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Wer in den Schatten lebt

Thriller: Lancashire Killings 1 | Eine englische Kleinstadt, ein grausamer Mord, ein dunkles Geheimnis

©2024 500 Seiten
Reihe: Lancashire Killings, Band 1

Zusammenfassung

Das Böse lauert im Verborgenen: Der abgründige Psychothriller »Wer in den Schatten lebt« von Neil White jetzt als eBook bei dotbooks.

Ein schrecklicher Fund erschüttert die nordenglische Kleinstadt Blackley: In einer friedlichen Wohnsiedlung wird die entstellte Leiche einer jungen Frau gefunden, Zunge und Augen in einem perversen Ritual herausgeschnitten. Zur gleichen Zeit werden immer wieder Kinder nachts aus ihren Betten entführt, nur um wenige Tage später wieder aufzutauchen – traumatisiert,
ohne jegliche Erinnerung an das Geschehene. Die junge Polizistin Laura McGanity, die gerade erst mit ihrem kleinen Sohn nach Blackley gezogen ist, stürzt sich in die Ermittlungen, fest entschlossen, den Täter zu finden – und ahnt dabei nicht, dass dieser schon längst ihre eigene Familie ins Visier genommen hat …

»Unmöglich aus der Hand zu legen.« Booksellers Magazine

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Thriller »Wer in den Schatten lebt« von Neil White ist der erste Band seiner Lancaster-Killings-Serie, deren Bände voneinander unabhängig gelesen werden können. Für alle Fans der Bestseller von Val McDermid! Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Ein schrecklicher Fund erschüttert die nordenglische Kleinstadt Blackley: In einer friedlichen Wohnsiedlung wird die entstellte Leiche einer jungen Frau gefunden, Zunge und Augen in einem perversen Ritual herausgeschnitten. Zur gleichen Zeit werden immer wieder Kinder nachts aus ihren Betten entführt, nur um wenige Tage später wieder aufzutauchen – traumatisiert, ohne jegliche Erinnerung an das Geschehene. Die junge Polizistin Laura McGanity, die gerade erst mit ihrem kleinen Sohn nach Blackley gezogen ist, stürzt sich in die Ermittlungen, fest entschlossen, den Täter zu finden – und ahnt dabei nicht, dass dieser schon längst ihre eigene Familie ins Visier genommen hat …

Über den Autor

Neil White wuchs in Yorkshire auf. Seit seiner Kindheit begeistert ihn nichts so sehr wie die Musik von Johnny Cash und Bücher, vorzugsweise Science Fiction und Kriminalromane. Während seines Jura-Studiums packte ihn die Lust, selbst zu schreiben. Heute ist Neil White der erfolgreiche Autor zahlreicher Spannungsromane.

Die Website des Autors: neilwhite.net/

Bei dotbooks veröffentlichte der Autor seine Thriller-Serie »Lancashire Killings« mit den Einzelbänden:

»Wer in den Schatten lebt«

»Wo die Angst regiert«

»Wenn der Hass entbrennt«

»Wen die Rache treibt«

Außerdem erschienen bei dotbooks die seine Thriller »Die Stimme des Verrats« und »Ein tödlicher Verdacht«.

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eBook-Neuausgabe Februar 2024

Die englische Originalausgabe erschien erstmals 2008 unter dem Originaltitel »Lost Souls« bei Avon/HarperCollinsPublishers, London. Die deutsche Erstausgabe erschien 2010 unter dem Titel »Was aus den Schatten steigt« bei Weltbild, Augsburg.

Copyright © der englischen Originalausgabe Neil White 2008

Copyright © der deutschen Erstausgabe 2010 Verlagsgruppe Weltbild GmbH

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von Shutterstock/Andrei Nekrassow, Evannovostro, Simon Edge, Marcin Perkowski

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ah)

ISBN 978-3-98952-000-4

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Neil White

Wer in den Schatten lebt

Thriller

Aus dem Englischen von Ralph Sander

dotbooks.

Kapitel 1

Der alte Mann wandte sich ab, schloss die Augen und hielt sich die Ohren zu, doch die Übelkeit erregenden Bilder wollten ihn nicht loslassen. Er versuchte sie zu vertreiben, blinzelte heftig mit den Augen und begann auf und ab zu gehen. Aber es half einfach nichts. Er fand sich jedes Mal dort wieder, von wo aus er losgegangen war, nämlich gleich neben ihr.

Sie war an einen Stuhl gefesselt, die Arme auf den Rücken gedreht und an den dünnen Holzstäben der Lehne festgezurrt. Blut bedeckte ihr Gesicht und hatte sich in großflächigen Spritzern auf ihrer Bluse verteilt. Er betrachtete seine Hände, an denen Blut klebte.

Erneut schloss er die Augen, doch die Geräusche waren viel schwerer auszublenden. Selbst wenn er sie nicht sehen konnte, waren diese Geräusche da, so wie Echos, die ihn unablässig an das Geschehene erinnerten.

Er blieb stehen und atmete mehrmals tief durch. Er wollte sich an die Frau erinnern können, die er zu ihren Lebzeiten gekannt hatte. Eine witzige, vor Leben sprühende Frau, die immer ein Lächeln auf den Lippen trug. Das war das Bild, das er sich bewahren wollte. Nicht das, das ihm in diesem Raum präsentiert wurde, nicht diese groteske Fratze, die nichts mehr von dem Menschen besaß, der ihm vertraut gewesen war.

Aber er konnte das Bild nicht abschütteln. Er hatte sie gesehen, als sie noch lebte, und nun sah er sie als Tote. Doch das war nicht alles, denn er hatte sie auch sterben sehen, die Augen vor Schmerz und Angst weit aufgerissen, während das Messer näher kam. Sie hatte gewusst, was sie erwartete.

Er ging schneller im Raum auf und ab, Tränen strömten ihm übers Gesicht. Er ballte und öffnete seine Fäuste, sah hoch und hielt sich dann einmal mehr die Ohren zu, um die Geräusche zu ersticken, die abermals auf ihn einstürmten. Er hatte ihr letztes Wort gehört, das sie zwischen zusammengebissenen Zähnen herausgepresst hatte. Es war wie ein gutturales Stöhnen über ihre Lippen gekommen, doch er wusste, um welches Wort es sich handelte. Das Wort Nein. Sie hatte versucht, Nein zu sagen.

Er holte tief Luft und blieb stehen. Langsam drehte er sich um und schaute sie an. Sie saß noch immer genauso dort. Er legte seinen Kopf in den Nacken und schluchzte, dann sank er auf die Knie. So verharrte er und schaukelte leicht vor und zurück, während er seine Tränen zurückzuhalten versuchte.

Nach ein paar Minuten stand er auf und näherte sich langsam dem Stuhl. Mit dem Handrücken strich er zärtlich über die Wange der Frau, deren Haut sich unter seinen Fingern sanft anfühlte. Aber sie war kalt. Er beugte sich vor und küsste sie auf den Kopf.

»Es tut mir so leid, so schrecklich leid«, flüsterte er. »Ich habe versucht, dich zu warnen. Ich habe es wirklich versucht.«

Der alte Mann machte einen Schritt zurück und sah nach unten auf seine Füße. Er fühlte, wie ihm Tränen über die Wangen liefen, über die Haut, die so dünn wie Pergament war. Als er diese Tränen berührte, lief mit ihnen das Blut von seinen Fingerspitzen. Er murmelte etwas vor sich hin, ein persönliches Gebet, erst dann griff er zum Telefon.

»Die Polizei, bitte.«

Es dauerte einen Moment, bis er verbunden wurde, dann hörte er eine Stimme am anderen Ende der Leitung und sagte ruhig und gefasst: »Mein Name ist Eric Randle. Ich möchte einen Mord melden.«

Kapitel 2

Ob im Norden oder im Süden, Mörder waren überall gleich.

Detective Constable Laura McGanity hauchte ihre eisigen Hände an und träumte sekundenlang von London. Zwei Wochen zuvor war dort noch ihr Zuhause gewesen, doch das schien eine Ewigkeit her zu sein. Sie war zwar nur nach Lancashire gezogen, gerade mal dreihundert Kilometer von der Hauptstadt entfernt, aber sie kam sich vor wie in einem fremden Land, in dem von den Hügeln ringsum eiskalte Luft in die Stadt getrieben wurde. Zitternd vor Kälte ging sie vor dem gelben Absperrband der Polizei auf und ab, das im frühmorgendlichen Wind leise knatterte. Sie zog ihren Schal enger.

Doch es war nicht nur das Wetter, das so fremdartig wirkte, sondern auch die Stille. In einiger Entfernung bildeten die Hügel der West Pennine Moors, deren mit Tau bedecktes Gras im Licht der aufgehenden Sonne silbern glänzte, das Panorama. Sie stand vor einer weitläufigen Rasenfläche in einer Sackgasse mitten in einer gepflegten, sauberen Vorstadt, und das einzige Geräusch, das sie in ihrer Versunkenheit störte, war das Knattern des flatternden Absperrbands. Ihr fehlte London mit all seinen Lichtern und dem Lärm. Im Vergleich dazu ging es in Blackley mucksmäuschenstill zu.

Laura war im Süden aufgewachsen und bei der Metropolitan Police ausgebildet worden, doch die Liebe hatte sie in den Norden geführt. Dort war sie in einer Kleinstadt angekommen, Beton mit Graffiti hatte Moorlandschaften und Bruchsteinmauern Platz gemacht. Sie wusste, sie konnte sich keinen Fehler leisten. Ihre Versetzung in den Norden war riskant gewesen, und sie wollte nicht schon nach ein paar Tagen ihre Karriere gegen die Wand fahren.

Die Blicke der anderen Polizisten auf der Wache waren ihr nicht entgangen. Zurückhaltende, misstrauische Blicke. Sie war die Neue aus der Großstadt, die hergekommen war, um ihnen zu sagen, wie sie ihre Arbeit zu machen hatten.

Sie musste jetzt aufpassen und durfte sich von absolut nichts ablenken lassen. Bei jedem Mord waren die ersten vierundzwanzig Stunden die wichtigste Phase. Danach drohte Gefahr, dass Beweise verloren gingen, mit denen der Mörder überführt werden könnte. Jemand konnte die Fingernägel säubern, seine Haare kurz schneiden, einen Wagen ausbrennen lassen.

Sie sah in dem Moment auf, als Pete Dawson näherkam, der andere Detective am Tatort, ihr Kollege. In seinen Händen hielt er zwei Becher mit dampfendem Kaffee.

»Sie sehen aus, als könnten Sie einen davon gut gebrauchen«, sagte er.

Laura kam es vor, als würde er sie anherrschen, da er so ungewohnt abgehackt redete und die Vokale so kurz und stumpf aussprach. Im Vergleich dazu besaß die ihr so vertraut gewordene Londoner Sprechweise viel mehr Rhythmus und Schwung.

Mit einem dankbaren Lächeln nahm sie einen der Becher und legte die Hände darum. »Wo haben Sie den her?«

Er deutete auf ein Haus auf der anderen Straßenseite, wo Laura ein paar Finger erkennen konnte, die den Rand der Gardine umklammert hielten. Im Haus war das Licht ausgeschaltet, damit von außen niemand sehen konnte, dass dort jemand das Geschehen aufmerksam verfolgte. »Sie guckt uns schon seit einer halben Stunde zu. Ich glaube, sie hofft darauf, etwas von uns zu erfahren, wenn sie uns mit Kaffee versorgt.«

»Haben Sie ihr irgendwas gesagt?«

Pete schüttelte den Kopf. »Ich warte jetzt, ob sie uns auch noch ein üppiges Frühstück anbietet. Aber seien Sie vorsichtig. Diese alten Mühlenarbeiterinnen beherrschen das Lippenlesen.« Als Laura ihm einen verwunderten Blick zuwarf, fügte er an: »So konnten sie sich trotz des Maschinenlärms unterhalten.«

Lächelnd nickte Laura. Sie konnte Pete gut leiden. Er war einer von diesen unvermeidlichen Cops. Ein scharfsinniger Verstand war eine tolle Sache – so etwas half, um ein komplexes Lügengeflecht zu durchschauen oder selbst in einer scheinbaren Sackgasse noch eine Spur zu entdecken –, manchmal jedoch brauchte man jemanden, der in der Lage war, eine Tür einzutreten oder aus einem Verdächtigen wichtige Informationen herauszuholen. Laura hatte das Gefühl, dass Pete viele Methoden kannte, um das zu erreichen. Mit seinem kurz geschorenen Haar, dem finsteren Blick und der schmuddeligen Jeans sah er aus wie jemand, dem ein falsches Wort genügte, um einem anderen wehzutun. Normalerweise arbeitete er im Drogendezernat, drückte Dealer gegen die Wand, um sie zum Reden zu bringen. Sich an einem Tatort aufzuhalten und in einem Mord zu ermitteln war für ihn nicht Routine.

Sie trank einen kleinen Schluck aus ihrem Becher und seufzte. Der Kaffee war heiß und stark, und sie hob den Becher in Richtung des Fensters mit den ein Stück weit geöffneten Gardinen, um sich für die umsichtige Geste zu bedanken.

»Auf mich machen Sie den Eindruck, dass Sie mehr erwartet haben«, meinte Dawson und deutete auf das Absperrband. »Haben Sie sich noch nicht an das ruhige Leben gewöhnt?«

Eine Woche zuvor hätte Laura noch geglaubt, er wolle sie heruntermachen, aber inzwischen kannte sie ihn besser. Petes Lächeln ließ seine Worte sanfter klingen, und der Ausdruck in seinen Augen veränderte sich. Sie wurden heller, wärmer, und Laura bemerkte etwas Spitzbübisches in seinem Blick.

Seine Vermutung traf trotzdem zu. Laura hatte tatsächlich mehr erwartet, mehr Aktivität, einen Trupp uniformierter Polizisten, die ein Grundstück absuchten, ein Rudel Detectives, die von Haus zu Haus gingen, um Fragen zu stellen. Hier und jetzt gab es nichts in dieser Art. Die Leiche hatte man weggebracht, nur die zwei Cops, die als Erste an den Tatort gekommen waren, hielten sich noch hier auf. Der eine war ein kreidebleicher Neuling in seiner Probezeit, der andere musste kurz vor der Pensionierung stehen. Im Gebäude selbst herrschte eine gewisse Aktivität, da die Leute von der Spurensicherung in ihren weißen Overalls durch die Fenster zu sehen waren. Doch hier draußen kam sich Laura vor, als würde sie Wachdienst schieben.

»So ruhig scheint das Leben hier gar nicht zu sein«, entgegnete sie. »Ich bin in den Norden gezogen, um besser zu leben, und dann bekomme ich das hier« – mit einem Nicken deutete sie auf das Haus –, »und das auch noch mitten während dieser Entführungsserie. Hier ist es wohl doch ziemlich gefährlich.«

Pete zuckte mit den Schultern. »So ist es hier nicht immer. Wenn wir den Dreckskerl geschnappt haben, der bereits den ganzen Sommer über Kinder entführt, stehen uns wieder mehr Leute für Fälle wie den hier zur Verfügung.«

»Und sind wir dem Dreckskerl ein Stück dichter auf den Fersen?« Sie sah zum Haus.

»Bei jeder neuen Entführung warten wir darauf, dass er einen Fehler macht, der uns auf seine Spur führt.« Kopfschüttelnd fügte er nach einer kurzen Pause an: »Bis jetzt hat er keinen Fehler gemacht.«

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2024
ISBN (eBook)
9783989520004
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Februar)
Schlagworte
Thriller Kriminalroman Psycho-Thriller England-Krimi psychologischer Spannungsroman Val McDermid Elizabeth George Ian Rankin Neuerscheinung eBook
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Titel: Wer in den Schatten lebt