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Der Flug des Feuervogels

Historischer Roman - »Die Säulen der Welt«-Saga 2 | Eine Jüdin in Rothenburg - ein Leben in Gefahr

©2024 481 Seiten

Zusammenfassung

„Ein praller Schmöker für alle, die alles wollen“ urteilte der SWR über „Der Flug des Feuervogels“ von E.W. Heine – jetzt als eBook bei dotbooks.

Rothenburg ob der Tauber, Ende des 14. Jahrhunderts. Der Schrecken kehrt zurück in jene Stadt, die gerade meinte, aufatmen zu können: Bürgermeister Heinrich Toppler hat sich mit dem reichen Juden Josua Süßkind verbündet, um die erdrückende Steuerschuld von der Stadt zu heben. Doch nun gehen immer wieder Häuser in Flammen auf. Sind es tragisches Unfälle – oder ist es die Rache des Adels, der die Bürgerlichen in ihre Schranken weisen will? In dieser Zeit voller Machtgier, Hass und Aberglauben, in der die Schweine in den Straßen freier sind als mancher Mensch, verliebt sich Topplers Sohn in die Tochter Süßkinds. Doch ihre unschuldigen Gefühle drohen für Attila und Judith zur tödlichen Gefahr zu werden …

Ein ebenso deftiges wie überbordendes Zeitgemälde, sprachgewaltig erzählt von E.W. Heine, Autor des Bestsellers „Das Halsband der Taube“

„Spannend, saftig, hitverdächtig.“ Welt am Sonntag

Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Der Flug des Feuervogels“ von E.W. Heine. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Rothenburg ob der Tauber, Ende des 14. Jahrhunderts. Der Schrecken kehrt zurück in jene Stadt, die gerade meinte, aufatmen zu können: Bürgermeister Heinrich Toppler hat sich mit dem reichen Juden Josua Süßkind verbündet, um die erdrückende Steuerschuld von der Stadt zu heben. Doch nun gehen immer wieder Häuser in Flammen auf. Sind es tragisches Unfälle – oder ist es die Rache des Adels, der die Bürgerlichen in ihre Schranken weisen will? In dieser Zeit voller Machtgier, Hass und Aberglauben, in der die Schweine in den Straßen freier sind als mancher Mensch, verliebt sich Topplers Sohn in die Tochter Süßkinds. Doch ihre unschuldigen Gefühle drohen für Attila und Judith zur tödlichen Gefahr zu werden …

Über den Autor:

E.W. Heine (1935–2023) wurde in Berlin geboren und studierte Architektur und Stadtplanung. Er verbrachte viele Jahre in Südafrika, wo er ein Architekturbüro unterhielt und verschiedene internationale Projekte realisierte. Parallel dazu widmete sich E.W. Heine seiner anderen Leidenschaft, dem Schreiben: Aus seiner Feder stammen neben dem Bestseller »Das Halsband der Taube« unter anderem Drehbücher, Sachbücher, historische Romane und die makabren Kille-Kille-Geschichten, die Kultstatus erreichten.

Zu E.W. Heines bekanntesten Werken gehört die Trilogie, in der er sich mit den großen Weltreligionen Islam, Judentum und Christentum auseinandersetzt: »Das Halsband der Taube«, »Der Flug des Feuervogels« und »Die Raben von Carcassonne«. Außerdem veröffentlichte er bei dotbooks den Roman »Das Geheimnis der Hexe«, auch bekannt unter dem Titel »Papavera – Der Ring des Kreuzritters«.

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eBook-Neuausgabe Januar 2016, März 2024

Copyright © der Originalausgabe 2000 by C. Bertelsmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Copyright © der Neuausgabe 2016 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/StockSmartStart, RODINA OLENA, RealArtStudios, 100ker, spe und eines Gemäldes von Braun, Rothenburg ob der Tauber

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (fb)

ISBN 978-3-98690-966-6

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E.W. Heine

Der Flug des Feuervogels

Historischer Roman - »Die Säulen der Welt«-Saga 2

dotbooks.

Kapitel 1

Nacht über dem Taubertal. Der Himmel mondlos und schwer von Wolken. Nebelschwaden wallen über sumpfige Wiesen, streifen lautlos um Korbweiden, um Ulmen und Pappeln. In den Gräben schmatzt und gurgelt die Nässe. Bisweilen stöhnen die Äste eines alten Baumes unter der Last der Jahre. Drohendes Dunkel, Einsamkeit. Und mitten darin wie eine Insel im Ozean: die Stadt hinter der hohen Mauer, bewacht vom Türmer und Nachtwächter, behütet von Gott und den Heiligen.

Im Kloster der Franziskaner hatten die Mönche ihre mitternächtlichen Laudes beendet: Media in vita in morte sumus, mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben.

Der letzte Kerzenschimmer hinter den Fensterkreuzen war längst erloschen. Nun leuchteten nur noch die ewigen Lichter über den Altären, brennende Botschaft des Auferstandenen an seine Jünger: Pax vobiscum.

Ein Hornsignal!

Ein Hornsignal hoch oben vom Turm zerriss die Stille, gellte wie ein Aufschrei über die Dächer und Zinnen, über Kamine und Mauerkronen, schwoll an wie in höchster Todesangst, erstarb, erhob sich aufs Neue.

Ein zweites Signal vom Osttor!

Zappelig wie Fische an der Angelleine begannen die Glocken im Frauenkloster zu bimmeln. Und dann erwachten wie der Sturmwind die großen Glocken von Sankt Jakob:

Feuer, Feuer, Feuer.

Schreckensbleich, nur mit dem Nötigsten bekleidet, stürzten die Menschen auf die Straßen.

Flüche, Kinderweinen, Hundegebell, Befehle, Rufe: Feuer! Feuer in der Stadt, das war wie die Pest, wie der Teufel im Leib, Höllenfeuer!

Vor dem Feind bot die Stadtmauer Schutz. Die Kornspeicher bewahrten vor Hungersnot. Den Flammen aber waren sie ausgeliefert wie die Wolken dem Sturm.

Heiliger Florian, hilf, hilf uns in der Not! Sankt Jakob steh uns bei! Gütige Mutter Gottes, voll der Gnade, rette unsere Stadt!

Die Menge drängte dem Rödertor zu, wo der Himmel blutrot aufleuchtete, als ginge mitten in der Nacht die Sonne auf. Das Prasseln der Flammen in dem trockenen Gebälk wurde lauter, als sich die Menschen dem Unglücksort näherten. Funken wirbelten durch die Luft, glühende Schneeflocken, toll gewordenes Gestirn vor nachtschwarzem Himmel.

»Das Haus zum Bären brennt!«

In langen Ketten flogen die ledernen Eimer herbei. Schwarzer Rauch mischte sich zischend mit weißem Dampf. Da war keiner, der abseits stand. Schwitzend schaufelten die Knechte nassen Sand in die Glut. Sogar Dreschflegel waren im Einsatz. Hier brannte nicht ein Haus; hier brannte die Stadt. Ein Gebäude aus einem Guß war die Stadt. Giebel an Giebel, Waben in einem Bienenstock. Wehe, wenn der brannte!

Weiber und Männer, Greise und Knaben, alle löschten, so gut es ging. Selbst der alte Priester, der herbeigeeilt war, um seinen Segen zu spenden, hatte sich in die Eimerkette eingereiht, wohl wissend, dass Löschwasser jetzt wichtiger war als Weihwasser.

»Seht nur! Seht!«, rief eine Frau und zeigte in die schwelende Asche. Und nun sahen es alle, den fast völlig verbrannten Körper eines Menschen. Wie gekrümmte Vogelkrallen ragten die Rippen aus dem verkohlten Fleisch des Brustkorbs. Kopf und Gliedmaßen fehlten. Der herbeigeholte Priester erteilte dem Toten den letzten Segen: per aspera ad immortalitatem, aus dem Elend in die Unsterblichkeit, als ein Junge meinte: »Der hat ja einen Schwanz.« Und richtig, an dem verkohlten Korpus befand sich, für alle sichtbar, ein Schwanz.

Erschreckt schlugen die Herbeigelaufenen ein Kreuz.

»Ein Teufel! Heilige Mutter Gottes, ein Teufel!«

Eine verbrannte Ausgeburt der Hölle. Was hatte das zu bedeuten? Hatte die Hölle ihre Pforten geöffnet, um die Stadt zu verschlingen, so wie Sodom und Gomorrha von den Flammen verschlungen worden waren?

Uriel in urbe. Cave malum! Weihwasser wurde verspritzt. Miserere mei, Herr, erbarme dich.

Unfähig davonzulaufen, gelähmt wie Mäuse beim Anblick der Schlange, fielen die Umstehenden auf die Knie.

Uriel in urbe, der Teufel in der Stadt!

Doch dann verflog der böse Zauber. Der einbeinige Fleischhauer Hiob vom Rödertor hinkte zu dem Kadaver, betrachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen, riss sich ein Stück aus dem dampfenden Fleisch, beroch es und – alle sahen es mit Entsetzen – schob sich den Satansbraten in den Mund. Dabei schmatzte er mit geschlossenen Augen, so wie es die Kellermeister beim Probieren des jungen Fassweines machen.

»Das ist eine Sau«, sagte er, »eine ganz gewöhnliche Sau.«

Er bückte sich und zeigte den Umstehenden den versengten Saufuß, der bei dem Kadaver lag. Kopfschüttelnd steckte der Priester seine sakralen Gerätschaften fort.

»Es ist unglaublich«, sagte eine Alte, die neben ihm stand. »Er hat einer Sau den Weg in die Unsterblichkeit gewiesen.«

Das Haus zum Bären war verloren; jetzt mussten alle Kräfte aufgebracht werden, um die Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Mit feuchten Tüchern erstickten sie die schwelende Glut auf den Nachbardächern. Am Ende kam ihnen der Himmel zur Hilfe. Es regnete aus vollen Kannen, so als hätte der heilige Florian ihr Gebet erhört.

***

Milchig blass wie der Wintermond ging die Sonne am nächsten Tag über der Stadt auf. Ein klebriger Geruch von Rauch und nasser Asche zog durch die menschenleeren Gassen. Bis weit in den Tag hinein lag die Stadt in tiefer, traumloser Erschöpfung. Krieger nach der Schlacht schlafen so.

Nur am Hauptmarkt im Haus Zum goldenen Greifen brannte hinter bleiverglasten Fenstern Licht. Bürgermeister Heinrich Toppler hatte noch in der Nacht den Inneren Rat zusammengerufen. Übernächtigt, mit angesengtem Haupt- und Barthaar, in rußfleckigen Gewändern drängten die Männer sich in der niedrigen Stube.

»Im Namen aller Heiligen, das war der dritte Brand, der dritte innerhalb eines Jahres.«

Der Satz stand im Raum wie eine ungeheure Anklage. Alle dachten sie das gleiche: So viel Unachtsamkeit gibt es nicht. Das war kein Unfall. Was hat das zu bedeuten? Wer steckt dahinter? Gottes Strafgericht oder gar der Teufel, wie es die Pfaffen von den Kanzeln der Kirchen predigten! Nein. Aber dann war es Menschenwerk? Einer von ihnen – war das denkbar? Nein und abermals nein. Und dennoch konnte es nur einer von ihnen gewesen sein. Stadtfeinde kamen nicht in Frage, denn die Stadttore waren des Nachts fest verschlossen.

»Gibt es nicht so etwas wie Selbstentzündung?«, fragte der alte Sylvester. »Feuchtes Heu kann sich so erhitzen, dass es entflammt. Eine meiner Scheunen hat vor ein paar Jahren ...«

»Das Haus zum Bären war keine Scheune«, unterbrach ihn der Bürgermeister. »Dort gab es weder Heu noch Stroh. Es diente den Franziskanern als Gästehaus und als Lager für Leder, Hanf und Pergament.«

»Waren letzte Nacht Gäste in dem Haus?«

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2024
ISBN (eBook)
9783986909666
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (März)
Schlagworte
Historischer Roman Mittelalter-Roman Judentum-Roman Roman Inquisition Wolf Serno Oliver Pötzsch Bernard Cornwell 14. Jahrhundert Roman Neuerscheinung eBooks
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Titel: Der Flug des Feuervogels