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Das Lied der Hugenotten

Historischer Roman: Die Hugenotten-Saga 1 | Um ihr Leben zu retten, müssen sie ihren Glauben leugnen

©2024 0 Seiten
Reihe: Die Hugenotten-Saga, Band 1

Zusammenfassung

Wie überlebt man, wenn man von Feinden umgeben ist? Der historische Roman »Das Lied der Hugenotten« von Deana Zinßmeister als eBook bei dotbooks.

Paris, 1572. Die Geschwister Pierre und Magali müssen mitansehen, wie in der Bartholomäusnacht ihre Mutter ermordet und ihr Zuhause zerstört wird. Dem Vater gelingt es, mit den beiden Kindern zu fliehen und auf dem Land ein neues Leben anzufangen – aber dafür müssen sie ihren Glauben verleugnen und sich als Katholiken ausgeben. Jahre später können Pierre und Magali sich nicht mehr an die Schrecken jener Nacht erinnern – und auch nicht daran, dass sie einst Hugenotten waren. Doch dann erfährt Pierre durch einen Zufall von der Vergangenheit seiner Familie und ist entsetzt vom Verrat seines Vaters am Glauben. Nichts kann ihn von dem Wunsch abbringen, nach Paris zu seinen hugenottischen Wurzeln zurückzukehren, auch nicht die inständigen Bitten seiner Schwester Magali – bis ein fürchterliches Unglück geschieht ...

»Deana Zinßmeister schreibt historische Romane, wie man sie sich wünscht!« Iny Lorentz

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der facettenreiche historische Roman »Das Lied der Hugenotten« von Deana Zinßmeister ist der erste Band ihrer Hugenotten-Saga, die Fans von Kate Mosse und Sabine Ebert begeistern wird. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Paris, 1572. Die Geschwister Pierre und Magali müssen mitansehen, wie in der Bartholomäusnacht ihre Mutter ermordet und ihr Zuhause zerstört wird. Dem Vater gelingt es, mit den beiden Kindern zu fliehen und auf dem Land ein neues Leben anzufangen – aber dafür müssen sie ihren Glauben verleugnen und sich als Katholiken ausgeben. Jahre später können Pierre und Magali sich nicht mehr an die Schrecken jener Nacht erinnern – und auch nicht daran, dass sie einst Hugenotten waren. Doch dann erfährt Pierre durch einen Zufall von der Vergangenheit seiner Familie und ist entsetzt vom Verrat seines Vaters am Glauben. Nichts kann ihn von dem Wunsch abbringen, nach Paris zu seinen hugenottischen Wurzeln zurückzukehren, auch nicht die inständigen Bitten seiner Schwester Magali – bis ein fürchterliches Unglück geschieht ...

»Deana Zinßmeister schreibt historische Romane, wie man sie sich wünscht!« Iny Lorentz

Über die Autorin:

Deana Zinßmeister widmet sich seit einigen Jahren ganz dem Schreiben historischer Romane. Bei ihren Recherchen wird sie von führenden Fachleuten unterstützt, und für ihren Bestseller »Das Hexenmal« ist sie sogar den Fluchtweg ihrer Protagonisten selbst abgewandert. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Saarland.

Deana Zinßmeister veröffentlichte bei dotbooks bereits die Australienromane »Fliegen wie ein Vogel« und »Der Duft der Erinnerung«, die Pesttrilogie mit den Romanen »Das Pestzeichen«, »Der Pestreiter« und »Das Pestdorf« sowie die Hexentrilogie mit den Romanen »Das Hexenmal«, »Der Hexenturm« und »Der Hexenschwur« und die Hugenotten-Saga mit den Bänden »Das Lied der Hugenotten« und »Der Turm der Ketzerin«.

Die Website der Autorin: www.deana-zinssmeister.de

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eBook-Neuausgabe Oktober 2024

Copyright © der Originalausgabe 2017 by Deana Zinßmeister und Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von Shutterstock/blue pencil und eines Gemäldes von Francois Dubois »Das Massaker in der Bartholomäusnacht«

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ae)

ISBN 978-3-98952-226-8

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dotbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, einem Unternehmen der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt: www.egmont.com/support-children-and-young-people. Danke, dass Sie mit dem Kauf dieses eBooks dazu beitragen!

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Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für dieses eBook entschieden haben. Bitte beachten Sie, dass Sie damit gemäß § 31 des Urheberrechtsgesetzes ausschließlich ein Leserecht erworben haben: Sie dürfen dieses eBook – anders als ein gedrucktes Buch – nicht verleihen, verkaufen, in anderer Form weitergeben oder Dritten zugänglich machen. Die unerlaubte Verbreitung von eBooks ist – wie der illegale Download von Musikdateien und Videos – untersagt und kein Freundschaftsdienst oder Bagatelldelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem Sie sich strafbar machen und der Autorin oder dem Autor finanziellen Schaden zufügen. Bei Fragen können Sie sich jederzeit direkt an uns wenden: info@dotbooks.de. Mit herzlichem Gruß: das Team des dotbooks-Verlags

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Deana Zinßmeister

Das Lied der Hugenotten

Historischer Roman

dotbooks.

Personenregister

Die mit einem * versehenen Personen
haben tatsächlich gelebt.

Paris

Jacon Desgranges, Glashüttenbetreiber

Catherine Desgranges, seine Frau

Pierre Desgranges, sein Sohn

Magali Desgranges, seine Tochter

André, Hilfskraft bei Jacon Desgranges

Romain, Glasmacher bei Jacon Desgranges

Richard, Romains Sohn

Anne, Richards Frau, Romains Schwiegertochter

Jean, Romains Neffe

Charles Marty, Jacon Desgranges' Freund; Küchenchef im

Louvre

Cécile, Küchenmagd bei Marty

Frédéric Dubois, ein Tuchhändler

Philippe Rohan, ein hugenottischer Prediger

Karl IX.* (1550-1574)

König von Frankreich, Bruder von Marguerite de Valois

Katharina von Medici* (1519-1589)

Mutter von Karl IX. und Marguerite de Valois

Heinrich von Navarra* (1553-1610)

auch: Heinrich IV., Hugenottenkönig von Navarra

(historischer Staat zwischen Frankreich und Spanien)

Marguerite de Valois* (1553-1615)

Ehefrau von Heinrich von Navarra, Kosename: Margot

Heinrich III.* (1551-1589)

Herzog von Anjou, Sohn von Katharina von Medici; Bruder

von Karl IX. und Marguerite de Valois

Elisabeth von Österreich* (1554-1592)

Ehefrau von Heinrich III.

Henri I. de Lorraine, Duc de Guise (1550-1588)

französischer Adliger, mitverantwortlich für Colignys Tod

Elisabeth L* (1533-1603)

Königin von England

Papst Gregor XIII.* (1502-1585)

Gaspard de Coligny* (1519-1572)

Admiral und Hugenottenführer, Vertrauter von Karl IX.

Charles de Téligny* (1535-1572)

Soldat, Diplomat und Colignys Schwiegersohn

Philippe Duplessis-Mornay* (1549-1623)

reformierter Theologe und Colignys Vertrauter

Eric, Colignys treuer Diener

Albert Lafontaine, Colignys Leibarzt

Ambroise Paré* (ca. 1510-1590)

Wundarzt von König Karl IX.

Charles de Louviers, Seigneur de Maurevert* (1505-1583)

Totschläger im Dienst Karls IX.

Jacques Nompar de Caumont La Force* (1558-1652)

hugenottischer Gouverneur

François de La Nue* (1531-5191)

ein Hugenottenführer

Monsieur Fontenay* (Vorname und Lebensdaten nicht überliefert)

ein Hugenottenführer

Spire Niquet* (Lebensdaten nicht überliefert)

ein Buchbinder

Madame de Popincourt* (Lebensdaten nicht überliefert)

Ehefrau des königlichen Federwarenhändlers

Vernou-sur-Brenne

Olivier, Neffe von Claire Bercy

Colette, Nichte von Claire Bercy

Claire Bercy, Schwester der verstorbenen Mutter von

Olivier und Colette

Antoine Bercy, Claires Ehemann

Fleur, die gute Seele im Haus Desgranges

Prolog

Sie wusste, dass es mitten in der Nacht war, denn kein Sonnenstrahl fiel durch die Spalten der Fensterläden. Nur das schwache Licht des Mondes und die fast heruntergebrannten Kerzen erhellten ihre Kammer. Auch war es still im Haus. Alle schliefen. Ihr kleiner Sohn Pierre schlummerte eingekuschelt in ihren Armen. Das Holzschwert, das sein Vater ihm geschnitzt hatte, hielt er fest in der Hand. »Ich brauche das, damit ich dich und Magali beschützen kann«, hatte er gesagt, als sie ihn aufforderte, es auf dem kleinen Tisch abzulegen.

Zärtlich drückte sie einen Kuss auf Pierres Stirn. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte sie beobachten, dass er träumte. Immer wieder zuckten seine Lider, oder er verzog seinen kleinen Mund zu einem Lächeln. Plötzlich hörte sie eine leise Melodie. Ungläubig legte sie ihr Ohr nah an seine Lippen. Fürwahr, er summte im Schlaf eines der Lieder, die sie ihm vor wenigen Stunden vorgesungen hatte. Du bist ein aufrechter Hugenotte, dachte sie und legte den Kopf zurück aufs Kissen dicht an Pierres Stirn.

Doch dann schreckte sie hoch. Jacon war noch nicht zurück von seiner Fahrt in den Louvre. Er hätte sicherlich schon nach ihnen gesehen, wenn er zuhause wäre, überlegte sie. Allerdings hatte sein junger Begleiter André bei seiner Rückkehr prophezeit, dass Jacon und sein Freund Charles Marty sicherlich die Zeit vergessen würden, da der Koch ihren Mann nicht nur zu einem opulenten Essen, sondern auch zu einem guten Rotwein eingeladen hatte. Wahrscheinlich hat mein armer Gatte nun einen Rausch, den er ausschlafen muss, kicherte sie leise.

Beruhigt kuschelte sie sich zurück an ihren kleinen Sohn. Selbst in der Nacht kühlte die Luft sich nicht ab. Nur zu gern hätte sie den Laden geöffnet, um Luft hereinzulassen, aber Pierre drückte sich eng an sie. Starr blieb sie liegen. Ihre beiden Körper waren mit einem feinen Schweißfilm überzogen. Sie zog die dünne Bettdecke zurück und versuchte zu schlafen, doch da hörte sie ihre neugeborene Tochter in der Wiege. Nun musste sie doch aufstehen. Vorsichtig löste sie sich von Pierre, damit er nicht wach wurde. Es war nicht gut, dass sie so kurz nach der Niederkunft das Bett verließ. Schon spürte sie einen Stich im Unterleib. Schmerzgebeugt schleppte sie sich die wenigen Schritte zur Wiege.

Magali war unruhig. Sicher hat sie Hunger, dachte Catherine. Ihre Tochter war erst wenige Stunden alt. Ihr Mann Jacon wusste noch nicht, dass sie während seiner Abwesenheit entbunden hatte. Alles war sehr schnell gegangen und unkompliziert gewesen. Die Hebamme war in dem Augenblick gekommen, als die Fruchtblase platzte. Von da an hatte eine Wehe die nächste abgelöst. Innerhalb einer Stunde war ihre kleine Magali geboren.

Catherine nahm ihre Tochter aus der Wiege hoch und legte sich mit ihr im Arm zurück ins Bett. Allein diese kleine Anstrengung trieb ihr den Schweiß aus den Poren. Der Schmerz wurde stärker, aber sie war glücklich und streichelte dem Mädchen lächelnd über die Stirn. »Magali, meine Kleine! Ich kann es kaum erwarten, dich deinem Vater zu zeigen«, flüsterte sie.

Tränen brannten in ihren Augen. Lieber Gott, lass mir dieses Kind! Ihre Angst war riesengroß, dass sie das Mädchen ebenso verlieren könnte wie seine beiden Brüder.

Ihr kleiner Philippe war zwei Jahre nach Pierre zur Welt gekommen. Alles schien normal zu sein. Die Wehen, die Dauer der Geburt – alles war wie bei Pierre gewesen. Auch die Hebamme hatte nichts Ungewöhnliches festgestellt. Doch es war ihr nicht vergönnt gewesen, ihren Zweitgeborenen kennenzulernen. Sie hatte diesen heftigen Ruck in sich gespürt und sofort gewusst, dass etwas nicht stimmte. Urplötzlich, kurz vor der Geburt, kamen diese furchtbaren Schmerzen, die sich mit jeder Wehe steigerten, da Philippe einfach nicht aus ihr herauskommen wollte. Manchmal im Traum spürte sie noch heute die Hände, die sie fast zerquetscht hatten, um den Jungen herauszupressen. Als er endlich geboren war, sah sie am Blick der Hebamme, dass er nicht lebte. Die Nabelschnur hatte sich mehrmals um seinen Hals gewickelt und ihm die Luft abgedrückt. Er war im Mutterleib erstickt.

Man hatte Jacon hereingerufen, der traurig seinen Sohn betrachtete. Ihr jedoch wollte man das Kind nicht zeigen, weil sich viele Menschen vor dem Anblick eines Toten fürchten – selbst vor einem Neugeborenen. Aber nicht sie! Sie hatte geschrien, getobt, geweint und gefleht, bis sie ihr den Kleinen in den Arm legten. Seine Haut war noch warm und weich gewesen. Im Gegensatz zu seinem großen Bruder Pierre, der mehr ihr glich, hatte man in Philippes Gesichtszügen bereits die Ähnlichkeit mit seinem Vater erkennen können. Dichte, dunkle Haare hatten sein Köpfchen umrahmt. Obwohl der Erstickungstod Philippes kleines Gesicht bläulich verfärbt hatte, konnte man sehen, welch hübscher Junge er war.

»Wir müssen ihn rasch taufen, damit seine kleine Seele in den Himmel aufsteigen kann«, hatte die Hebamme hastig gemurmelt und Gott den Vater angerufen. Gemeinsam hatten sie das Vaterunser gebetet. Dann wurde ihr kleiner Sohn mit Wasser dreimal im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft. Nach dieser Nottaufe küsste sie Philippe ein letztes Mal die Stirn und legte ihn seinem Vater in den Arm, der ihn beerdigen ließ.

Die Erinnerung schmerzte bis heute. Sie war damals todunglücklich gewesen, und selbst ihr kleiner Pierre hatte sie nicht trösten können. Erst als sie spürte, dass neues Leben in ihr wuchs, söhnte sie sich mit ihrem Schicksal aus. Vier Monate nach Philippes Geburt war sie erneut schwanger, und ihre Freude darüber war übermächtig. Die Geburt des kleinen Jean verlief ohne Probleme, fast ohne Schmerzen und sehr schnell. Dieses Kind schien anders zu sein als seine beiden Brüder. Ihr drittgeborener Sohn glich weder ihr noch ihrem Mann Jacon. Aber sie erinnerte sich, dass ihre Großmutter väterlicherseits wie Jean feuerrote Haare gehabt hatte. Nicht nur sein Aussehen war anders, auch sein Wesen. Er war ein ungewöhnlich stilles Kind, das nur selten weinte.

Doch so ruhig, wie er auf diese Welt gekommen war, so leise ging er wieder fort. Jean war sieben Monate alt, als sie ihn eines Morgens tot in seinem Bettchen fand. Er lag friedlich da, ganz so, als ob er schlief. Sie wollte nicht glauben, dass er tot war. Doch Gott hatte ihnen auch ihren kleinen Jean genommen. Damals haderte sie mit ihrem Glauben. Warum, Gott, nimmst du mir auch dieses Kind?, hatte sie geschrien.

Nach Jeans Beerdigung wollte sie niemanden sehen. Weder ihren Mann noch ihren kleinen Pierre.

Heute, fast zwei Jahre später, zerriss es ihr das Herz, dass sie damals ihren Erstgeborenen vernachlässigt hatte. Ich habe mich an Pierre versündigt, da ich es ihn spüren ließ, dass er leben durfte und Philippe und Jean nicht, dachte sie. Zum Glück hatten ihre Brüder und Schwestern im Glauben sie auf den rechten Weg zurückgebracht. Auch Jacon hatte Mitgefühl mit seiner Frau und sie nicht verdammt und verstoßen.

Dank seiner Güte und seines Verständnisses fand sie zurück zu Gott, zu ihrem Glauben und in das Hier und Jetzt.

Sie streichelte glücklich über den kleinen Körper neben sich. Gott hatte Größe bewiesen und ihnen ein weiteres Kind geschenkt. Sie glaubte fest, dass ihr Mädchen gesund war und bei ihnen bleiben durfte. Zufrieden legte sie sich ihre Tochter an die Brust und schloss die Augen. Sie war mit Reichtum und Glück gesegnet, denn ihr war vergeben worden, dachte sie.

Pierre regte sich neben ihr. »Maman«, hörte sie ihn sagen. »Maman, ist es schon morgen?«, fragte er verschlafen.

»Nein, es ist noch mitten in der Nacht. Du kannst beruhigt weiterschlafen«, antwortete sie und wischte ihm sanft den Schweiß aus dem Gesicht.

»Ist Papa wieder da?«, wollte ihr Sohn wissen und gähnte herzhaft, wobei er sein Holzschwert in die Höhe reckte.

»Nein, aber wenn du das nächste Mal wach wirst, ist Papa sicher wieder zurück aus Paris. Du kannst dein Schwert nun zur Seite legen. Alles ist ruhig. Wir sind sicher«, versuchte sie ihn zu überzeugen, doch er antwortete:

»Ich muss euch beschützen. Papa hat mir den Auftrag erteilt.«

Seufzend gab sie auf. Jacon muss seinen Sohn von dieser Pflicht entbinden, dachte sie.

Magali wimmerte.

»Was hat meine Schwester?«, hörte sie Pierre fragen. Schon hob er den Kopf und schaute zu ihr.

»Sie hat Hunger, aber sie ist noch so klein und muss erst noch lernen, wie man trinkt«, erklärte sie ihm.

»Morgen werde ich es ihr beibringen«, versprach er und legte sich zurück aufs Kissen. »Dann zeige ich ihr auch, wie man mit einem Schwert kämpft«, murmelte er und schlief ein.

Catherine schossen vor Glück die Tränen in die Augen. »Ja, mein lieber Sohn. Das wirst du alles deiner kleinen Schwester beibringen«, flüsterte sie glückselig.

Sie war erschöpft und zugleich hellwach. Wäre doch nur Jacon hier, dachte sie.

Magali schlief ein, und Catherine legte sie neben sich.

Da hörte sie lautes Poltern an der Haustür. Jacon, dachte sie freudig. Doch dann hörte sie Andrés laute Stimme und das Gebrüll fremder Männer. Männerstimmen, die durcheinanderriefen. Ein eiskalter Schauer lief über ihren Körper.

Plötzlich ließ ein schriller Schrei Catherine zusammenzucken.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2024
ISBN (eBook)
9783989522268
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Juli)
Schlagworte
Historischer Roman Historische Saga Liebesroman historisch 16. Jahrhundert Frankreich-Roman historisch Hugenotten Roman Sabine Ebert Kate Mosse Neuerscheinung eBook
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Titel: Das Lied der Hugenotten