbst der Rabe, der Duncans schicksalsvollen Eingang krächzt unter mein Dach, ist heiser …«

Ein Schauer lief ihr über den Rücken. An den Eingangstüren zum Schloss erschienen zwei Lakaien in schwarzer Livree und kamen zur Kutsche geeilt. Hinter ihnen kam ein Mann in der schwarzgrauen Uniform eines Butlers auf sie zu. Als er sie erreicht hatte, verneigte er sich und sagte: »Bonjour

»Bonjour«, erwiderte Greer höflich, aber Mr Percy antwortete auf Walisisch.

Der Butler sagte etwas in freundlichem Tonfall, und Percy bot Greer seinen Arm. »Wir werden hineingeführt.«

Leise Furcht stieg in ihr auf – es gefiel ihr nicht, dass sie die Sprache nicht verstand und das Haus eines Mörders betrat –, aber Percy drückte ihr beruhigend die Hand, und wieder einmal fügte sie sich.

Im Schloss kam es ihr beinahe vor wie in einem anderen Jahrhundert. Es wirkte mittelalterlich – das Innere war dunkel und eng, die Steinmauern feucht. Durch einen schmalen Gang kamen sie in eine große Halle, mit so vielen Waffen und Rüstungen an den Wänden, dass man ein ganzes Regiment damit hätte ausstatten können. Es gab auch Fahnen und Standarten mit walisischen Worten und dem Symbol eines fliegenden roten Drachens, an das sich Greer vage aus ihrer Kindheit erinnerte. An einer Wand hing ein riesiger Spiegel, der das wenige Licht reflektieren sollte.

Der Butler ging durch einen dunklen Korridor, durch einen der Türme und einen weiteren Korridor, in dem düstere Gemälde und weitere Waffen hingen.

Am Ende dieses Ganges öffnete er eine Flügeltür aus Eiche und sagte etwas auf Walisisch.

Sie traten ein.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2022
ISBN (eBook)
9783986902728
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (Oktober)
Schlagworte
Historischer Liebesroman Historische Romanze Regentschaftszeit Bridgerton Regency-Roman Familiensaga Viktorianische Historische Romanze Lisa Kleypas Julia Quinn Neuerscheinung eBooks

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