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Das Flüstern der Vergangenheit

Roman

©2023 515 Seiten

Zusammenfassung

Diese Entdeckung verändert alles: Der mitreißende Familiengeheimnisroman »Das Flüstern der Vergangenheit« von Sabine Neuffer als eBook bei dotbooks.

München in den turbulenten 60er Jahren. Die junge Elisabeth träumt davon, Modeschneiderin zu werden und ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen – doch dann wird sie ungewollt schwanger, von einem Mann, der sie nicht liebt. Muss sie ihren Wunsch nun für immer aufgeben?
Das beschauliche Lüneburg, 2018. Als die Grafikdesignerin Nell ein altes Familienfoto findet, stellt dies ihr Leben völlig auf den Kopf: Darauf ist sie als Baby zu sehen – im Arm einer Unbekannten. Plötzlich steht diese große, erschütternde Frage im Raum: Ist es möglich, dass sie ihre richtige Mutter nie kennengelernt hat? Bei ihren Nachforschungen stößt Nell auf eine Spur, die sie nach Spanien führt. Eine emotionale Reise beginnt …

Zwei bewegende Frauenschicksale, fesselnd erzählt von der Autorin des Bestsellers »Eine Liebe zwischen den Zeiten«.

Jetzt als eBook kaufen und genießen: der gefühlvolle Familiengeheimnisroman »Das Flüstern der Vergangenheit« von Sabine Neuffer wird die Fans von Theresa Simon und von Stephanie Schusters »Wunderfrauen« begeistern. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

München in den turbulenten 60er Jahren. Die junge Elisabeth träumt davon, Modeschneiderin zu werden und ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen – doch dann wird sie ungewollt schwanger, von einem Mann, der sie nicht liebt. Muss sie ihren Wunsch nun für immer aufgeben?

Das beschauliche Lüneburg, 2018. Als die Grafikdesignerin Nell ein altes Familienfoto findet, stellt dies ihr Leben völlig auf den Kopf: Darauf ist sie als Baby zu sehen – im Arm einer Unbekannten. Plötzlich steht diese große, erschütternde Frage im Raum: Ist es möglich, dass sie ihre richtige Mutter nie kennengelernt hat? Bei ihren Nachforschungen stößt Nell auf eine Spur, die sie nach Spanien führt. Eine emotionale Reise beginnt …

Zwei bewegende Frauenschicksale, fesselnd erzählt von der Autorin des Bestsellers »Eine Liebe zwischen den Zeiten«.

Über die Autorin:

Sabine Neuffer wurde 1953 in Hannover geboren. Nach dem Studium arbeitete sie als Lehrerin und für eine PR-Agentur, bevor sie ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte.

Bei dotbooks erschienen bereits Sabine Neuffers Romane »Eine Liebe zwischen den Zeiten«, »Sommerblumenküsse«, »Sommerrosenträume«, »Unter weitem Frühlingshimmel« und »Was uns nach diesem Sommer bleibt« sowie ihre Kinderbücher »Das Papa-Projekt«, »Das Oma-Projekt« und »Das Geschwister-Projekt«.

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Originalausgabe März 2023

Copyright © der Originalausgabe 2022 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Redaktion: Sabine Zürn

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung mehrerer Bildmotive von © shutterstock / Masson / Dean Drobot / Vector / Neil Lang; © 123RF / pashabo; © pixabay / stux / KenStock

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ae)

ISBN 978-3-98690-186-8

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Sabine Neuffer

Das Flüstern der Vergangenheit

Roman

dotbooks.

Prolog

1982

Das Meer lag bleigrau im Morgenlicht. Und wie Blei fühlten sich ihre Glieder an, beinahe gelähmt durch das Gewicht der durchnässten Kleidung, erstarrt vor Kälte, mit der sie nicht gerechnet hatte. Mit jedem Schwimmzug wurde ihr klarer, dass sie sich verschätzt hatte. Und mit jeder ihrer immer schwerfälliger werdenden Bewegungen schien sich das Ufer weiter zu entfernen.

Es gelang ihr kaum, die Arme hochzureißen, als die Lichter des Patrouillenbootes der Küstenwacht aufblinkten, und ihre Hilferufe gingen in den Wogen unter. Noch einmal bäumte sie sich auf, spürte den ersten glitzernden Sonnenstrahl auf ihrem Gesicht. Panik stieg in ihr auf. Sollte dieser 24. April 1982 doch nicht ihr zweiter Geburtstag werden, wie sie es sich so lange erträumt hatte?

Zitternd kam sie zu sich, in eine Decke gehüllt, heißer Tee rann ihr über das Kinn.

»Gekentert oder aufgebracht?«

Verständnislos sah sie in ein Paar blauer Augen, hell zwischen Falten, wie nur Seeluft sie bleicht.

Sie nickte. Ihre Zähne schlugen aufeinander.

»Lass sie, Piet. Sie ist ja völlig fertig.« Eine zweite Stimme, andere Augen, blass und grau.

»Sie muss ins Krankenhaus«, sagte der mit den blauen Augen.

Der andere, der die Panik in ihren Augen bemerkt hatte, schüttelte den Kopf. »Wir bringen sie zu Greta.«

»Na, die wird sich freuen, so früh am Morgen.«

»Aber du weißt doch, dass sie sich über jeden freut, der es schafft.«

Sie schloss die Augen, und trotz der Kälte, die bis ins Innerste von ihr Besitz ergriffen hatte, spürte sie, schwach nur und undeutlich, ein lang vergessenes Gefühl – Freude. Sie hatte es geschafft. Fast. Wenn sie in den nächsten Stunden keinen Fehler machte.

Dazu gab ihr Greta, eine dralle Mittfünfzigerin, zunächst einmal keine Gelegenheit. Sie öffnete unter unwilligem Gemurmel die Tür, doch als sie die bleiche, zitternde Frau zwischen den beiden Männern erblickte, war sie sofort hellwach und zurrte energisch den Gürtel ihres Morgenmantels zusammen. »Kindchen, Sie brauchen sofort ein heißes Bad!«, sagte sie mit diesem gemütlichen holsteinischen Zungenschlag, der sofort beruhigend auf sie wirkte. Greta nickte den Männern zu. »Sagt, wenn ihr euren Bericht abliefert, dass Jörn sie hier befragt. Und Sie«, ihre Stimme wurde weich, »kommen mal mit rein.« Sie zog die Fremde ins Haus.

Sie stellte keine Fragen. Sie half ihrem Gast aus der nassen Kleidung, hielt ein Badetuch bereit, füllte die Wanne mit heißem Wasser, drehte die Heizung höher und verschwand, um kurze Zeit später mit einem Becher heißem Tee zurückzukehren.

Die Frau lag in der Wanne. Sie zitterte immer noch. Greta hielt ihr den Becher an die Lippen. »Trinken Sie.«

Der Tee enthielt eine kräftige Portion Rum, der sofort in die Adern schoss, warm und belebend. Das Zittern hörte schlagartig auf, sie öffnete die Augen und lächelte.

Greta lächelte zurück. »Wie heißen Sie?«

»Eh… Julica. Julica Sommer.«

»Ich bin Greta Jansen. Nennen Sie mich Greta. Sie sind von drüben, stimmt’s?«, fragte sie und setzte sich in ihrem gestreiften Morgenrock auf den Wannenrand. Es klang weniger wie eine Frage, eher wie eine Feststellung, und als Julica kaum merklich nickte, gab sie einen Laut der Zufriedenheit von sich.

»Schön«, sagte sie mit einem breiten Lächeln. »Ich freu mich immer, wenn es klappt. Passiert ja nur selten, leider. Es war gut, dass die Jungs Sie zu mir gebracht haben. Eigentlich haben sie Anweisung, Flüchtlinge entweder sofort auf die Wache zu bringen oder – in Ihrem Fall – direkt ins Krankenhaus, aber das ist zwanzig Kilometer weit weg. So ein Quatsch! Als ob die mehr für Sie tun könnten als ich!« Sie stand auf. »Bleiben Sie mal noch ein Weilchen liegen, ich suche Ihnen inzwischen etwas Warmes zum Anziehen heraus. Dann gibt’s ein anständiges Frühstück, und danach ruhen Sie sich aus. Alles andere kann warten.«

Julica drehte noch einmal das heiße Wasser auf und ließ sich zurücksinken. Sie fühlte sich so erschöpft, als habe sie die gesamte Ostsee durchschwommen, und war dankbar für den Aufschub, den Greta ihr gewährte.

Eingepackt in einen viel zu weiten Pullover und eine leidlich passende Jeans, verspeiste Julica mit großem Appetit Gretas Bratkartoffeln mit Speck und Spiegelei und stellte fest, dass ihr seit Jahren kaum etwas so gut geschmeckt hatte. Nach dem Essen verabreichte Greta ihr einen Holunderschnaps und kommandierte sie ins Gästebett, breitete eine Daunendecke über sie und steckte eine Wärmflasche darunter.

Julica schlief augenblicklich ein. Sie erwachte erst am Abend, seltsam gelöst, als habe erst der Schlaf ihre Flucht real gemacht. Sie war frei. Sie lag warm und lebendig in Gretas kleinem Haus, irgendwo in Neustadt in Holstein, und wenn sie aufstand, konnte sie gehen, wohin sie wollte. Er würde sie nicht finden, niemals.

Beim Abendessen – diesmal gab es Pellkartoffeln mit gebratener Scholle und grünem Salat – lernte sie Gretas Mann Jörn kennen. Er war der Hauptwachtmeister des Ortes und somit derjenige, der für ihr »Verhör« zuständig war.

»Das erledigen wir gleich hier«, erklärte er und nippte bedächtig an seinem Bier. »Ist gemütlicher als auf der Wache.«

Als Greta die leeren Teller wegräumte, legte er seinen Schreibblock zurecht und zückte einen Kugelschreiber. »Also, dann erzählen Sie mal.«

Julica sah ihn unsicher an. »Was?«

»Na, erst mal die Personalien. Und dann, was passiert ist.«

Julica schob ihr Glas von sich und räusperte sich. »Ich heiße Julica Sommer. Geboren am 24. April 1948 in Schwerin …«

»Aber, Kindchen«, Greta, die am Spülbecken stand, fuhr herum, »dann haben Sie ja heute Geburtstag! Darauf müssen wir aber anstoßen!«

»Später.« Ihr Mann machte eine abwehrende Handbewegung. Er trug eine altmodische Hornbrille und war ganz Hauptwachtmeister, wenig empfänglich für Irritationen. »Wo haben Sie zuletzt gewohnt?«

»In Ostberlin«, sagte Julica. »Marzahn, Märkische Allee 95.«

»Beruf?«

»Gaststättenfacharbeiterin.«

Er schaute fragend auf.

Julica lächelte. »Kellnerin.«

»Familienstand?«

»Geschieden. Ich habe einen Sohn, aber der …«

Er winkte ab. »Dann erzählen Sie mir mal, was letzte Nacht passiert ist.«

Julica berichtete in dürren Worten: Sie war nachts gestartet mit einem Segelbrett, der Wind stand richtig, und zuerst ging alles besser als gedacht. Doch dann frischte der Wind auf, riss ihr das Segel aus der Hand. Sie konnte sich gerade noch an das Brett klammern, sich wieder hinaufziehen, aber das Segel war weg, hatte ja nur so locker in dem Brett gesteckt. Sie hatte sich einfach treiben lassen, anscheinend in die richtige Richtung. Kurz bevor das Boot der Küstenwacht sie aufgegriffen hatte, hatte sie das Brett auch noch verloren, war einfach abgerutscht.

Jörn Jansen schüttelte ungläubig den Kopf. »Sie haben mehr Glück als Verstand gehabt. Die Ostsee hat zurzeit gerade mal neun Grad, das überlebt man keine Stunde.«

»Ja, das ist wie ein Wunder«, mischte sich nun Greta ein. »Damit sollten Sie an die Presse gehen, das würde Ihnen ein gutes Startgeld bringen.«

»Nein, bitte!« Julica wehrte erschrocken ab. »Ich möchte keine Öffentlichkeit, auf keinen Fall. Nur ein ganz normales Leben.«

Greta betrachtete sie nachdenklich. »Kann ich verstehen«, meinte sie nach einer Weile. »Aber haben Sie denn jemanden hier im Westen?«

»Eine Tante«, sagte Julica, »in Duisburg. Bei ihr kann ich erst mal unterkommen. Aber ich habe meine Papiere verloren und mein Geld auch. Der Brustbeutel ist abgerissen, als ich das Brett verloren habe.«

»Sie hätten ihn unter der Kleidung tragen sollen«, sagte der Hauptwachtmeister tadelnd.

»Hab ich ja. Er muss rausgerutscht sein«, sagte Julica. »Und nun?«

»Nun«, er legte den Stift aus der Hand, schob den Schreibblock von sich und kippte den Rest seines Glases in einem Zug hinunter, »müsste ich Sie eigentlich an ein Aufnahmelager überstellen.«

Julica schluckte schwer. »Muss das sein?«, fragte sie tonlos. »Kann ich nicht gleich zu meiner Tante?«

Jörn Jansen betrachtete sie nun ebenso nachdenklich wie seine Frau vorhin. »Wissen Sie was?«, sagte er dann und setzte sich auf. »Wir machen das ganz anders. Wir stellen Ihnen einen vorläufigen Ausweis aus. Mit unserer Adresse hier. Mein Schwager ist Amtsleiter im Einwohnermeldeamt, der macht das schon. Damit gehen Sie dann in Duisburg zum Einwohnermeldeamt und beantragen einen Personalausweis. Sagen Sie einfach, Sie seien umgezogen und hätten Ihren alten Ausweis verloren, das geht dann schon klar. Wenn wir das so machen, bleibt Ihnen nämlich einiges erspart. Wenn rauskommt, dass Sie rübergemacht haben, geraten Sie garantiert erst einmal in die Fänge des BND, die stürzen sich auf DDR-Flüchtlinge wie Haie auf ihre Beute.« Er sah sie mitleidig an. »Und dass Sie keine Agentin sind, das ist ja wohl klar. Dann hätten Sie garantiert eins a Papiere«, ergänzte er mit einem behäbigen Lachen.

Greta nickte zustimmend. »Dann müssen Sie allerdings auf die hundert Mark Begrüßungsgeld verzichten, aber keine Sorge, wir leihen Ihnen was. Zu Ihrer Tante kommen Sie schon. Wollen Sie sie nicht gleich mal anrufen?«

»Ja, sehr gern, danke. Sie sind sehr freundlich«, sagte Julica.

»Ach was!« Greta trocknete sich die Hände. »Kommen Sie, der Apparat steht im Wohnzimmer.«

»Und was kann ich ihr sagen, wann ich komme? Morgen schon?«

Jörn Jansen überlegte einen Moment. »Na klar, das kriegen wir hin. Ich ruf den Uwe gleich noch an, dass wir das morgen als Erstes machen mit dem Ausweis, dann können Sie den Zug um 9.01 Uhr nach Lübeck nehmen. Von da fahren Sie nach Hamburg und …«

Julica unterbrach ihn: »Das kriege ich schon hin.« Diese Jansens waren ein Gottesgeschenk. Welch ein Glück, dass sie gerade an sie geraten war.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2023
ISBN (eBook)
9783986901868
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2023 (März)
Schlagworte
Familiengeheimnis-Roman Frauenschicksal Frauensaga Liebesroman Lüneburg München Charlotte Roth Tabea Bach Neuerscheinung eBook
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Titel: Das Flüstern der Vergangenheit