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Flashback - Tödliche Erinnerung

Roman

©2023 574 Seiten

Zusammenfassung

Manche Erinnerungen sollten besser begraben bleiben: Der Wissenschaftsthriller »Flashback – Tödliche Erinnerung« von Bestsellerautor Gary Braver jetzt als eBook bei dotbooks.

Bei ihrer Arbeit im Altenheim macht die Pharmazeutin René Ballard eine erschreckende Entdeckung: Mehreren Alzheimer-Patienten wurde heimlich ein illegales Medikament verabreicht. Das sogenannte »Memorin« bringt zwar die Erinnerungen der Kranken zurück – jedoch mit furchtbaren Nebenwirkungen: Sie sind plötzlich gefangen in Flashbacks, die sie die schlimmsten Ereignisse ihrer Vergangenheit wiedererleben lassen. Benutzt ein skrupelloser Pharma-Konzern die Hilfsbedürftigen als Testobjekte? Bei ihren Nachforschungen lernt René durch Zufall Jack Koryan kennen, dessen Gedächtnis seit einem Tauchunfall mit einem Schwarm giftiger Quallen unnatürlich detailliert ist. Gemeinsam forschen die beiden weiter nach dem Ursprung des »Memorins« – und geraten so bald ins Visier eines brutalen Gegenspielers …

»Ein würdiger Nachfolger von Michael Crichton und Tess Gerritsen.« Publishers Weekly

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Thriller »Flashback – Tödliche Erinnerung« von Gary Braver wird alle Fans von Frank Schätzing begeistern. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Bei ihrer Arbeit im Altenheim macht die Pharmazeutin René Ballard eine erschreckende Entdeckung: Mehreren Alzheimer-Patienten wurde heimlich ein illegales Medikament verabreicht. Das sogenannte »Memorin« bringt zwar die Erinnerungen der Kranken zurück – jedoch mit furchtbaren Nebenwirkungen: Sie sind plötzlich gefangen in Flashbacks, die sie die schlimmsten Ereignisse ihrer Vergangenheit wiedererleben lassen. Benutzt ein skrupelloser Pharma-Konzern die Hilfsbedürftigen als Testobjekte? Bei ihren Nachforschungen lernt René durch Zufall Jack Koryan kennen, dessen Gedächtnis seit einem Tauchunfall mit einem Schwarm giftiger Quallen unnatürlich detailliert ist. Gemeinsam forschen die beiden weiter nach dem Ursprung des »Memorins« – und geraten so bald ins Visier eines brutalen Gegenspielers …

Über den Autor:

Gary Braver ist das Pseudonym des amerikanischen Autors Gary Goshgarian. Nach seinem Schulabschluss studierte er Physik und machte schließlich seinen Doktor in englischer Literatur. Während seiner Arbeit als Dozent begann Braver mit dem Schreiben seiner Spannungsromane, die in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet wurden. Zusammen mit der Bestsellerautorin Tess Gerritsen schrieb er den erfolgreichen Thriller »Die Studentin«.

Die Website des Autors: garybraver.com/

Bei dotbooks veröffentlichte der Autor seine packenden Wissenschaftsthriller »Eternal – Gefährliche Entdeckung und »Flashback – Tödliche Erinnerung«, sowie den Psychothriller »Skin Deep – Das Gesicht des Todes«.

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eBook-Neuausgabe Juni 2023

Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals 2005 unter dem Originaltitel »Flashback« bei Forge Book, New York. Die deutsche Erstausgabe erschien 2007 unter dem Titel »Memoria« bei Heyne, München.

Copyright © der amerikanischen Originalausgabe 2005 by Gary Braver

Copyright © der deutschen Erstausgabe 2007 by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Copyright © der Neuausgabe 2023 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/catmando, Kitsana 1980

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ah)

ISBN 978-3-98690-656-6

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Gary Braver

Flashback – Tödliche Erinnerung

Thriller

Aus dem Amerikanischen von Imke Walsh-Araya

dotbooks.

Kapitel 1

Homer’s Island, Massachusetts

Von seinem Platz oben auf dem Skull Rock sahen sie wie blasse Spiegeleier aus, die sich direkt unter der Wasseroberfläche bewegten. Irgendeine Quallenart. Ein halbes Dutzend muskulöse Fallschirme, die sich kraftvoll pulsierend durch die schwarze Brandung arbeiteten.

Merkwürdig. Als Kind hatte Jack Koryan häufig den Sommer hier draußen verbracht und dabei nur einige wenige Male Quallen in der Bucht gesehen. Meistens wurden sie von der nächtlichen Flut an den Strand gespült – tellergroße Schleimbomben mit Rüschenschürzen und fetten, langen Tentakeln. Aber diese Geschöpfe sahen aus wie kleine runde Klumpen, durchsichtige Geleebäuche, die nichts Sichtbares hinter sich herzogen.

Vielleicht eine tropische Art, die das warme Wasser mitgebracht hat, dachte er.

Jack sah zu, wie die ganze Formation pumpend vorüberzog, getrieben von einem primitiven Drang und der warmen Strömung. Irgendwo hatte er gelesen, dass Quallen zu fünfundneunzig Prozent aus Wasser bestanden – Wesen ohne Gehirn, Knochen oder Blut, die auf ihre Umwelt nur dank eines Netzwerks aus Nerven reagierten. Was für ein erbärmliches Schicksal, dachte Jack. Nervenenden als einzige Verbindung zur Welt: ein Leben ohne Denken, Leidenschaft oder Erinnerung.

In der kühlen, feuchten Luft war eine Brise aufgekommen, die die Wasseroberfläche kräuselte. Die Flut kam herein. Bald würde der Felsen vom Wasser bedeckt sein.

Skull Rock.

Er sah aus wie immer – ein kuppelförmiger Granitblock, der etwa fünfzig Meter vor der Küste aus der Brandung ragte. Generationen von Seepocken hatten seine Kuppe weiß gefärbt, und um den Sockel hing eine Mähne aus Seegras. Schimmernde schwarze Muscheln schmückten die Hochwasserlinie wie eine exotische Perlenkette. Als Kinder hatten er und sein Cousin George die Weichtiere in Eimer gesammelt und seiner Tante Nancy für ihre armenischen Gerichte oder ihre Bouillabaisse gebracht.

Es war fünfzehn Jahre her, seit Jack zuletzt zum Felsen hinausgeschwommen war. Damals hatte er mit seinem Cousin und anderen Sommerkindern ganze Stunden dort draußen verbracht. Bei Ebbe drängten sich manchmal bis zu zehn zappelnde kleine Körper auf der Kuppe, deren einziger Halt die verwitternden Seepocken unter ihren Füßen waren. Fast konnte er das grölende Gelächter hören, wenn einer von ihnen das Gleichgewicht verlor oder ins Wasser geschubst wurde. Wer zuerst reinfällt, hat verloren.

Hinter ihm erstreckte sich das rollende Meer wie flüssiges Eisen bis zu den dunklen regenschweren Wolken, die von Norden hereindrängten. Irgendwo da draußen war Jacks Mutter gestorben – am 20. August 1975. Sie war zu ihrem kleinen Segelboot hinausgepaddelt, das direkt hinter dem Skull Rock ankerte, wahrscheinlich keine fünfzig Meter von dort entfernt, wo er jetzt stand. Sie mussten Nordostwind gehabt haben, weil das Beiboot achthundert Meter weiter unten an den Strand gespült wurde. Die Rettungswesten lagen noch im Boot, aber ihre Leiche wurde nie gefunden.

Heute war ihr dreißigster Todestag. Alle paar Jahre kam er zu einer stillen Gedenkstunde hier heraus. Als sie starb, war er nicht einmal zwei Jahre alt gewesen. Seine Tante Nancy und sein Onkel Kirk hatten ihn wie ihr eigenes Kind großgezogen.

Unter ihm schwammen weitere Quallen direkt unter der Wasseroberfläche vorbei. Eine schräge Phalanx durchscheinender Körper, in deren Mitte sich violette Ringe kreuzten.

Dies war ein ganz besonderer Ort. Das Strandhaus war ursprünglich für den Verwalter des großen Sherman-Anwesens oberhalb der Steilküste vorgesehen gewesen. Rose, seine Mutter, hatte es vor Jahrzehnten als Ferienhaus gemietet, wegen des ungewöhnlich warmen Wassers, das auf komplizierte klimatische Phänomene wie El Niño zurückzuführen war. In regelmäßigen Abständen brachten Strömungen tropische Geschöpfe vom Golfstrom in das Gebiet: Mondfische, Echte Karettschildkröten, Thunfische und kleinere Tiere, die seine Mutter faszinierten. Seiner Tante Nancy zufolge hatte Rose eine geradezu mystische Beziehung zum Meer gehabt und war oft stundenlang am Strand spazieren gegangen, um merkwürdige Lebewesen zu sammeln. Aber Jack besaß keine Erinnerung an sie, sondern war auf die bruchstückhaften Informationen seiner Tante angewiesen, die vor dreizehn Jahren verstorben war. Sein Vater war bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, als Jack sechs Monate alt gewesen war, sodass er auch an ihn keinerlei Erinnerung hatte.

Dafür wusste er noch gut, wie er sich einmal im flachen Wasser an einer großen orange leuchtenden Feuerqualle verbrannt hatte – ein Gefühl, als hätte ihm jemand eine Peitsche über die Wade gezogen. Nur mit Mühe hatte er die Tränen unterdrücken können, als Tante Nancy in aller Ruhe mit ihm zum Haus zurückging und seine Haut mit Essig abwusch. »Auf keinen Fall reiben«, hatte sie gesagt, »das macht es nur noch schlimmer.« Dann hatte sie mit der stumpfen Seite einer Messerklinge ein kleines Stück Tentakel abgeschabt. Ein altes armenisches Hausmittel, hatte sie erklärt, das sie von ihrer Mutter gelernt habe. Er fragte sich, ob das stimmte.

Im schwächer werdenden Licht sah Jack seine Kleider am Strand liegen, wo er sie ausgezogen hatte, um hinauszuschwimmen. Ein kleines Stück weiter oben am Strand erhob sich die dunkle Silhouette des Verwalterhäuschens. Der Sandstrand von Buck’s Cove war völlig verlassen, aber in der Sherman-Villa darüber brannte Licht. Obwohl die Insel in Privatbesitz war, ankerten hier an Sommerwochenenden Boote, deren Besitzer die unberührte Schönheit der Gegend genießen wollten. Heute Abend jedoch war weit und breit kein Mensch zu sehen.

Am Horizont zuckten Blitze. Bald musste der Sturm losbrechen.

Von seinem Felsen aus wirkte das unbeleuchtete Haus am dunklen Strand düster. Dabei hatte er nur schöne Erinnerungen an diesen Ort. Nach dem Tod seiner Mutter hatten die Shermans das Haus im Sommer jeweils ein oder zwei Wochen an seine Familie vermietet. Er wusste noch genau, wie er und seine Cousins über den Sand gelaufen waren und sich ins Wasser gestürzt hatten, ohne sich von der Kälte beeindrucken zu lassen, die die Erwachsenen davon abhielt, sich weiter als bis zu den Knien ins Meer zu wagen.

Aus der Dämmerung tauchte eine Möwe auf, die sich im Sturzflug auf das Wasser stürzte, aber in letzter Sekunde mit einem enttäuschten Kreischen abdrehte. Immer noch schimpfend landete sie am Ufer in der Nähe von Jacks Kleidung.

Jack fühlte einen Stich in der Brust. Aus dem halben Dutzend Quallen war unter dem von Blitzen durchzuckten Himmel ein ganzer Schwarm geworden. Er warf einen Blick auf das Wasser hinter ihm.

»Herr im Himmel!«

Kein Schwarm. Er stand mitten in einer Quallenplage. Hunderte der Tiere schaukelten dicht an dicht an seinem Felsen vorbei. Die Bucht wimmelte nur so von Quallen.

Im schwächer werdenden Licht konnte er seine Kleider am Ufer erkennen. Seine Jeans lud ihn ein, wieder hineinzuschlüpfen, aber es sah aus, als wäre sie meilenweit entfernt.

Wo zum Teufel kommen die her?

Und wenn sie giftig sind?

Aber es gibt Hunderte verschiedene Quallenarten, und nur eine Handvoll ist giftig.

Er überlegte, ob er zum Test seinen Fuß ins Wasser halten sollte. Das war in Ordnung, wenn er keine Reaktion zeigte. Aber was, wenn er sich verbrannte? Sollte er das Gewitter abwarten, bis ihn ein Blitz zu Holzkohle verschmorte? Außerdem würde der Felsen binnen einer Stunde überschwemmt werden. Dann schwappten ihm die Quallen so oder so über die Füße. Großer Gott!

Prüfend betrachtete er die schwarze Wasserfläche, die ihn vom Ufer trennte. Seine beste Zeit bei auflaufender Flut war eine Minute und zwanzig Sekunden. Aber damals war er achtzehn gewesen. Jetzt war er zweiunddreißig und konnte das Ufer frühestens in zwei Minuten erreichen. Zwei kurze Minuten ... Aber der Gedanke, durch Wasser zu schwimmen, in dem es von Quallen nur so wimmelte, war widerlich. Und falls sie giftig waren, konnte die Sache höchst unangenehm werden.

Aber die Dinger sind nicht größer als ein Tennisball und ernähren sich wahrscheinlich von Elritzen.

Stimmt, und genau die werden von ihrem Gift gelähmt.

Du bist doch keine Elritze.

Nein, aber bei Hunderten von Quallen dürfte das keine Rolle spielen.

Verflucht!

Der Himmel erstrahlte in einem bedrohlichen Grün. Dann zerriss ein hoher, metallischer Knall die Luft. Bei auflaufender Flut und Rückenwind konnte er es, vom Adrenalin getrieben, vielleicht in hundert Sekunden schaffen.

Im Geiste sah er Tante Nancy mit einer Stoppuhr lächelnd am Strand stehen. Drei, zwei, eins. Los!

George war zwar zwei Jahre älter, aber Jack war der bessere Schwimmer.

Mickrige hundert Sekunden.

Das Wasser war dunkel, doch es sah so aus, als würden die Quallen dicht unter der Oberfläche treiben. Wenn er tief genug tauchte und die Hälfte der Distanz knapp über dem Grund zurücklegte, musste er nur noch etwa sechs Meter kraulen, bis er seichtes Wasser erreicht hatte und den Rest zu Fuß zurücklegen konnte.

Er versuchte, sich einzureden, dass er es mit harmlosen Schleimklumpen zu tun hatte. Vermutlich schwamm es sich in dem Schwarm wie in einer Flut silikongefüllter Plastiktüten.

Nicht nachdenken. Sieh zu, dass du zum Strand kommst. Drei ... zwei ... eins.

Der Himmel explodierte erneut. Stroboskoplicht erhellte die Bucht. Sein Herz stockte: Das Wasser war bis hin zum Ufer von Quallen durchsetzt. Er sprach ein stilles Gebet, füllte seine Lungen mit Luft und sprang.

Aber er hatte sich getäuscht. Die Quallen besaßen einen Meter lange, unsichtbare Tentakel.

Und sie waren giftig.

Jack schwamm vielleicht zehn Meter unter Wasser und schoss dann an die Oberfläche.

In den ersten Bruchteilen von Sekunden, während er nach Luft rang, hätte er nicht sagen können, wo das Epizentrum des Schmerzes lag. Die Tentakel hatten Striemen über seine Arme, seinen Rücken und die Beine gezogen und seinen Kopf mit einer widerlichen Schleimschicht bedeckt.

»Nicht reiben.«

Er wischte sich die Dinger aus dem Haar. Dabei strichen ihre Spaghettiarme über sein Gesicht und seine Ohren. Er schrie so laut, dass es ihm fast die Kehle zerriss. Sein Körper brannte, als hätte er sich in einem Geflecht aus glühendem Draht verfangen.

»Nicht reiben. Nicht reiben.«

Im Geknatter der Blitze sah er, wie ihm eine Frau, die wie Tante Nancy aussah, vom Strand aus zuwinkte.

Aber es war zu spät, seine Hand glühte bereits vom Gift. Seine Schultern und sein Rücken fühlten sich an, als hätte man sie mit der Machete bearbeitet. Jack hatte nicht gewusst, dass es solch unerträglichen Schmerz geben konnte. Er rang nach Luft, schloss die Augen und stieß sich mit den Füßen ab, um unter den Kreaturen hindurchzutauchen. Während er Arme und Beine blindlings durch das Wasser zog, spürte er, wie die Schleimklumpen an seinem Gesicht vorüberglitten und seinen Körper geißelten.

Wieder kam er an die Oberfläche. Sein Verstand empörte sich gegen das Entsetzen, während er verzweifelt versuchte, sich auf den Weg zum Ufer zu konzentrieren, bevor das Gift anfing, seine Muskeln zu lähmen. Das war alles, was zählte.

Die Frau am Strand war verschwunden. An ihrer Stelle pickte ein großer weißer Meeresvogel an seinen Kleidern.

Irgendwo krachte Donner, aber Jack nahm es nicht wahr. Er nahm gar nichts mehr wahr, außer dem Schmerz, der seinen Körper durchzuckte. Es war, wie durch Strudel geschmolzener Lava zu schwimmen.

Mit einer Bewegung des ganzen Körpers schnellte er vorwärts.

Er war halb da. Auf der Anhöhe über ihm leuchtete die Sherman-Villa vor dem schwarzen Himmel. Selbst wenn er noch eine Stimme gehabt hätte, um zu schreien, hätte sie nicht so weit getragen. Und ihm fehlte die Luft dafür. Also konzentrierte er sich darauf, seine Arme und Beine durch das Wasser zu ziehen und das Gesicht über der Oberfläche zu halten.

Deine Augen. Augen zu!, brüllte sein Verstand.

Du willst doch nicht blind werden. Die Hautverbrennungen überstehst du schon irgendwie, aber du willst doch um Gottes willen dein Augenlicht nicht verlieren.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2023
ISBN (eBook)
9783986906566
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2023 (Juni)
Schlagworte
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Titel: Flashback - Tödliche Erinnerung