Zusammenfassung
Paxton liebt den Thrill, das Abenteuer. Mit dem Rooftop Club erklimmt er illegal die Hochhäuser von Chicago. Nur dort oben, weit über der Stadt, fühlt er sich frei. Doch beim Besteigen des Chicago Med ertappt ihn der Sicherheitsdienst. Paxton muss flüchten. Er versteckt sich in einem der Krankenhauszimmer und sieht sich unverhofft Laila gegenüber, deren Mut ihn ebenso fasziniert wie ihre großen grünen Augen …
Laila wartet auf die rettende Knochenmarkspende. Als plötzlich der mysteriöse Paxton in ihrem Zimmer auftaucht, verspürt sie, was sie nicht mehr für möglich gehalten hätte: Aufregung, Anziehung und Abenteuerlust. Aber sie muss sich aufs Gesundwerden konzentrieren. Für jemanden wie Paxton ist in ihrem Leben kein Platz – oder?
Jetzt als eBook kaufen und genießen: Die bewegende Young-Adult-Romance »Rooftop Challenge – Bis zum Horizont« von H. C. Hope wird die Fans von Dustin Thao und dem Bestseller »Das Schicksal ist ein mieser Verräter« begeistern! Das Hörbuch und die Printausgabe sind bei SAGA Egmont erschienen. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.
Leseprobe
Rooftop Challenge – Bis zum Horizont
Roman
dotbooks.
Rooftop Challenge - Bis zum Horizont
eBook-Ausgabe
Dieser Roman ist außerdem als Hörbuch und Printausgabe bei SAGA Egmont erschienen, www.sagaegmont.com/germany.
Copyright © der Originalausgabe 2022 H.C. Hope und SAGA Egmont
Copyright © der eBook-Ausgabe dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Covergestaltung: Paulina Ochnio unter Verwendung mehrerer Bildmotive von © shutterstock
ISBN: 978-3-98690-595-8
Triggerwarnung:
Dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte zu folgenden Themen: Verlust, Todesängste, Krankheit und depressive Episoden.
Für die Hoffnung, die wir in düsteren Momenten in uns tragen. Möge sie den Weg hell erleuchten.
Kapitel 1
– Laila –
Wie steht man zum Thema Hoffnung, wenn man seit einem Jahr gegen einen aggressiven Blutkrebs kämpft?
Leukämie.
Ich hasste das Wort.
Wenn ich in das ausgemergelte Gesicht meiner Eltern schaute, dann war die Hoffnung dort allgegenwärtig. Lag über ihren harten Zügen, die in zusammengepressten Lippen und eingefallenen Wangen endeten. Die Hoffnung trieb hin und wieder ein Lächeln in die von dunklen Rändern gezeichneten Augen.
Die Hoffnung war der Halm, an den sie sich klammerten. Sonst würden sie im Schatten der Depression versinken. Und die Depression war ein gefräßiges Monster.
Wenn ich die rapide Verschlechterung meiner Vitalwerte betrachtete, spürte ich die eisigen Klauen der Krankheit um mich. Ich wusste nicht, wie es meine Eltern schafften, noch einigermaßen aufrecht zu stehen. Ihre angespannten Schultern zeugten von der Last, die ich ihnen bereitete. Ein Gedanke, der mir die Kehle zuschnürte.
An manchen Tagen fiel mir das Hoffen besonders schwer. Ich stellte mir dann sogar meine eigene Beerdigung vor. An anderen Tagen verdrängte ich die Schatten durch Kindheitserinnerungen voller Liebe, für die ich bereit war, zu kämpfen.
Die Hoffnung trieb meine Eltern zur emotionalen Höchstform. Sie besuchten mich täglich in meinem bescheidenen Krankenzimmer im Chicago Med, in dem es von surrenden Geräten und Pieptönen nie auch nur eine Minute still war. Die Station war laut, obwohl ich mir nichts sehnlicher wünschte als Stille. Ich vermisste sie.
Meine Eltern würden alles für mich tun, das war es, was die Hoffnung ihnen eintrichterte. Sie sahen mich, Laila, nicht nur den Krebs.
Optimismus.
Wir beide hatten ein zwiegespaltenes Verhältnis zueinander. Der Optimismus war beides: mein Dämon und mein bester Freund. Wenn wir beide nicht immer wieder aufeinandergetroffen wären, dann hätte ich den Kampf vielleicht längst aufgegeben und läge in einer hölzernen Kiste unter der Erde.
Ganz ehrlich? Keine sonderlich schöne Vorstellung. Für mich mit siebzehn.
Ich schlug die Augen auf. Das stetige Piepen hatte Schwester Helen schon vor Stunden leiser gestellt. Trotzdem blieb ich hellwach. Es war eine Kunst, mit einem Sauerstoffschlauch im Nasenloch zu schlafen, der bei jeder Gelegenheit gegen die Nasenscheidewand pochte. Ich wünschte, meine wäre kerzengerade und nicht verkrümmt. Doch die krumme Nase war mein kleinstes Problem. Das viel Größere war der Grund, warum dieser Schlauch überhaupt in meiner Nase steckte. Durch mein angeschlagenes Immunsystem neigte ich zu Lungenentzündungen. Der Schlauch begleitete mich dann so lange, bis die Entzündung am Abklingen war.
Ich nannte ihn Engel, weil sich die kleinen Stöße Sauerstoff, die er in meine Nase schickte, anfühlten, als ob ein Engel seine Schwingen ausbreitete. Zumindest stellte ich mir so den Lufthauch vor, der einen dabei streifen musste.
Als krebskranke Patientin auf der Kinder- und Jugendonkologie im Chicago Med hatte ich viel Zeit für solche Gedankenspinnereien. Vergeudete Zeit. Zeit, die ich lieber anders genutzt hätte und nicht damit, Geräten und Schläuchen Namen zu geben. In einem kargen Krankenzimmer mit hellgelben Wänden und dem Bild von einem Tannenbaum an der Wand. Gefühlt jeden Pinselstrich hatte ich betrachtet, bevor meine Eltern mir endlich meinen Laptop brachten. Der setzte dem Tannenbaumstarren ein Ende. Mittlerweile prangten neben der Blume Fotos meiner Eltern, meiner Freunde und ein Foto plus Postkarten der Rocky Mountains. Eines Tages möchte ich sie durchstreifen. Wenn der Himmel mich lässt …
Nur Schwester Helen verstand mich. Sie sagte nach der Krebsdiagnose zu mir, dass es die Dinge vereinfachte, wenn man sie beim Namen nannte. Ein geduzter Krebs verliert an Schrecken.
Helen war die Erste, die eine Rocky Mountains Postkarte für mich an die Wand gepinnt hatte.
Ich setzte mich vorsichtig auf und achtete darauf, dass sich der Sauerstoffschlauch nicht verhakte. Das fiese an meinem Hoffnungsdilemma war, dass ich auf eine Knochenmarkspende wartete. Sie war die einzige Maßnahme, die mir eine Chance auf Heilung bot oder zumindest meine Lebenszeit verlängern konnte. Nach drei mehr oder weniger erfolglosen Chemotherapien.
Tja, Hoffen und Warten war eigentlich nie mein Ding gewesen. Und jetzt war es meine Hauptbeschäftigung.
Ich stand auf der Spenderliste weit oben und hoffte darauf, dass sich viele Menschen auf die passenden Stammzellen testen ließen. Meine Freunde hatten es mir versprochen. Doch ihre Besuche wurden spärlicher, je länger ich im Krankenhaus lag. Ich war nicht mehr spannend, hatte keinen Gossip auf Lager, sondern nur meine Krankheit. Ich war weit von den Partys und Ausflügen entfernt und erfuhr den neuesten Klatsch der alten Schule nur über WhatsApp-Gruppen oder meine beste Freundin Tori.
Diese Erkenntnis wog schwer. Ich vermisste die gemeinsamen Unternehmungen mit ihr. Natürlich tat ich das. Doch sie fand wenig Zeit für Besuche. Tori war ultraklug, und ich gönnte ihr von Herzen das Stipendium an der University of Chicago. Sie würde eine tolle Wissenschaftlerin abgeben. Davon war ich überzeugt.
Zum Glück war Schwester Helen zu einer Freundin geworden. Ohne sie wäre ich vermutlich schon lange auf Antidepressiva gewesen.
Mein früheres Ich, vor der Krankheit, hätte ungläubig gelacht beim Wort „Antidepressiva“. Ich hatte das Leben genossen. Damals trieb ich mich mit Freunden in Bars herum, tanzte für mein Leben gern in der Disco und genoss das Kitzeln eines Sonnenstrahls auf der Nase. Ich vermisste meine morgendlichen Joggingeinheiten im Hyde Park, bei denen ich gern mit Sammy, dem kleinen Pudel der alten Miranda, um die Wette gerannt war. Den Kaffee, den ich nach dem Wettrennen in der Hover-Bäckerei trank und sogar das regelmäßige Zuspätkommen in meinem Abschlussjahr in der Highschool. Den Abschluss würde ich nachholen müssen. Nach erfolgreicher Heilung.
Erfolgreiche Heilung … Ein kalter Schauer lief mir den Rücken entlang. Meine Zukunftspläne lagen auf Eis. Darüber wollte ich vorerst nicht weiter nachdenken. Denn was brachte das schon? Erst mal musste klar sein, dass ich überhaupt eine Zukunft hatte. Weil es die Chance gab, die Krankheit in den Griff zu kriegen.
Engel beatmete mich mit Krankenhausluft.
„Süße, hast du wieder Schlafprobleme?“ Helen stand mit warmem Lächeln und blauer Schwesternkluft in der Tür. Aufmerksam betrachtete sie mich.
„Du weißt, dass ich den Schlauch hasse. Er stört beim Einschlafen“, entgegnete ich – wohlwissend, dass sie ihn nicht rausnehmen würde. Natürlich hätte ich den verdammten Schlauch selbst entfernen können, aber jedes Mal, wenn ich es wagte, kam der Oberarzt angerannt, als würde die Station brennen. Dazu röhrte ein nervtötendes Schrillen durch den Flur. Dank dem Clip des Pulsoxymeters an meinem Finger. Er zeigte, wie es um die Sauerstoffsättigung meines Bluts stand. Nicht immer gut.
„Ich weiß, Laila. Der Schlauch ist kein angenehmer Zeitgenosse, aber notwendig.“ Sie trat zu mir ans Bett und musterte mich liebevoll.
Helen gelang es, mich zu behandeln, als wäre ich ein ganz normales Mädchen. Sie bedachte mich nicht heimlich mit mitleidigen Blicken, wie es viele andere Schwestern auf der Station taten.
Frustriert ließ ich den Kopf ins Kissen sinken.
„Soll ich dir Schlafmittel besorgen?“
„Nein. Lass mal. Von denen wird mir übel.“ Mein Magen war nicht mehr so resolut wie früher. Jede zu große Belastung quittierte er mit Übelkeit und Erbrechen.
Helen seufzte. „Die Chemo war erst kürzlich. Warte noch etwas. Dann wird das mit dem Magen besser.“
„Na super. Die Chemo hat nicht angeschlagen, aber immerhin werden die Magenschmerzen weniger“, spottete ich.
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- eBook-Ausgabe
- Jahr
- 2023
- ISBN (eBook)
- 9783986905958
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2023 (Februar)
- Schlagworte
- Liebesroman Romantik-Roman New Adult Roman Mona Kasten Ayla Dade Sarah Sprinz Kira Mohn Colleen Hoover Neuerscheinung eBooks