Lade Inhalt...

Das Geheimnis von Colonsay

Roman

©2024 441 Seiten

Zusammenfassung

Ein altes Haus mit einer dunklen Vergangenheit: Der mitreißende Roman »Das Geheimnis von Colonsay« von Kaye Dobbie jetzt als eBook bei dotbooks.

Australien im Jahr 1901: Nur zwölf Jahre alt ist Alice, als ihre Eltern sie fortschicken, um sich Arbeit zu suchen. Im herrschaftlichen Anwesen Colonsay an der australischen Küste findet sie eine Anstellung – doch sie spürt, dass sich hier eine Tragödie anbahnt ... Colonsay in der Gegenwart: Nur ihrem Mann zuliebe nimmt Rosamund Markov ihr Erbe an, das alte Familienanwesen, das sie vor Jahren hinter sich ließ. Doch als die Renovierungen beginnen, muss sie feststellen, dass etwas Unheimliches in dem Haus vor sich geht. Ein seltsamer Duft, nächtliche Geräusche und schließlich eine Stimme, die Rosamunds Namen zu rufen scheint, beunruhigen sie zutiefst. Welches Geheimnis birgt Colonsay?

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Familiengeheimnisroman »Das Geheimnis von Colonsay« von Kaye Dobbie wird Fans der Bestsellerautorinnen Katherine Webb und Emily Gunnis begeistern! Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Australien im Jahr 1901: Nur zwölf Jahre alt ist Alice, als ihre Eltern sie fortschicken, um sich Arbeit zu suchen. Im herrschaftlichen Anwesen Colonsay an der australischen Küste findet sie eine Anstellung – doch sie spürt, dass sich hier eine Tragödie anbahnt... Colonsay in der Gegenwart: Nur ihrem Mann zuliebe nimmt Rosamund Markov ihr Erbe an, das alte Familienanwesen, das sie vor Jahren hinter sich ließ. Doch als die Renovierungen beginnen, muss sie feststellen, dass etwas Unheimliches in dem Haus vor sich geht. Ein seltsamer Duft, nächtliche Geräusche und schließlich eine Stimme, die Rosamunds Namen zu rufen scheint, beunruhigen sie zutiefst. Welches Geheimnis birgt Colonsay?

Über die Autorin:

Kaye Dobbie wurde in Victoria geboren und verbrachte den Großteil ihrer Kindheit in South Wales. Sie arbeitete im Justizministerium von Brisbane und als Regierungsbeamtin, bevor sie sich ganz ihrer Leidenschaft für das Schreiben widmete. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Bendigo, Victoria.

Die Website der Autorin: kayedobbie.com/

Die Autorin bei Facebook: facebook.com/KayedobbieAuthor/

Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin »Das Geheimnis von Colonsay«.

***

eBook-Neuausgabe Februar 2024

Die englische Originalausgabe erschien erstmals 1999 unter dem Originaltitel »Footsteps in an Empty Room« bei Random House Australia Pty Ltd, Sydney. Die deutsche Erstausgabe erschien 2012 unter dem Titel »Der Fluch von Colonsay« bei Weltbild.

Copyright © der englischen Originalausgabe 1999 by Lilly Sommers

Published by Arrangement with Kaye Dobbie

Copyright © der deutschen Erstausgabe 2012 by Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30161 Hannover.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von Shutterstock/David Hughes, Australian Camera, Konmac, Sandra Lass, Leah-Anne Thompson, Shuang Li

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (mm)

ISBN 978-3-98690-709-9

***

Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für dieses eBook entschieden haben. Bitte beachten Sie, dass Sie damit gemäß § 31 des Urheberrechtsgesetzes ausschließlich ein Leserecht erworben haben: Sie dürfen dieses eBook – anders als ein gedrucktes Buch – nicht verleihen, verkaufen, in anderer Form weitergeben oder Dritten zugänglich machen. Die unerlaubte Verbreitung von eBooks ist – wie der illegale Download von Musikdateien und Videos – untersagt und kein Freundschaftsdienst oder Bagatelldelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem Sie sich strafbar machen und der Autorin oder dem Autor finanziellen Schaden zufügen. Bei Fragen können Sie sich jederzeit direkt an uns wenden: info@dotbooks.de. Mit herzlichem Gruß: das Team des dotbooks-Verlags

***

In diesem eBook begegnen Sie möglicherweise Begrifflichkeiten, Weltanschauungen und Verhaltensweisen, die wir heute als unzeitgemäß oder diskriminierend verstehen. Bei diesem Roman handelt es sich um ein rein fiktives Werk, das vor dem Hintergrund einer bestimmten Zeit spielt oder geschrieben wurde – und als solches Dokument seiner Zeit von uns ohne nachträgliche Eingriffe neu veröffentlicht wird. Diese Fiktion spiegelt nicht unbedingt die Überzeugungen des Verlags wider.

***

Sind Sie auf der Suche nach attraktiven Preisschnäppchen, spannenden Neuerscheinungen und Gewinnspielen, bei denen Sie sich auf kostenlose eBooks freuen können? Dann melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an: www.dotbooks.de/newsletter (Unkomplizierte Kündigung-per-Klick jederzeit möglich.)

***

Wenn Ihnen dieser Roman gefallen hat, empfehlen wir Ihnen gerne weitere Bücher aus unserem Programm. Schicken Sie einfach eine eMail mit dem Stichwort »Das Geheimnis von Colonsay« an: lesetipp@dotbooks.de (Wir nutzen Ihre an uns übermittelten Daten nur, um Ihre Anfrage beantworten zu können – danach werden sie ohne Auswertung, Weitergabe an Dritte oder zeitliche Verzögerung gelöscht.)

***

Besuchen Sie uns im Internet:

www.dotbooks.de

www.facebook.com/dotbooks

www.instagram.com/dotbooks

blog.dotbooks.de/

Kaye Dobbie

Das Geheimnis von Colonsay

Roman

Aus dem Englischen von Claudia Krader

dotbooks.

Kapitel 1

Der Feuerball der Sonne war hinter dem Horizont versunken. Jenseits der Bucht leuchteten die Wolken orange und rot über den Gipfeln der You-Yang-Berge. Eine Szenerie von fast überirdischer Schönheit. Alice Parkin sah hinüber zur Weide, auf der die Schafe lange Schatten warfen. Sie tat so, als schüttelte sie nur das weiße Damasttischtuch aus, aber eigentlich genoss sie die abendlich kühle Luft vom Wasser her und diesen kurzen Augenblick der Freiheit. Hinter ihr ragte, stets gegenwärtig, das Anwesen von Colonsay empor. Ein großer, drohender, Angst einflößender Schatten. Glücklich war sie nicht in diesem Haus. Und da sie jetzt seit einem Monat dort lebte, wusste sie, dass sie hier auch nie glücklich sein würde.

»Du wirst dich damit abfinden müssen«, hatte ihr Vater mitleidslos gesagt. »Wir können nicht mehr für dich sorgen, Alice. Du musst deinen eigenen Lebensunterhalt verdienen. Schließlich bist du schon zwölf.«

Nur ihre Mutter litt mit ihr. Schließlich war Alice’ Lehrerin mehrmals bei ihr gewesen, um sie auf die überdurchschnittliche Begabung ihrer Tochter hinzuweisen. Aber der Vater meinte nur, Klugheit sei überflüssiger Luxus. Was könnte sie einem Mädchen wie Alice schon nutzen? Kraft und körperliche Ausdauer, das war es, was sie brauchte.

Mira Parkin streckte ihren schmerzenden Rücken und wandte sich mit einem fragenden Gesichtsausdruck ihrer Tochter zu. »Mrs Cunningham ist doch nett. Und die Kinder sind gar nicht so übel. Du weißt ja, wie das so ist, du hast genügend Brüder und Schwestern.«

Ja, Alice wusste, wie das so war. Sie blickte zu ihren Geschwistern hinüber und wünschte sich, immer noch eine von ihnen zu sein. »Ja, Mutter, sie sind nicht übel.« Das war es, was ihre Mutter hören wollte, wusste Alice.

Spürbar fiel die Anspannung von ihrer Mutter ab, als sie tief ein- und ausatmete. Dabei straffte sich die einfache Leinenbluse über ihrer flachen Brust. »Na also«, murmelte sie. »Dann ist das entschieden, Liebes.«

»Tja, damit war es entschieden«, flüsterte Alice jetzt und verspürte einen kleinen Stich in ihrem Inneren. Sie schüttelte das Tuch ein letztes Mal kräftig aus und drehte sich, da sie es nicht mehr hinauszögern konnte, Richtung Haus um.

Colonsay war ein zweistöckiges Gebäude aus solidem Sandstein, mit einem quadratischen Grundriss und einer breiten Vorderveranda. Links und rechts des Weges zur Eingangstür waren geometrische Beete angelegt. Mrs Cunningham legte mehr Wert auf einen gepflegten Zugang zum Haus als frühere Hausherrinnen, und ihr Mann hatte ihr dafür allerlei exotische Pflanzen besorgt. Doch der alte Geißblattstrauch war geblieben, und seine Ranken umschlangen die Verandapfosten und reichten bis hinauf zum Dach. Der erste Cunningham, so hieß es, hatte einen Steckling aus dem fernen China mitgebracht und dort neben den Eingang gepflanzt. Alice liebte den süßen, schweren Duft.

Die Anfänge des Hauses reichten zurück bis ins Jahr 1830. Bauherr war derselbe Cunningham gewesen, der auch das Geißblatt gepflanzt hatte, Cosmo Cunninghams Großvater. Als er sich damals auf der Bellarine-Halbinsel niedergelassen hatte, hatte es dort nichts gegeben außer seinen Schafen. Der Kern des Hauses war seitdem trotz Cosmos umfangreicher Anbauten und Veränderungen unberührt geblieben. Im Keller gab es sogar noch einen alten, steingefassten Brunnen. Manchmal sandte die Köchin, Mrs Gibbons, Alice dort hinunter, um Wasser zu holen. Das Wasser des Brunnens schmeckte nämlich besonders frisch.

Dunkelheit hatte Alice schon immer verstört, und nun schien Colonsay eine ähnliche Wirkung auf sie zu haben. Wäre sie so dumm und fantasielos gewesen, wie ihre Eltern sie sich gewünscht hatten, hätte sie die unterschwellige Bedrohung vielleicht gar nicht wahrgenommen. Sie konnte zwar nicht erklären, was genau sie beunruhigte, aber sie spürte, dass da etwas war.

Das Haus war von Leben erfüllt, mit dem Lärm und der Unruhe, die die häufigen Gäste mit sich brachten. Mr Cunningham befand sich manchmal wochenlang auf Reisen, doch wenn er im Hause weilte, brachte er stets Gäste mit und gab viel Geld für sie aus. Einmal hatte Alice gehört, wie jemand verächtlich sagte, Colonsay sei eher ein Hotel als ein Zuhause. Die aufwendige Bewirtung erschien ihm wohl übertrieben. Als sie dann Mrs Gibbons gefragt hatte, was das bedeuten sollte, hatte sie als Antwort nur eine Kopfnuss und die strenge Anweisung bekommen, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Später hatte sie jedoch über diesen Satz nachgedacht. Hieß das etwa, dass Cosmo gar nicht der überaus beliebte Gastgeber war, für den er sich hielt?

Alice wollte das nicht hoffen. Sie mochte Cosmo Cunningham. Er war groß, kräftig, grauhaarig und hatte eine laute Stimme. Meist roch er nach den Zigarren, deren Rauch er so liebte. Seine Augen unter den gesenkten Lidern blickten freundlich, und er fragte Alice immer nach ihrer Familie, wenn er sie bemerkte. Er vergaß Alice’ Vater niemals die Rettung vor dem sicheren Tod in der eisigen Port Phillips Bay. Die Bucht hatte sich damals nach einem plötzlichen Wettersturz in ein Chaos aus haushohen Wellen und prasselndem Regen verwandelt. Cosmo war in seiner Jugend gern segeln gegangen, und Alice’ Vater, damals selbst noch ein Bub, hatte ihn stets begleitet. Ja, sie mochte Cosmo Cunningham. Was sie von Mrs Cunningham nicht behaupten konnte.

Cosmo liebte seine junge Frau und war stolz auf ihre Schönheit. Jeder wusste das. Man konnte es ihm ansehen, wenn er sie anblickte. Sie sah mit dem dunklen, hochgesteckten Haar und den Familiensmaragden an ihrem schlanken Hals auch wirklich bezaubernd aus. In ihrem Besitz befanden sich so viele Kleider und Schuhe, dass Alice sich gar nicht alle merken konnte. Es dauerte immer ewig, bis sie sich angekleidet hatte. Selbst ihr Name war wundervoll: Ambrosine. Cosmo nannte sie allerdings zärtlich Rosie.

Mrs Gibbons liebte Ambrosine ebenfalls und verwöhnte sie mit appetitanregenden Leckereien, denn um die Gesundheit der Hausherrin stand es nicht zum Besten. Empfindsam, so nannte Mrs Gibbons sie. Alice hörte das alles mit Verwunderung. Es war doch seltsam, dachte sie, dass Ambrosine immer dann krank wurde, wenn Cosmo missliebige Gäste ins Haus brachte. Für gewöhnlich handelte es sich dabei um seine Parteifreunde. Aber seit der Kopfnuss behielt Alice ihre Gedanken lieber für sich.

Das Paar hatte einen Sohn und eine Tochter. Es gab ein Kindermädchen für die kleine Ada und eine Gouvernante für beide Kinder. Bernie, der Sohn, würde bald aufs Internat gehen – er war schon zehn. Alice würde ihn vermissen, sie hatten sich angefreundet.

Bertie Cunningham war ein netter, freundlicher Junge, und sie fragte sich, wie es ihm wohl im Internat ergehen würde. Cosmo Cunningham hielt diesen Schritt jedoch für unabdingbar, um aus seinem Sohn einen Mann zu machen. Und seine Mutter schien das Ganze wenig zu kümmern, wenn sie überhaupt darüber nachdachte. Armer Bertie, er wollte nicht zu Fremden abgeschoben werden. Vielleicht, dachte Alice, vielleicht sind Bertie und ich gar nicht so verschieden.

»Alice! Alice Parkin.«

Alice sah nach oben. Da war Bertie und grinste durch eine der rautenförmigen Dachluken. Er hatte dort sein Geheimversteck, in dem er alle seine Schätze aufbewahrte. Sie winkte und schritt in ihren strapazierfähigen Stiefeln weiter Richtung Haus. Die Stiefel hatten ihren Vater fünf Schillinge gekostet und mussten mindestens zwei Jahre halten. Alice traute sich nicht, ihm zu sagen, dass sie ihr bereits wieder zu klein waren. Sie drückten so, dass ihr nachts die Füße schmerzten. Sie träumte von weichen, glänzenden Pantöffelchen, wie Mrs Cunningham welche besaß. Aber sie konnte nur davon träumen, das wusste sie. Es half ihr aber trotzdem, schließlich war sie erst zwölf.

»Alice«, zischte Meggy warnend, als sie durch den Seiteneingang in die Küche schlüpfte. Es dampfte aus einem Topf auf dem großen schwarzen Herd, der die Küche ordentlich aufheizte. Mrs Gibbons stand mit roten Augen und einem verärgerten Gesichtsausdruck am Küchentisch und hackte Zwiebeln. Cosmo war im Parlament des Staatenbunds in Melbourne gewesen und wurde für heute Abend zurückerwartet. Mit Gästen natürlich.

»Wo hast du gesteckt, Mädchen?«, wollte Mrs Gibbons wissen. »Schau, dass du dich bewegst. Sonst ist es Zeit fürs Abendessen, und nichts ist fertig.«

Meggy zog eine Grimasse und setzte sich in ihre Ecke, wo sie Kartoffeln schälte. Alice folgte ihr.

»Der Madam geht es nicht gut«, sagte Mrs Gibbons, seufzte und schüttelte den Kopf. »So eine reizende, empfindsame Dame. Ich bete jeden Sonntag für sie. Alice, du kannst ihr ein bisschen Brühe nach oben bringen. Pass auf, dass du nichts davon verschüttest.«

Alice stand auf und trocknete sich die Hände nervös an ihrer Schürze ab.

»Mach dich zurecht. Dein Haar ist so verstrubbelt wie das einer Aborigine«, fügte Mrs Gibbons unfreundlich hinzu.

Meggy verhielt sich ruhig. Selbst ein Aborigine-Halbblut, blieb ihr nichts anderes übrig, als sich in Mrs Gibbons Gegenwart ab und an taub zu stellen.

Alice ordnete die beanstandete Haarpracht und steckte das weiße Häubchen wieder fest. Während die Köchin ordentlich und flink ein Tablett zurechtmachte, stand sie wartend neben dem Tisch.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2024
ISBN (eBook)
9783986907099
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Januar)
Schlagworte
Spannung Mystery-Roman Gruselroman Familiengeheimnis-Roman Liebesroman Katherine Webb Emily Gunnis Lucinda Riley Neuerscheinung eBook
Zurück

Titel: Das Geheimnis von Colonsay