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Die Tote aus dem Wendland - oder: Das weiße Mädchen

Roman |Ein Regio-Krimi über das dunkle Geheimnis einer Dorfgemeinschaft

©2022 328 Seiten

Zusammenfassung

Das düstere Geheimnis eines Dorfes: der Provinzthriller »Die Tote aus dem Wendland« von Andreas Laudan jetzt als eBook bei dotbooks.

Denn Unrecht darf nicht ungesühnt bleiben … Ist das Dorf Verchow, das abseits der großen Städte im niedersächsischen Wendland liegt, wirklich so friedlich und idyllisch, wie es auf den ersten Blick wirkt? Die Journalistin Lea Petersen bekommt eine rätselhafte Mail, die behauptet, dass dort vor vielen Jahren ein Mädchen ermordet wurde – und findet den Hinweis auf einen nie aufgeklärten Vermisstenfall. Aber was geschah damals wirklich mit Christine H., die von einem Tag auf den anderen spurlos verschwand? Bei ihren Nachforschungen in Verchow stößt Lea auf eine Mauer des Schweigens … und ist bald überzeugt: Einer der Bewohner des 500-Seelen-Dorfes muss ein Mörder sein!

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der abgründige Kriminalroman »Die Tote aus dem Wendland« von Andreas Laudan, auch bekannt unter dem Titel »Das weiße Mädchen«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Denn Unrecht darf nicht ungesühnt bleiben … Ist das Dorf Verchow, das abseits der großen Städte im niedersächsischen Wendland liegt, wirklich so friedlich und idyllisch, wie es auf den ersten Blick wirkt? Die Journalistin Lea Petersen bekommt eine rätselhafte Mail, die behauptet, dass dort vor vielen Jahren ein Mädchen ermordet wurde – und findet den Hinweis auf einen nie aufgeklärten Vermisstenfall. Aber was geschah damals wirklich mit Christine H., die von einem Tag auf den anderen spurlos verschwand? Bei ihren Nachforschungen in Verchow stößt Lea auf eine Mauer des Schweigens … und ist bald überzeugt: Einer der Bewohner des 500-Seelen-Dorfes muss ein Mörder sein!

Über den Autor:

Andreas Laudan, geboren 1967 in Lüneburg, ist Musiker und freier Schriftsteller. Er begeistert sich für Geschichte, Psychologie und Naturwissenschaften – und lässt diese vielfältigen Interessen in seine Wissenschafts- und Psychothriller einfließen.

Bei dotbooks erschien bereits sein Thriller »PHARMAKOS – Wenn in dir die Bombe tickt«.

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eBook-Neuausgabe September 2022

Dieses Buch erschien bereits 2011 unter dem Titel »Das weiße Mädchen« im dtv.

Copyright © der Originalausgabe 2011 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co KG, München

Copyright © der Neuausgabe 2022 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Kristin Pang, München, unter Verwendung von Bildmotiven von bjnsgr/shutterstock.com und gyn9037/shutterstock.com

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ts)

ISBN 978-3-98690-071-7

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Andreas Laudan

Die Tote aus dem Wendland

Roman

dotbooks.

Prolog

Wendland, Mai 1986

Es hieß, sie sei verschwunden.

Ungläubig hatte der Junge den Gerüchten gelauscht: Sie sei am Vorabend aus der Stadt zurückgekehrt und an der Bushaltestelle im Dorf ausgestiegen. Doch ihr Vater, der sie dort abholen sollte, habe sie nicht angetroffen und nach stundenlanger Suche die Polizei alarmiert. Man werde die Wälder im Umkreis des Dorfes mit Spürhunden durchkämmen, sagten die Erwachsenen.

Es hieß, sie sei verschwunden.

Der Junge wollte es nicht glauben. Vielleicht kam sie einfach nur später zurück, als sie am Telefon angekündigt hatte. Oder sie hatte beschlossen, dass sie ihre Eltern gar nicht sehen, sondern allein sein wollte. Was wussten schon ihre Eltern? Sie wussten nichts von ihr, nicht, was sie tat, was sie sich wünschte oder wohin sie ging, wenn sie den bösen Blicken der Leute im Dorf entfliehen wollte.

Der Junge aber wusste es. Er suchte den Ort auf, wo er ihr schon mehrmals begegnet war: ein verfallenes Haus mitten im Wald, unweit der Landstraße. Das Haus war seit Jahren unbewohnt. Niemand sonst kam hierher, außer ihm ‒ und ihr ‒ und den Tieren des Waldes. Der Gartenzaun war längst in einzelne Latten zerfallen, die im Gras moderten. Die nackten Wände, von Wind und Wetter bis auf Hüfthöhe abgetragen, waren mit Moos und Kletterpflanzen überrankt. Das Sparrendach war schon Vorjahren eingebrochen, sodass kaum mehr als ein Mauerviereck zurückgeblieben war, das sich zum Himmel öffnete.

»Christine?«, rief der Junge. »Bist du hier?«

Er umrundete die kleine Lichtung, einmal, zweimal. Dann betrat er den brüchigen Betonboden des Hauses, ging von einem Raum zum anderen.

»Christine?«

Doch die einzige Stimme, die antwortete, kam aus seinem Innern.

Sie ist tot, sagte die Stimme.

Der Junge schauderte. Nein, dachte er. Nein. Das konnte nicht sein. Er war sicher, dass sie hier war, irgendwo in der Nähe des Hauses, das sie stets aufsuchte, wenn sie der bedrückenden Enge des Dorfes entfliehen wollte. Oft hatte er sie hier gesehen, wie sie allein im Gras saß und sich an eine der verfallenen Wände lehnte, den Blick ihrer dunkel ummalten Augen zum Himmel gerichtet, das weiß geschminkte Gesicht von schwarzem Haar umgeben. Zuweilen hatte er sich herangeschlichen und sie beobachtet, hinter einen Busch geduckt oder im Schatten eines Baums, manchmal stundenlang. Einmal hatte er sein Versteck verlassen und so getan, als käme er zufällig des Wegs ‒ und ganz unerwartet hatte sie ihn aufgefordert, sich zu ihr zu setzen. Der Junge hatte sein Glück kaum fassen können. Er hatte sich neben sie gesetzt, doch vor lauter Aufregung kein Wort hervorgebracht.

»Du bist ein komischer Kauz«, hatte sie gesagt, doch zugleich hatte sie gelächelt. »Ich mag komische Käuze.«

Dem Jungen war bei diesen Worten ganz heiß geworden. Auch er mochte sie ‒ wenngleich er wusste, dass das verboten war, für ihn mehr als für jeden anderen im Dorf. Sein Vater hatte es ihm gesagt: Er durfte sie nicht mögen, sie nicht beachten, erst recht nicht mit ihr sprechen. Es war unnatürlich, böse, verrückt ‒ es war ein Beweis seiner Schwäche, seines kranken Geistes.

Sie ist tot, wiederholte die Stimme.

Doch der Junge wollte es nicht glauben. Sie war der einzige Mensch gewesen, in dessen Gegenwart er sich nicht böse, verdorben oder verrückt vorgekommen war ‒ wie konnte sie ihn verlassen?

»Christine!«, rief er abermals.

Niemand antwortete. Nur die Krähen in den Baumwipfeln krächzten, als verspotteten sie ihn, während der Wald ringsum so still und tot dalag wie ein Friedhof.

Sie ist trotzdem hier, dachte der Junge verzweifelt. Sie muss hier sein.

Er verließ das verfallene Haus und trat in den ehemaligen Garten hinaus, der von Farnen und Buschwerk überwachsen war. Vielleicht versteckte sie sich irgendwo, weil sie allein sein wollte. Das tat sie gelegentlich, wie der Junge wusste. Sie verbrachte viel Zeit allein, denn sie legte wenig Wert auf die Gesellschaft der Menschen im Dorf, die mit dem Finger auf sie zeigten. Sie hatte keine Freunde, nicht einmal in der Schule, und selbst ihren Eltern lief sie immer wieder davon, um sich in der großen Stadt herumzutreiben, von der sie dem Jungen erzählt hatte. Christine verachtete die Menschen im Dorf ebenso, wie diese sie verachteten.

»Gottverdammte Spießer«, hatte sie gesagt. »Die verstehen überhaupt nichts. Am besten, man ignoriert sie.«

Ihn jedoch, den Jungen, hatte Christine nicht ignoriert. Er wusste, dass sie ihn nicht lieben konnte, wie er sie liebte, er wusste, dass er für sie nur ein Sonderling war, dessen Gesellschaft sie amüsierte. Doch das war ihm gleichgültig gewesen, solange er nur in ihrer Nähe sein, ihre Stimme hören, ihr Gesicht betrachten und den erregenden Duft ihrer Fremdheit atmen durfte. Beide waren sie Ausgestoßene, und diese Erkenntnis hatte das Herz des Jungen mit Wärme erfüllt. Diese Wärme wollte er nicht missen. Es hätte bedeutet, dass er endgültig ganz allein auf der Welt wäre.

»Christine!«, schrie er, so laut er konnte.

Die Krähen in den Baumwipfeln stoben erschrocken auf und flogen davon. Als ihr raues Krächzen sich entfernt hatte, blieb der Junge reglos stehen und lauschte. Diesmal schien es ihm, als hörte er tatsächlich eine Antwort ‒ oder war es nur das Echo seines eigenen Schreis?

»Christine?« Diesmal flüsterte er.

Nein, es war kein Echo. Er hörte Schreie ‒ leise und gedämpft wie aus großer Ferne, doch er spürte, dass die Stimme keineswegs fern war, sondern unmittelbar in seiner Nähe. Es war die Stimme eines Mädchens. Sie schrie gellend, doch es klang wie eine Tonbandaufnahme, deren Lautstärke nahezu auf Null gestellt war.

»Christine?« Der Junge war sich sicher, ihre Stimme erkannt zu haben. Sein Herz pochte schwer, während seine Beine unbeherrscht zu zittern begannen. Wo war sie? Wie war es möglich, dass er sie schreien hörte ‒ gellend und schrill, aber dennoch wie aus einer anderen Welt?

»Wo bist du?«

Er tat ein paar Schritte nach links, um zu horchen, ob das Geräusch lauter wurde, dann nach rechts. Er umrundete das Haus, rannte hierhin und dorthin, zum Waldrand und wieder zurück, hielt inne, lauschte. Nein, die Stimme kam nicht aus der Ferne, sie wurde schwächer, je weiter sich der Junge von jenem Platz im Garten entfernte, wo er sie erstmals wahrgenommen hatte.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2022
ISBN (eBook)
9783986900717
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (September)
Schlagworte
Kriminalroman Thriller Mystery-Thriller psychologische Spannung Regio-Krimi Niedersachsen Krimi Nele Neuhaus Andreas Gruber Neuerscheinung eBooks
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Titel: Die Tote aus dem Wendland - oder: Das weiße Mädchen