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Eine Sommerliebe in Notting Hill

Roman | »Schildert den Londoner Sommer so, dass man das Gefühl hat, dort zu sein.« The Sunday Times

von Tania Kindersley (Autor:in) Angelika Naujokat (Übersetzung)
©2022 336 Seiten

Zusammenfassung

Wie viel darf man aufgeben, um einen Mann zu halten? Der bewegende Roman »Eine Sommerliebe in Notting Hill« von Tania Kindersley als eBook bei dotbooks.

Was gibt es Besseres, um über Liebeskummer hinwegzukommen, als ein Tapetenwechsel? Nancy verlässt New York und stürzt sich in das aufregende Nachtleben von London. Hier lernt sie wunderbare neue Freunde kennen … und Jack. Vom ersten Moment an weiß sie, dass sie sich von diesem schönen, leidenschaftlichen, aber auch gefährlichen Mann fernhalten sollte – aber es ist zu spät, Nancy hat bereits Feuer gefangen …

»Dieses Buch ist hochromantisch, aber im Hintergrund schwingt immer auch etwas anderes mit: Tania Kindersley fängt meisterhaft die selbstzerstörerische Kraft einer zum Scheitern verurteilten Liebe ein.« Mail on Sunday

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der romantische Roman »Eine Sommerliebe in London« von Tania Kindersley. Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Was gibt es Besseres, um über Liebeskummer hinwegzukommen, als ein Tapetenwechsel? Nancy verlässt New York und stürzt sich in das aufregende Nachtleben von London. Hier lernt sie wunderbare neue Freunde kennen … und Jack. Vom ersten Moment an weiß sie, dass sie sich von diesem schönen, leidenschaftlichen, aber auch gefährlichen Mann fernhalten sollte – aber es ist zu spät, Nancy hat bereits Feuer gefangen …

»Dieses Buch ist hochromantisch, aber im Hintergrund schwingt immer auch etwas anderes mit: Tania Kindersley fängt meisterhaft die selbstzerstörerische Kraft einer zum Scheitern verurteilten Liebe ein.« Mail on Sunday

Über die Autorin:

Tania Kindersley, Jahrgang 1967, studierte in Oxford Geschichte und lebte lange Zeit in London, bis sie sich aus der hektischen Metropole zurückzog und ihr Glück in Schottland fand. Sie hat zahlreiche Romane und Sachbücher veröffentlicht und arbeitet heute unter anderem als Schreibcoach.

Mehr Informationen über Tania Kindersley finden Sie auf ihrer Website: taniakindersley.com

Bei dotbooks veröffentlichte Tania Kindersley ihre Romane »Und morgen geht das Leben weiter«, »Als das Glück uns trotzdem fand«, »Ein Rezept zum Glücklichsein«, »Zwei Schwestern von allerbestem Ruf«, »Eine englische Sommerliebe«, »Ein Kuss in aller Unschuld« und »Auf immer, nicht ewig«.

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eBook-Neuausgabe August 2022

Die englische Originalausgabe dieses Romans erschien 1996 unter dem Titel »Goodbye, Johnny Thunders« bei Hodder & Stoughton, London. Die deutsche Erstausgabe erschien 2000 unter dem Titel »Notting Hill Blues« im Knaur Taschenbuch.

Copyright © der Originalausgabe 1996 by Tania Kindersley

Copyright © der deutschsprachigen Erstausgabe 2000 bei Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München

Copyright © der Neuausgabe 2022 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Kristin Pang, München, unter Verwendung eines Motivs von Romanova Ekaterina/shutterstock.com

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ts)

ISBN 978-3-98690-017-5

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Tania Kindersley

Eine Sommerliebe in Notting Hill

Roman

Aus dem Englischen von Angelika Naujokat

dotbooks.

Kapitel 1

Ich lernte Jack während meines ersten Sommers in London kennen. Es war Mai und heiß, soviel weiß ich noch. Ich war jung und ungebunden und die ganze Welt stand mir offen. Das alles scheint eine halbe Ewigkeit her zu sein. Und in gewisser Weise stimmt das ja auch.

Ich wünschte, ich hätte sagen können, daß Johnny Thunders uns zusammengebracht hat. Daß ich Jack durch Zufall an einem dieser Secondhand-Schallplattenstände traf, die einer neben dem anderen unter dem Westway stehen. Daß wir uns begegneten, während ich gerade mit diesem konzentrierten Stirnrunzeln, das den Vinylfetischisten vom gewöhnlichen Käufer unterscheidet, die Kisten auf der Suche nach einem Bootleg-Album von den New York Dolls oder einem Remix von den Heartbreakers durchwühlte. Aber das kann ich nicht behaupten. Damals hatte ich noch nichts von Thunders gehört. Ich war nicht einmal ein Schallplattenfreak.

Ich hatte wohl eine recht anständige Sammlung mit den üblichen bekannten Scheiben: von den Doors (ich schwärmte für Jim, bevor er fett wurde), von Lou Reed, Bob Marley, Iggy Pop, Velvet Underground, Ray Charles und, um der alten Zeiten willen, Otis. Ich besaß das weiße Album von den Beatles und Exile on Main Street und Highway 61 Revisited; ich hatte Ska und Soca und Reggae und auch alles, was Leonard Cohen jemals herausgebracht hatte.

Irgendwie hätte es gepaßt, wenn wir uns auf diese Weise begegnet wären. Ein seltsames Stück von Symmetrie wäre es gewesen. Aber das Leben imitiert die Kunst nicht ganz so, wie wir gern glauben würden – weshalb wir, meiner Ansicht nach, auch so dankbar auf die Literatur zurückgreifen. Wie heißt es doch so schön: Man soll sich eine gute Story nicht von der Wahrheit durchkreuzen lassen. Ich weiß, daß ich das damals nicht beherzigt habe – ich war noch zu jung.

Also, ich lernte ihn weder in der Nähe vom Westway, noch irgendwo auf der Portobello Road kennen – das war gar nicht meine Heimat. Ich war nichts weiter als ein Chelsea Girl, das sich seinen Weg durchs Leben innerhalb der vornehmen Grenzen dieses Londoner Stadtteils bahnte. Nicht etwa, daß das meine Heimat gewesen wäre. Im Grunde kam ich nirgendwo her. Ich mochte London, weil es ganz neu für mich war und zudem weit weg von meinen Eltern. Sie hatten England vor Jahren verlassen, lange bevor sie einen Gedanken an mich verschwendet hatten – obwohl sie nie wirklich einen Gedanken an meine Produktion verschwendet hatten, denn ich war lediglich ein netter, kleiner Unfall. Meine Eltern wollten eigentlich keine Kinder, aber meine Mutter hat einmal nicht aufgepaßt, und neun Monate später wurde ich geboren. Spät im Dezember, in Washington, DC. Es regnete. Das weiß ich, weil mein Vater mir erzählte, wie schwierig es gewesen war, ein Taxi zu bekommen. Viel mehr hat er nicht darüber gesagt.

Mein Vater war Schriftsteller. Ein bekannter Schriftsteller. Die Art von Schriftsteller, die die Leute dazu bringt, sich aufrechter hinzusetzen und seine Gegenwart zu registrieren. Ich erinnere mich noch sehr gut an diese ehrfurchtsvolle Stille, die immer der Erwähnung seines Namens folgte. Schon als ich noch sehr, sehr klein war und nicht wußte, warum und weshalb das so war.

Respekt, das war der Grund. Männer zogen schweigend ihren Hut vor ihm. Er hatte es verdient. Er war distanziert und weltfremd und kam mir ganz und gar nicht menschlich vor, aber er verfaßte eine klare, zugängliche Prosa, wahrheitsgemäß und überzeugend. Er machte sich gar nicht erst die Mühe, sich menschlichen Stimmungen auszusetzen, aber er wußte alles darüber, denn er war ein skrupelloser Beobachter und gab die Dinge in all ihren seltsamen Verwicklungen wieder, und alle wunderten sich, wie er dies anstellte.

Ich wußte es ganz gewiß nicht. Mein Vater und ich, wir unterhielten uns im Grunde nie. Er gehörte nicht zu diesen Männern, die echte Väter sind. Er war immer bloß da, jeden Tag, hinter der Tür seines Arbeitszimmers, und ab und an kam er heraus, um Kannen mit starkem schwarzem Kaffee zu brühen und irgendeine höfliche, völlig unwichtige Bemerkung über das Wetter oder ein Avokadobäumchen von sich zu geben, das er aus einem Samen gezogen hatte. Es machte ihm Spaß, Pflanzen zu züchten, mit Sorgfalt und Präzision zu stutzen und zu trimmen und zu wässern. Er konnte hervorragend mit unbeseelten Objekten umgehen.

Er sah mich des öfteren mit einem neugierigen, abwägenden Glitzern in den Augen an, als frage er sich, wer ich sei oder wie ich hierher gekommen war. Er schien immer ein wenig verblüfft, mich zu sehen, als sei ich ein obskures, naturwissenschaftliches Phänomen. Das geschah nicht unbedingt als ich noch ein Kind war, sondern eher, als ich heranwuchs, in die Pubertät kam und so Sachen wie Brüste und Wangenknochen und angemalte Lippen bekam. Er hatte eine Geliebte, also muß er etwas über Sex gewußt haben – was mich immer überraschte –, aber er schien nicht zu begreifen, daß ich eines Tages auch in der Lage sein würde, es zu tun.

Ich vergesse nie, wie ich das erstemal einen Jungen mit nach Hause brachte. Ich war achtzehn, und wir wohnten in einem dieser hübschen, alten Häuser am Russian Hill, und ich fragte, ob ich jemanden zum Abendessen mitbringen dürfte. Er hieß Danny, war irischer Abstammung – woran sein Körperbau keinen Zweifel ließ – und lebte in der zweiten Generation in Amerika. Er besaß dieses gewisse Aussehen, das am besten ankommt, wenn man keine Klamotten anhat.

Vielleicht hatte ich ihn mir ja deshalb ausgesucht. Manche Leute behaupten, es gebe für alles einen Grund. Ich hegte keinen Groll gegen meinen Vater, aber ich wollte ihn aufrütteln, ihn schockieren, damit er aus seiner Traumwelt herauskam. Miniröcke und spätes Nachhausekommen und ein eigener Schlüssel waren ein Anfang, die üblichen Anzeichen jugendlicher Unabhängigkeit, ein Hinweis, daß ich alles langsam auf meine Weise zu tun gedachte. Ich hinterließ eine unübersehbare Fährte von Marlboropackungen und färbte mir die Haare rosa. Für eine Weile trug ich sogar schwarzen Nagellack, in der Hoffnung, daß mein Vater es bemerken würde. Er tat es nicht.

Aber Danny entschädigte mich für alles, er machte seine Sache wirklich gut. Er tauchte um acht Uhr abends in zerrissenen Jeans und mit dieser anrüchigen Bingerade-erst-aus-den-Federn-gestiegen-Aura auf, die sein hervorstechendstes Merkmal war, und mein Vater richtete nicht ein einziges Wort an ihn. Er starrte ihn nur den ganzen Abend lang mit stummem Entsetzen an, während ich vergnügt vor mich hin plapperte und meine Mutter diese vagen, kultivierten Bemerkungen von sich gab, die sie als eine Unterhaltung verstand.

Eigentlich war es gar nicht so schlimm, diese seltsamen, distanzierten Geschöpfe als Eltern zu haben. Ich durchlief eine Phase, in der ich eifersüchtig war auf Leute, die in einem engen, behaglichen Familienkreis lebten, deren Mütter ihnen Hühnersuppe kochten, wenn sie krank waren, und deren Väter ihnen bei den Hausaufgaben halfen. Also echte Familien, wie aus Drei Mädchen und drei Jungen, die sich zum Essen gemeinsam an den Tisch setzten, die sich neckten und zankten und einander Spitznamen gaben, gemeinsam über Witze lachten, die nur sie verstanden, und die zusammen in Urlaub fuhren. Lange Zeit dachte ich, daß ich genau das sein wollte, daß man mir dies vorenthalten hatte, daß ich nirgendwo hingehörte. Doch als ich älter wurde, bemerkte ich die Vorteile meiner Lebensumstände. Schließlich konnte ich tun und lassen, was ich wollte, und das war doch auch etwas wert. Es wurden keine Erwartungen an mich gestellt. Wir verlangten nichts voneinander. In gewisser Weise war das ziemlich bequem.

Es ist gar nicht so schrecklich, Tochter einer bekannten Persönlichkeit zu sein, erwiderte ich für gewöhnlich, wenn man mich danach fragte. Andere beschwerten sich immer darüber, lamentierten, daß sie um ihrer selbst willen anerkannt werden möchten, aufgrund ihrer eigenen Leistungen. Ich erwiderte stets, daß mir das nicht soviel ausmache. Ich lernte damit anzugeben, denn es gab nichts, was ich dagegen tun konnte. Außerdem öffnete mir mein Name Türen, er war nützlich. Ich benutzte ihn. Ich lernte dadurch außerdem, daß ich nicht besonders ehrgeizig war.

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, ob mir das ganz plötzlich auffiel, in einem erhellenden Blitz, einer blendenden Einsicht, aber ich glaube, eher nicht. Es kristallisierte sich eher nach und nach heraus, wie eine dieser Tatsachen, die man eigentlich schon immer gewußt hat. O ja, sagt man eines Tages, das ist es, wußte ich’s doch. Ehrgeiz ist eine Verantwortung. Man hat ihn nicht einfach so. Man muß daran arbeiten, ihm gerecht werden; sich seiner würdig erweisen, schätze ich. Man muß ihn sich verdienen.

Ich wollte nicht nach den Sternen greifen, nicht einmal hoch hinaus. Ich war zu lange Zeugin all dieser Höhen und Tiefen gewesen, hatte meinen Vater während der Tage erlebt, wenn ihn die Muse verließ, wenn er darum kämpfte, einen Weg aus der Dunkelheit zu finden. Ich kannte die Anspannung in seinen Augen und wußte, wann ich keine Fragen zu stellen brauchte, weil er sie gar nicht mitbekam. Er vertraute mir selten etwas an, aber ich weiß noch, wie er einmal sagte, er tauge nicht zu halben Sachen. Ganz oder gar nicht, das war das Motto meines Vaters. Er wollte nicht gut sein, er mußte großartig sein.

Da gibt es keine Atempause, da bleibt kein Raum für Schwäche. Wenn man nach Erfolg und Anerkennung strebt, ist das eine Entscheidung fürs Leben, die mit jedem Tag stärker wird. Ich denke, das ist der Grund, warum mein Vater keine Zeit zu leben hatte. Er konnte es sich nicht leisten. Ich kannte ihn nicht gut genug, aber ich sah, wie er war, und ich wußte, daß ich das, was er hatte, nicht haben wollte. Ich nehme an, ich wollte ein leichteres Leben. Eine gerade Strecke, keine allzu holperige Fahrt, dafür war ich nicht gemacht. Im Vergleich zum Klipper meines Vaters war ich ein Ruderboot. Oder vielleicht ein Kahn.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2022
ISBN (eBook)
9783986900175
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (August)
Schlagworte
Liebesroman Frauenschicksal Roman Romantik London Anita Shreve Judith Lennox Neuerscheinung eBooks

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