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Die Da-Vinci-Chroniken: Die Zweifel des Salaì

Roman, Band 1

©2022 526 Seiten

Zusammenfassung

Um die Familie Borgia ranken viele Gerüchte – Monaldi & Sorti kennen sie alle! „Die Da-Vinci-Chroniken: Die Zweifel des Salaì“ jetzt als eBook bei dotbooks.

Einen Mann wie ihn hat es selbst in der Ewigen Stadt lange nicht gegeben: Der schöne Salaì ist ein Frauenheld, geschickter Dieb und gewandter Lügner. Im Frühjahr 1501 trifft er gemeinsam mit seinem Stiefvater Leonardo da Vinci in Rom ein. Was dieser nicht weiß: Salaì hat den Auftrag, ihn auszuspionieren und einen unbekannten Herrn aus Florenz auf dem Laufenden zu halten. Durch den blutigen Mord an einem päpstlichen Skribenten stoßen die beiden auf ein skrupelloses Bündnis. Mit allerlei Fälschungen bereiten Prälaten und Bankiers die größte Revolution aller Zeiten vor …

„DIE ZWEIFEL DES SALAÌ mischt die deutsche Frühgeschichte der Renaissance gewaltig auf und nimmt die geifernde Papstkritik der Luther-Zeit wie eine große Büttenrede auf den Arm.“ FAZ

Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Die Da-Vinci-Chroniken: Die Zweifel des Salaì“ von Monaldi & Sorti. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Einen Mann wie ihn hat es selbst in der Ewigen Stadt lange nicht gegeben: Der schöne Salaì ist ein Frauenheld, geschickter Dieb und gewandter Lügner. Im Frühjahr 1501 trifft er gemeinsam mit seinem Stiefvater Leonardo da Vinci in Rom ein. Was dieser nicht weiß: Salaì hat den Auftrag, ihn auszuspionieren und einen unbekannten Herrn aus Florenz auf dem Laufenden zu halten. Durch den blutigen Mord an einem päpstlichen Skribenten stoßen die beiden auf ein skrupelloses Bündnis. Mit allerlei Fälschungen bereiten Prälaten und Bankiers die größte Revolution aller Zeiten vor …

»DIE ZWEIFEL DES SALAÌ mischt die deutsche Frühgeschichte der Renaissance gewaltig auf und nimmt die geifernde Papstkritik der Luther-Zeit wie eine große Büttenrede auf den Arm.« FAZ

Über die Autoren:

»Monaldi & Sorti sind die Erben Umberto Ecos.« L’ Express, Frankreich

Das international erfolgreiche Autorenduo Rita Monaldi und Francesco Sorti machte mit seinem brillant recherchierten Romanzyklus »Imprimatur«, »Secretum« und »Veritas« weltweit auf sich aufmerksam. Als das Journalistenpaar außerdem im Zuge seiner Recherchen ein Geheimnis um Papst Innozenz XI. lüftete, machte der Vatikan seinen ganzen Einfluss geltend, weshalb die Werke jahrelang in Italien nicht vertrieben werden durften. In Folge des Skandals leben die Autoren heute in Wien.

Bei dotbooks sind bereits »Die Entdeckung des Salaì« sowie die »Imprimatur«-, die »Secretum«- und die »Veritas«-Trilogie erschienen.

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eBook-Neuausgabe September 2015, September 2022

Die niederländische Erstausgabe erschien erstmals 2007 bei De Bezige Bij, Amsterdam. Die italienische Originalausgabe erschien erstmals 2017 unter dem Originaltitel »I dubbi di Salaì« bei Baldini & Castoldi, Mailand. Die deutsche Erstausgabe erschien erstmals 2008 unter dem Titel »Die Zweifel des Salaì« bei Rowohlt, Hamburg.

Copyright © der niederländischen Erstausgabe 2008 De Bezige Bij, Amsterdam

Copyright © der italienischen Originalausgabe 2017 Baldini & Castoldi, Milano

Copyright © der deutschen Erstausgabe 2008 Rowohlt Verlag GmbH, Reinebek bei Hamburg

Copyright © der Neuausgabe 2015, 2022 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: dotbooks GmbH, München, unter Verwendung des Gemäldes PORTRAIT OF A YOUNG MAN von Bronzino

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (mm/ah)

ISBN 978-3-98690-365-7

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Monaldi & Sorti

Die Da-Vinci-Chroniken: Die Zweifel des Salaì

Roman

Aus dem Italienischen von Annette Kopetzki

dotbooks.

Einführung

Die aufsehenerregende Entdeckung der Briefe Salaìs, Schülers und Adoptivsohns des großen Leonardo da Vinci, ist sicherlich eines der wichtigsten kulturellen Ereignisse unserer Zeit.

Der Kodex aus dem späten 16. Jahrhundert, der vor kurzem überraschend in der Bibliothek des Altersheims »Sant’Anna addolorata« in Grugliate (Mailand) auftauchte und eine große Anzahl privater Papiere Salaìs enthält, darunter die Briefe, die er im Frühling 1501 aus Rom an einen unbekannten Adressaten in Florenz schrieb, hat die Leonardo-Experten in Aufruhr versetzt. Dennoch harrt der Kodex noch seiner Veröffentlichung.

Es ist ausschließlich der freundlichen Hilfsbereitschaft Professor Mario Rossis von der Universität Mailand zu verdanken, dass die Autoren dieses Buches eine Fotokopie der Briefe erhielten, die hier zum ersten Mal in einer vorsichtig modernisierten Schreibweise veröffentlicht werden, um sie über die engen Grenzen der Fachkreise hinaus einer größeren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Wie unermesslich der historische und künstlerische Wert dieses Briefwechsels ist, muss kaum eigens betont werden. Dank der Schreiben Salaìs, des jungen Ziehsohns und Lehrlings von Leonardo da Vinci, der den Künstler jahrzehntelang auf seinem Weg begleitete, kommen wichtige Details über Leben und Werk des großen toskanischen Genies zum ersten Mal ans Licht. Auch unser Wissen über andere historische Berühmtheiten seiner Zeit wird durch diese Texte so gründlich revolutioniert, dass der amerikanische Historiker Vincent S. Leonard Salaìs Briefe sogar als »das erstaunlichste historische Dokument, das in den letzten hundert Jahren entdeckt wurde«, bezeichnet.

Nicht zuletzt ist die historisch-soziologische Bedeutung des Briefwechsels hervorzuheben, handelt es sich doch um ein äußerst seltenes Zeugnis aus der Renaissance, in dem sich der italienische Genius in einer völlig ungeschliffenen und authentischen Form ausdrückt. Der junge ungebildete, aber bauernschlaue Salaì ist ein perfekter Vertreter unseres »popolino scarpe grosse e cervello fino« – des kleinen Mannes, hinter dessen grobem Auftreten sich oft ein wacher Geist und gesunder Menschenverstand verbergen. Dieser Typus ist jenseits der Grenzen Italiens schwer zu finden und in Ländern ohne katholische Mehrheit vielleicht nicht einmal denkbar: ein Individualist, redselig, doch skeptisch, einer, der keine Verbote und Hierarchien kennt, ein vorurteilsloser und darum scharfer Beobachter der menschlichen Seele. Zu Recht stellt Professor Nino Borsellino, der große Italianist, dessen Studenten zu sein wir die Ehre hatten, Salaìs Briefe an die Seite der schönsten Texte in der Tradition Boccaccios, von »Calandrino e Buffalmacco« über »Bertoldo Bertoldino e Cacasenno« bis zum »Morgante« von Luigi Pulci, vor allem aber seiner nächsten Verwandten, der italienischen Antiklassizisten des 16. Jahrhunderts: des »Baldus« von Teofilo Folengo, der makkaronischen und fidanzianischen Dichter, Francesco Berni und der Burlesken bis hin zu Ruzante, Pietro Aretino und Benvenuto Cellini. Es sei uns erlaubt, an dieser Stelle das Urteil wiederzugeben, das Prof. Borsellino anlässlich der Bekanntgabe ihrer Entdeckung über Salaìs Briefe abgab: »Die strukturelle und formale Kohärenz des Werks gründet auf einer plebejischen, unersättlich expressionistischen und gestischen Schreibweise, die sich mit ihren verzerrenden und mimetischen Impulsen über jede rhetorische Konvention und erkennbare mundartliche Prägung hinwegsetzt und gerade aufgrund ihrer obszönen Maßlosigkeit umso elaborierter und ausgefeilter wirkt.« Salaì, schließt Borsellino, macht aus Leonardo »den größten aller ›Regellosen‹ der Renaissance.«

Die vorliegende Veröffentlichung erhebt selbstverständlich keinerlei Anspruch auf Wissenschaftlichkeit: Es handelt sich schlicht um eine Transkription der Briefe Salaìs (sein richtiger Name war Giangiacomo Caprotti, er lebte von 1480 bis 1526), deren Schreibweise nur soweit heutigen Lesegewohnheiten angepasst wurde, wie es nötig ist, um einem möglichst breiten Publikum Zugang zu diesem außergewöhnlichen Zeugnis über Leben und Werk Leonardo da Vincis zu verschaffen.

Der sehr gut erhaltene Band aus dem 16. Jahrhundert ist der Aufmerksamkeit der Historiker rein zufällig entgangen: Nachdem er als Teil eines Erbnachlasses in die Bibliothek des Altersheims geraten war, blieb er jahrhundertelang zwischen anderen zeitgenössischen Manuskripten von geringer Bedeutung begraben.

In der zusammenfassenden Abschrift, die uns überliefert wurde (die von Salaì geschriebenen Originale sind leider verloren), fehlen freilich einige wesentliche Angaben, vor allem das genaue Datum der einzelnen Briefe und außerdem die Antwortschreiben, die Salaì von seinem unbekannten florentinischen Briefpartner erhielt (auf dessen Identität der Text allerdings aufschlussreiche Hinweise gibt).

An der Echtheit der Briefe haben die wichtigsten Leonardo-Forscher jedoch nicht den geringsten Zweifel. Es ist bekannt, dass Leonardo da Vinci sich in den ersten Monaten des Jahres 1501 nach Rom begab, um dort eine Zeitlang die Werke der Antike zu studieren. Während dieser Zeit weilten auch andere historische Persönlichkeiten in der Papststadt, die Salaì in seinen Briefen erwähnt, zum Beispiel der polnische Astronom Kopernikus und dessen Landsmann, der Erzbischof Erasmus Ciolek. Äußerst detailgetreu sind die Angaben, die Salaì über seine Zeitgenossen macht, vom päpstlichen Zeremoniar Johannes Burkard bis zu den deutschen Bankiers Fugger, und ebenso präzise ist sein Bericht über den grausamen Mord an Giovanni Maria de Podio, der den Zeremoniar als »supernumerarius« vertreten hatte – all dies Tatsachen und Umstände, die in ihrer Gesamtheit nur modernen Historikern bekannt sind, von einem Zeitgenossen Salaìs jedoch niemals hätten gefälscht werden können.

Der Titel auf dem Frontispiz des Manuskripts, der vielleicht Salaì selbst zugeschrieben werden kann, lautet: »Briefe des Salaì / Ziehsohn von Lionardo aus Vinci / und sein Lehrjunge / von Lionardo genannt / Dieb, Lügner, Dickschädel und Fressack / enthaltend die Zweifel ebendieses Salaì / an der Inquisizion welche Lionardo in Rom für den Valentino geführt / ergänzt durch eine Novelle des Boccaccio / und einen Brief des Machiavelli.«

Weitere Dokumente aus dem wertvollen Archiv von Grugliate werden demnächst veröffentlicht. Wer weiterführende Informationen über die Entdeckung der Briefe und die Ergebnisse der Forschungen wünscht, die die Leonardo-Experten bis jetzt über den Briefwechsel betrieben haben, den verweisen wir auf den Artikel von N. Bianchi und P. Formigoni in der nächsten Ausgabe der International Review of Art History.

Monaldi & Sorti

1. Brief

Erhabner und erlauchter Padrone,

ich halte was ich versprech, und hier ist der erste Brief von mir Salaì, ergebenst Euer Diener, und mögt Ihr verzeihen, Signior Padrone, wann sie nicht genüsslich zu lesen sind weil ich komm aus dem Volk und hab nicht studirt und der einzige Lehrer den ich hatte ist mein Ziehvater gewesen, und ich spreche und schreibe nur unsere Sprache von Fiorenza, doch werd ich mein Bestes geben, und wann ich schon einen Feler geschrieben hab, so tut’s mir leid, aber hab zimlich wenig geschlafen heut in der Nacht und bin müd als wie ein Hund.

Nach einer langen Fahrt sind Lionardo und ich heute in Rom angekommen der heiligen und sehr schönen Stadt. Es tut nicht Not dass ich Euch abermals den Grund nenne für meine Reise ins Reich vom Papst, da ich es Euch ja schon in Fiorenza sagte bevor wir aufgebrochen: Mastro Lionardo, mein Ziehvater und Lehrer, der große Baumeister und Maler, sagt er will diese Reise tun um die antiken Büsten, Statuen und die Ruinen Roms nach der Natur zu studiren. Er sagt auch kein Verleger hat Bücher, die zeigen, wie man die edlen antiken Palazzi vom römischen Imperium und die Schönheit der Baukunst zeichnen sollt und das ist schlecht, denn wie Lionardo immer sagt, es ist löblicher die alten Dinge nachzuahmen als die neuen.

Lionardo wird recht lange hier in Rom bleiben, zwei oder drei Wochen vielleicht um Statuen, Monumente und Tempel nach der Natur abzuzeichnen und ich werd bei ihm sein. Er sagt, dieser Auffenthalt wird seiner Kunst zu großem Nutzen gereichen, zum Beispiel will er in die berühmte Villa vom Kaiser Hadrian gehn, das haben ihm nemlich der Bramante, Giuliano da Sangallo und der Peruzzi geraten, die anderen Baumeister, so seine Freunde sind, aber die haben im Leben immer Schwein gehabt, wogegen am Lionardo das Pech klebt wie der Honig am Löffel und er hat nie auch nur einen Groschen in der Taschen.

In Wahrheit ist, wie ich Euch schon geschrieben, der Zweck der Reise ganz ein anderer als was Ser Lionardo sagt, denn er tut als wenn nichts wär aber ich Signior Padrone, bin ja nicht tumb! Mein Ziehvater hat seine Sachen in Fiorenza, also sein Geld, wo er auf der Bank hat, seine Bücher und andre Papiere so bestellt, als wenn er lange Zeit fortbleiben müsst, von wegen zwei oder drei Wochen. Ich bin fast gewiss dass er in den Dienst einer hochwichtigen Person treten wird, sei’s ein Kardinal, ein Fürst oder gar ein König. Noch weiß ich nicht, wer’s ist, aber das find ich bald raus und ich werd versuchen Euch so rasch als wie möglich Kunde davon zu geben, wie Ihr wisst, nemlich es juckt mir in den Fingern einem großen und sehr guten Herrn zu dienen wie Ihr es seid zumal Ihr mir einen feinen Lohn versprochen und sowas lässt niemanden kalt.

Doch jetzt mach ich Schluss, denn in der Herberge, wo wir heut Nacht geschlafen hatte ich ein Getändel mit der Tochter vom Wirt, das in ihrer Kammer geendet, wo wir gewisse sehr gute und erfreuliche Übungen des Leibes gemacht und so ist sie zuletzt auch sehr zufriden gewesen, doch nun wiegen mir die Augenlider so schwer als wie zwei Pferdehufe.

In Gedanken stets in Fiorenza, unserer Heimat, grüßt Euch
Euer treuer
Salaì

2. Brief

Ehrwürdiger, guter Padrone,

vor unsrer Abreise aus Fiorenza hatte ich keine Zeit Euch zu sagen, wie ich herausgefunden hab, dass die Geschichte von der Reise nach Rom, um die antiken Palazzi abzuzeichnen, ein großer Schwindel von Lionardo ist. War nemlich ein rechter Hexenkessel in den letzten Wochen in unsrem Haus in Fiorenza, ein fortwärendes Kommen und Gehen von Menschen, Mastro Lionardo hier, Mastro Lionardo da, gebt ihm diesen Brief, sagt mir wo er ist, geht ihn suchen. Und drum dünkt mich schon, mein Ziehvater hätt endlich eine richtige Arbeit gefunden, wo man anständig verdient, statt dass er die ganze Zeit in seinem Zimmer hockt und Zeichnungen von wunderlichen Apparaten und Bildnisse von schönen Frauen macht, daher er ja auch dunkle Augenränder hat als wie, vergebt mir den Vergleich, Signior Padrone, die Jüngelchen so man mit elf, zwölf, dreizehn Jahren stets in ihrem Kämmerchen findet wo sie immerfort sich einen runterholen.

Aus Rom sind drei oder viermal in der Wochen Boten und Herolde kommen und gaben mir einen Haufen Briefe (von Lionardo hab ich Erlaubnis sie anzunehmen wann er nicht da ist). Das Treiben hat mich ganz fickerig gemacht, Signior Padrone, hab ja keine Engelsgeduld nicht als wie die Heiligen, also bohr ich in einen von diesen Briefen ein Löchlein und lins ein bisschen hinein. Aber da waren nur Zahlen, ein verschlüsselter Brief war das! Oh, hab ich gedacht, Lionardo hat gute und große Geschäffte und wichtig sind sie noch dazu, dieweil man das Verschlüsseln doch nur für Staatsgeschäffte braucht oder um die eigne Frau Hörner zu hintergehen, aber Lionardo hat gar keine nicht, im Gegenteil, er schaut die Weiber nicht mal an, indem dass er immer über seinen Zeichnungen sitzt und wenn er wirklich mal Geld braucht dann malt er Bildnisse von edlen Damen und dann bezahlen sie ihn ein bisschen besser.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2022
ISBN (eBook)
9783986903657
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (September)
Schlagworte
Historischer Roman Verschwörung Roman Historischer Krimi Historischer Roman Italien Leonardo da Vinci Roman Renaissance Roman Dan Brown Niklas Natt och Dag Neuerscheinungen eBooks
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Titel: Die Da-Vinci-Chroniken: Die Zweifel des Salaì