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Kalter Schrei

Thriller - Detective Romilia Chacón ermittelt 2 | Ein Killer weckt ihre eigenen Abgründe

©2024 403 Seiten
Reihe: Detective Romilia Chacón, Band 2

Zusammenfassung

Zeit der Abrechnung – Zeit der Rache

Die USA wird von einem Serienmörder in Angst und Schrecken versetzt, der Dantes Inferno Wirklichkeit werden lässt: Er schwingt sich zum Richter über die sieben Todsünden auf und schickt seine Opfer durch die Hölle. Für die junge Polizistin Romilia Chacón klingen diese Taten schrecklich bekannt: Sie ist sich sicher, dass es derselbe Täter ist, der ihre geliebte Schwester aus dem Leben gerissen hat. Romilia weiß, es könnte sie ihren hart verdienten Job bei der Polizei kosten, doch sie muss den Killer um jeden Preis finden – und zur Strecke bringen …

Der psychologisch fesselnde zweite Thriller der »Detective Romilia Chacón«-Reihe, in der jeder Band unabhängig gelesen werden kann. Für Fans von Tess Gerritsen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Die USA wird von einem Serienmörder in Angst und Schrecken versetzt, der Dantes Inferno Wirklichkeit werden lässt: Er schwingt sich zum Richter über die sieben Todsünden auf und schickt seine Opfer durch die Hölle. Für die junge Polizistin Romilia Chacón klingen diese Taten schrecklich bekannt: Sie ist sich sicher, dass es derselbe Täter ist, der ihre geliebte Schwester aus dem Leben gerissen hat. Romilia weiß, es könnte sie ihren hart verdienten Job bei der Polizei kosten, doch sie muss den Killer um jeden Preis finden – und zur Strecke bringen …

Über den Autor:

Neben seiner national erfolgreichen und in viele Sprachen übersetzen Romilia-Chacón-Reihe hat Marcos M. Villatoro bereits mehrere Romane, Essays und Memoiren veröffentlicht. Er unterrichtet kreatives Schreiben am Mount St. Mary’s College in Los Angeles. Marcos M. Villatoro lebt mit seiner Frau und ihren vier Kindern in L.A.

Die Website der Autorin/des Autors: www.marcosvillatoro.net/thewritingbull.com

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eBook-Neuausgabe August 2024

Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals 2003 unter dem Originaltitel »Minos« bei Justin, Charles & Co., Boston. Die deutsche Erstausgabe erschien 2006 unter dem Titel »Minos« bei Knaur.

Copyright © der amerikanischen Originalausgabe 2003 by Marcos McPeek Villatoro

Copyright © der deutschen Erstausgabe 2006 für die deutschsprachige Ausgabe by Knaur Taschenbuch. Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München.

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von Shutterstock/Daboost, Slay

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (mm)

ISBN 978-3-98952-345-6

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Marcos M. Villatoro

Kalter Schrei

Thriller – Detective Romilia Chacón ermittelt

Aus dem Amerikanischen von Ann Lecker-Chewiwi

dotbooks.

Kapitel 1

Weh ... welche Glut, die sie durchzückt,

Welch süßes Sinnen, liebliches Begehren

Hat sie in dieses Qualenland entrückt?

Das Inferno, Fünfter Gesang

AUGUST, 1994

Planung erleichtert die Sache. Das hat er auf die harte Tour gelernt. Wenn du etwas tust, tu es richtig. Leuchtet ein.

Er genießt es außerordentlich, wenn die Logik zupackt und er nicht mehr entscheiden muss, was richtig oder falsch ist. Diese Frau vor ihm zum Beispiel, Catalina, die jetzt schon seit über einem Monat ins Café kommt. Er mochte sie sofort. Gleich bei ihrem ersten Besuch fragte sie ihn nach seinem Namen. »Bobby«, antwortete er. Sie hat seinen Namen nicht wieder vergessen. Manchmal hatte er das Gefühl, sie flirte mit ihm, das eine Mal, als sie einen Mocha Cappuccino mit extra Schlagsahne bestellte: »Komm schon, Bobby, tu ein bisschen mehr Sahne drauf, diese Taille kann es vertragen!« Sie hat ihr T-Shirt hochgezogen und sich in ein Stück Haut, die Größe und Farbe einer Rolle Cent-Münzen, gekniffen, genau dort, mitten im Café. So ist sie eben. Alle lassen sich von ihrer guten Laune mitreißen und von diesem Lächeln verführen. Auch Bobby. Er hat sogar darüber nachgedacht, sie um ein Date anzuhauen, hat sich dann aber nicht getraut. Zu kompliziert. Trotzdem hat ihn die Vorstellung gereizt, und er hätte es fast getan. Der Gedanke ist zu einem Druck geworden, gleich hinter den Ohren, wie Kopfschmerzen ohne den Schmerz. Er ist erleichtert, als sie eines Nachmittags hereinkommt, ihren Kaffee bestellt und sich dann über die Theke beugt, um ihm von ihrem neuen Freund zu erzählen, einem Typen namens Jonathan. »Du kennst ihn, Bobby. Er schaut drei oder vier Mal die Woche hier vorbei. War mal mit seiner Frau hier?« Bei diesem kaum verschleierten Geständnis zuckt sie leicht zusammen, steckt die Zungenspitze zwischen die Zähne.

Die Logik packt zu, Zahnräder greifen perfekt ineinander. Wenn es passiert, lässt der Druck am Hinterkopf nach. Alles ist eindeutig. Seine Antwort ist eindeutig. »Das ist nicht in Ordnung«, erwidert er. Zuerst sagt sie nichts, offensichtlich überrascht. Er wird noch deutlicher, drückt sich so unmissverständlich aus, als spreche er mit einem Kind: »Catalina, du solltest es besser wissen. Er hat eine Frau. Das ist schlicht und einfach Ehebruch.« Die Klarheit entschlüpft seinem Mund. Er bleibt unnachgiebig, am Rande eines Rings, ein Pool der Überzeugung. Lässt sich nicht erweichen, selbst als sie zurückgibt: »Kümmre dich lieber um deinen eigenen Kram«, und hinausgeht.

Er ist nicht von gestern. Die Welt hat sich verändert, hat die Regeln gelockert. Jedes Mädchen sollte die Chance haben, sich zu bessern. Versöhnung ist immer möglich, hier im dunklen Wald. Aber sie bessert sich nicht. Sie taucht erneut im Laden auf, den Liebhaber an der Hand. Sie bestellt beim anderen Barista zwei Kaffees, einen Cappuccino für sich, ohne auf Extra-Sahne zu bestehen, und einen normalen Kolumbianer für Jonathan. Daraufhin wendet sie sich an Bobby. »He. ¿Qué tal?« fragt sie ihn und verwendet dabei Wörter, die sie ihm beigebracht hat, als sie noch so gut wie jeden Tag hier war und, wie er glaubte, nur mit ihm geflirtet hat. Doch jetzt weiß er, dass sie das mit allen so macht.

»Bien«, antwortet Bobby, »mir geht’s bien.« Das ist das Ende ihres kleinen Geplänkels. Sie senkt den Blick auf die Theke und bringt dann den Kaffee zu dem kleinen, runden Tisch, an dem Jonathan wartet.

Bobby sieht sich um. Neun schimmernde Kreise legen sich über das Café, schwappen über die Menschen hinweg, die den Peach Tree Boulevard hinunterschlendern, biegen um die Ecke der Ponce de Leon Avenue, ziehen sich über die gesamte Stadt. Irgendwo zwischen dem zweiten und fünften Kreis sitzt der Mann, der den Kolumbianer bestellt hat.

Die neun Kreise, einer im anderen, erscheinen nur, wenn sie müssen. Nur wenn es nötig ist.

Wäre Catalina nicht zurückgekommen, bestünde gar keine Notwendigkeit, dies zu planen. Bobby hätte es ihr noch einmal durchgehen lassen. Aber das ist zu viel: Wie die zwei dasitzen, ihren Kaffee trinken und sich unterhalten, als wäre das, was sie tun, das Normalste der Welt, und wie sie mit ihrem ¿Qué tal? auf Bobby zugeht und so auf seine Anerkennung, seine Billigung hofft. Es ist einfach nicht richtig. Menschen heiraten, Catalina. So etwas nennt man Ordnung. Hier mit deinem Liebhaber hereinzuspazieren, Kaffee zu bestellen, wie du es immer tust, dich dann an deinen Lieblingsplatz zu setzen und allen anderen die Normalität deiner Affäre vor Augen zu führen, das geht einfach nicht.

»Bobby. He, Bobby. Wach auf. Ich brauche einen entkoffeinierten Latte, Mann.« Der Manager gibt ihm einen Klaps aufs Kreuz.

»Ja. Kommt sofort.«

Jonathan lächelt sie über den Tisch hinweg an. Er hat strahlend weiße Zähne. Sein aschblondes Haar ist kurz geschnitten und perfekt gestylt. Er ist ein überaus attraktiver Mann, aber nur im Gesicht. Sein Körper ist so dünn wie der eines Tennisspielers. Keine richtigen Konturen, aber ebenfalls sehr gepflegt. Am Rande des Tisches sind die Bücher aufgestapelt, über die Jonathan lehrt. Auch von seinem Platz hinter der Theke kann Bobby einen der Titel erkennen: Tom Jones von Henry Fielding. Bobby hat das Buch vor zwei Jahren gelesen. Er kennt die frivole Handlung, Toms sexuelle Heldentaten. Wie passend, dass sie gerade über dieses Buch reden, nur um es schließlich beiseitezulegen, ihre Kaffees zu trinken und sich nicht weiter damit zu befassen.

Er nimmt seine Schürze ab und wirft sie in eine Plastiktonne. »Gehst du nach Hause, Bobby?«, fragt Catalina. Wagt tatsächlich zu fragen.

»Ja. Meine Schicht ist zu Ende.«

Jonathan blickt auf, um zu sehen, mit wem sie spricht.

»Dann bis morgen?«, hakt Catalina nach, da sie immer noch auf seine Anerkennung, seine Billigung hofft.

»Nein. Ich hab was zu erledigen.«

Das letzte Mal war es eine Riesenschweinerei, weil er die Sache nicht ganz durchdacht hatte. Damals war er bei Sonnenaufgang völlig erschöpft gewesen. Aber er hatte es getan, und obwohl es an Kunstfertigkeit mangelte, war seine Tat doch außerordentlich bedeutungsvoll. Er hat die Zeitungsausschnitte aufgehoben. Hat sie in ein Ringalbum gebügelt und sie auf das dicke schwarze Tonpapier gepresst, als wolle er die Tat an sich entknittern, eine Art abschließende Säuberungsaktion, bei der er das Bügeleisen über die Ausschnitte führte, sie glättete und zusammenfaltete. Reine Akte der Gerechtigkeit, diese Tötungen. Als er es vollendet hatte und der letzte Schrei der Frau, Eileen, in einem Röcheln erstarb, das aus ihrer geöffneten Lunge über die zerbrochene Colaflasche strömte, hatte sich ein feuchter Fleck über Bobbys Hose ausgebreitet. Das hatte ihn überrascht. Er konnte die Ekstase, die mit der Tat einherging, nicht einfach ignorieren. Sie war mehr als nur sexuell, sie war göttlich. Nein, das reichte als Erklärung nicht: Er wollte sie glauben machen, dass er Gott ist.

Jetzt da er weiß, was passiert, ändert sorgfältige Planung alles. Nachdem er eineinhalb Stunden im Kraftraum des CVJM auf der Ponce de Leon Avenue trainiert hat, geht er unter die Dusche, zieht sich an und sagt Madeline am Empfang gute Nacht. Er ist müde, aber der morgige Tag wird noch anstrengender, weil er dienstags immer seinen intensiven Herz-Kreislauf-Tag hat: jeweils eine halbe Stunde laufen, schwimmen und Stairmaster.

Heute erledigt er seine Besorgungen beim Home-Depot-Baumarkt.

»Zugeschnittene Metallstangen. Sagen Sie mir, welche Art Sie brauchen, junger Mann«, erklärt der Angestellte in Gang sieben, ein älterer Herr namens Willie, der sich im Ruhestand gelangweilt hat und deshalb jetzt als Teilzeitkraft beim Home Depot arbeitet, was ihm offensichtlich großen Spaß macht. Er reibt sich das runde Kinn, die dicken Finger etwas schwärzer als sein Gesicht. »Wozu brauchen Sie die, wollen Sie Leitungen legen? PVC-Rohre sind dafür besser geeignet. Die sind viel leichter, wie Kunststoff.«

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Erscheinungsjahr
2024
ISBN (eBook)
9783989523456
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (August)
Schlagworte
Pycho-Thriller Kriminalroman Amerika-Thriller Thriller Serienkiller Mafia-Thriller Joy Fielding Nicci French Tess Gerritsen Neuerscheinung eBook
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Titel: Kalter Schrei