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Eine Nacht im November

Roman

©2024 400 Seiten

Zusammenfassung

Warum verließ ihre Mutter vor Jahren die Familie? Die mitreißende Familiensaga »Eine Nacht im November« von Katja Maybach als eBook bei dotbooks.

Erst vier war Sarah an dem Tag, als ihre Mutter ohne Erklärung aus ihrem Leben verschwand – jetzt, dreißig Jahre später, erreicht sie die Nachricht von ihrem Tod. Um endlich zu erfahren, was damals geschehen ist, fliegt Sarah nach Paris zur Beerdigung. Doch dort schlägt ihr offener Hass entgegen: Eine alte Frau beschimpft sie als ›Tochter des Nazis‹. Sarah versteht die Welt nicht mehr, ist nun aber umso entschlossener, die Wahrheit zu finden, egal wie schmerzhaft sie sein mag. Schon bald stößt sie im Haus ihrer Mutter auf das alte Foto eines Liebespaars aus dem Jahr 1932, das der Schlüssel zu all ihren Fragen sein könnte – und gleichzeitig ihre ganze Welt aus den Angeln zu reißen droht ...

»Sehr facettenreich, dramatisch und voller Liebe.« Das Magazin Doppelpunkt

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der bewegende Familiengeheimnisroman »Eine Nacht im November« von Bestsellerautorin Katja Maybach wird Fans von Micaela Jary, Kate Morton und Claire Winter begeistern. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Erst vier war Sarah an dem Tag, als ihre Mutter ohne Erklärung aus ihrem Leben verschwand – jetzt, dreißig Jahre später, erreicht sie die Nachricht von ihrem Tod. Um endlich zu erfahren, was damals geschehen ist, fliegt Sarah nach Paris zur Beerdigung. Doch dort schlägt ihr offener Hass entgegen: Eine alte Frau beschimpft sie als ›Tochter des Nazis‹. Sarah versteht die Welt nicht mehr, ist nun aber umso entschlossener, die Wahrheit zu finden, egal wie schmerzhaft sie sein mag. Schon bald stößt sie im Haus ihrer Mutter auf das alte Foto eines Liebespaars aus dem Jahr 1932, das der Schlüssel zu all ihren Fragen sein könnte – und gleichzeitig ihre ganze Welt aus den Angeln zu reißen droht ...

»Sehr facettenreich, dramatisch und voller Liebe.« Das Magazin Doppelpunkt

Über die Autorin:

Katja Maybach hat seit jeher zwei große Leidenschaften: das Schreiben und die Mode. Nach einer langen und bewegenden Karriere in der Modebranche, unter anderem in Paris, beschloss sie, ihre zweite Leidenschaft zum Beruf zu machen und begann, erfolgreich Romane zu schreiben. Sie hat zwei erwachsene Kinder und lebt heute in München.

Katja Maybach veröffentlichte bei dotbooks bereits ihre Familiengeheimnisromane »Melodie der Erinnerung«, »Die Stunde der Schwestern«, »Das Haus unter den Zypressen«, »Der Duft von Rosenöl und Minze« und »Eine Nacht im November«.

Die Website der Autorin: katja-maybach.de

Die Autorin im Internet: facebook.com/katja.maybach

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eBook-Neuausgabe Januar 2024

Copyright © der Originalausgabe 2007 by Knaur Taschenbuch. Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München

Copyright © der Neuausgabe 2023 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung eines Motives von © Adobe Stock / Bondgofoto sowie mehrerer Bildmotive von © shutterstock

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ae)

ISBN 978-3-98690-927-7

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Katja Maybach

Eine Nacht im November

Roman

dotbooks.

Kapitel 1
Sarah

Das kleine Mädchen rennt den Kiesweg hinunter zum See. Seine langen blonden Haare flattern im Wind, und als es sich bückt, um die glänzenden Kastanien aufzuheben, leuchtet das rote Kleidchen hell in der Sonne des frühen Herbstes. »Mama«, ruft es, »Mama, schau, was ich gefunden habe ... Mama, wo bist du?« Suchend wendet das Kind sich um. Und plötzlich sieht es die Mutter. Sie sitzt in einem alten Holzkahn und fährt langsam über den See, immer weiter weg von dem Ufer, weg von der Tochter, weg aus deren Leben.

Der Himmel wird dunkel, die Wellen des Sees schlagen düster gegen den schaukelnden Kahn. Die Mutter reagiert nicht auf die Rufe der Tochter, die nun in lautes Schluchzen übergegangen sind, sie wendet sich ab, ergreift die beiden Ruder, und langsam verschwindet der Kahn in der Düsternis des herbstlichen Nebels. Die Mutter ist gegangen.

*

Das eigene Schluchzen hatte Sarah geweckt, und zwischen Nacht und Tag schien es, als ströme das Leben von ihr fort, bis sie begriff, dass sie nur geträumt hatte.

Vorsichtig richtete sie sich auf. Sie konnte ihren Herzschlag in den Ohren hämmern hören, als sie sich mit beiden Händen durch die schweißnassen Haare fuhr. Doch vielleicht war es gar kein Traum gewesen, sondern die Erinnerung, die plötzlich nach fast dreißig Jahren aus dem schwarzen Nichts zurückgekehrt war. Sarah wusste noch vieles aus der Kindheit, doch der Tag, an dem ihre Mutter den Vater und sie verlassen hatte, war in ihrem Gedächtnis ausgelöscht, als hätte es diesen Tag nie gegeben. »Sie ist nach Frankreich zurückgegangen«, hatte ihr Vater damals erklärt und sie fest in die Arme genommen. Mehr sagte er nicht, und Sarah hatte auch nicht gefragt. »Die Kleine ist wirklich sehr tapfer«, hatte sie eines Abends ihr neues Kindermädchen zur Haushälterin sagen hören. Doch Sarah war nicht tapfer. Sie weinte nur, wenn niemand es sah. Sie war sicher, ihre Mutter hatte sie verlassen, weil sie, Sarah, es nicht wert war, geliebt zu werden.

Im Alter von dreizehn Jahren hatte sie sich plötzlich ein vermeintliches Unglück der Mutter zurechtgelegt, ein trauriges, geheimnisvolles Frauenschicksal vermutet, bedingt durch einen gefühllosen Ehemann. Für kurze Zeit war die Mutter zur romantischen Heldin und der Vater zu einem romanhaften Bösewicht geworden, der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts entstiegen. Doch diese Phase hatte nicht lange gedauert, und allmählich verblasste die Erinnerung an die schöne Frau, die oft so abweisend und unnahbar gewesen war. Nie sprach sie mit ihrem Vater darüber, und obwohl sie sich sehr nahestanden, hielt eine unüberwindbare Scheu beide davor zurück, über die Vergangenheit zu reden. Vater und Tochter waren sich zu ähnlich, beide konnten sie Gefühle weder zeigen noch darüber sprechen. Heute war Sarah davon überzeugt, dass er den wahren Grund kannte, warum seine Frau gegangen war. Vielleicht wollte er mit seinem Schweigen die Tochter schützen, aber nach so vielen Jahren war auch das scheinbar bedeutungslos geworden.

*

Sarah erhob sich und öffnete weit das große Fenster. Auf den Wiesen lag glitzernder Tau, und so sah der Garten aus wie nach einem Regen, obwohl die Nacht klar gewesen war und der Himmel jetzt in dem intensiven Blau eines frühen Herbstmorgens erstrahlte. Sarah blieb vor dem offenen Fenster stehen, und ihr Herz umfasste das Bild vor ihren Augen, den vertrauten Ausblick auf den Garten und die Allee mit den alten Kastanienbäumen, die hinunter zum See führte. Sarah atmete tief den Geruch von nassem Laub ein, bevor sie leicht fröstelnd das Fenster wieder schloss. Für einen Moment lehnte sie ihr Gesicht an die kühle Scheibe und hing ihren Gedanken nach. Vor einer Woche hatte sie ihren vierunddreißigsten Geburtstag gefeiert, und sie war endlich zufrieden mit ihrem Leben. Auch wenn ihre Kopfschmerzen in den vergangenen Monaten wieder verstärkt aufgetreten waren. Migräne, hatte ein Arzt vor vielen Jahren erklärt. Sie begann mit Augenflimmern und Übelkeit, bis starke Kopfschmerzen einsetzten. Psychisch bedingt, können sie immer in starken Stresssituationen auftreten, lautete damals die Diagnose des Neurologen.

Michael hatte sie vor einigen Tagen scherzend gefragt, ob das mit ihrer bevorstehenden Heirat zusammenhänge, doch als er sie dabei lachend umarmte, hatte sie in seinen Augen Unsicherheit und Sorge gesehen.

Sarah löste sich von dem Fenster, ging mit raschen Schritten hinüber in ihr Badezimmer und stellte sich unter den heißen Strahl der Dusche. Mit zugekniffenen Augen tastete sie nach dem Shampoo und erinnerte sich an den warmen Sommertag vor acht Jahren, an dem Michael sie auf der Treppe des Justizpalastes angesprochen und voller Respekt gefragt hatte, ob sie die Tochter des berühmten Anwalts Rolf von Schröder sei. Sie hatte seine Frage mit einem spöttischen Lachen bejaht, doch sie hatte sich sofort in den gutaussehenden jungen Mann verliebt.

Und in genau einer Woche wollten sie nun heiraten. Sarah hatte sich nach langen Diskussionen endlich zu einem festen Termin überreden lassen. Damit gab sie nicht nur Michaels Drängen nach, sondern sie erfüllte auch den größten Wunsch ihres alten Vaters, der noch vor Ende des Jahres seine Kanzlei an sie und Michael übergeben wollte. Sarah arbeitete als Anwältin bei ihm, und auch Michael war Mitglied der Sozietät. Ihr Vater hatte den ehrgeizigen jungen Anwalt vor sieben Jahren in seine Kanzlei genommen und sah in ihm den geeigneten Nachfolger, denn Michael arbeitete hart, flößte seinen Gegnern Respekt ein und gab seinen Mandanten Sicherheit.

Diese Sicherheit und das starke Gefühl, nie von ihm enttäuscht zu werden, vermittelten Sarah die Beständigkeit und Harmonie, nach denen sie sich immer gesehnt hatte. Doch tief in ihrem Innern lauerte eine Unzufriedenheit, die sie nicht zuordnen konnte und die sie stets sofort wieder aus ihren Gedanken verdrängte. Genauso wie sie ihre heimlichen Träume von einer leidenschaftlichen Liebe verbannte. Solche Wünsche waren unreif und kindisch für eine Frau von vierunddreißig. Als sie sich jetzt die langen Haare wusch und das Pflegeshampoo in die Spitzen einmassierte, überlegte sie, ob sie überhaupt eine Frau war, die große Leidenschaft empfinden konnte.

»Mein Leben ist perfekt«, murmelte sie beschwörend vor sich hin, »es muss einfach perfekt sein.« Daran würde auch der morgendliche Traum nichts ändern, selbst wenn er sie verunsichert hatte und alte Ängste aufflackern ließ.

Sie stellte die Dusche ab, schlüpfte in ihren weißen Bademantel und ging in das Schlafzimmer zurück. Es war noch sehr früh am Morgen, sie hatte noch Zeit.

Wieder dachte sie an die Mutter, an die schöne dunkelhaarige Frau. Sie hatte traurig ausgesehen, daran erinnerte sich Sarah genau. Hatte sie ihren Mann nicht geliebt? Hatte es vielleicht sogar einen anderen Mann in ihrem Leben gegeben? Einem plötzlichen Impuls folgend, verließ Sarah den Raum und schlich sich leise wie ein Einbrecher die Treppe hinauf in ihr altes Kinderzimmer. Lange war sie nicht mehr hier gewesen. Sarah sah sich in dem Halbdunkel um, es war still hier oben, und für einen kurzen Moment schien es, als erwache die Kindheit wieder zum Leben.

Suchend blickte sie umher. Vielleicht fand sie etwas, irgendetwas, das an die Mutter erinnerte und das sie früher übersehen hatte. Sie kniete sich auf den Boden vor die alte, bemalte Spielzeugkiste, auf der ihr großer Teddybär saß. Mit sechs Jahren hatte sie ihn geschoren und ihm dann eine hellblaue Hose gehäkelt, damit er ohne Fell nicht frieren musste. Mit einem kleinen Lächeln strich sie ihm über die Schnauze und setzte den Gefährten ihrer Kindheit neben sich auf den Boden. Sie öffnete die Kiste und griff nach einem großen Foto, das obenauf lag. Eine riesige Schultüte, dahinter ein trauriges Kindergesicht. Ihr Gesicht.

Sarah wühlte in den Spielsachen, in den Büchern, den Puppen, den Kleidchen und den winzigen Schühchen, doch sie fand nicht, wonach sie suchte. Mühsam richtete sie sich wieder auf. Es war sinnlos. Wieso durchwühlte sie die alten Sachen, obwohl sie doch genau wusste, dass es nichts, absolut gar nichts gab, was an die Mutter erinnern würde?

Ihr Vater hatte ganze Arbeit geleistet, als er damals alle persönlichen Sachen seiner Frau wegbringen ließ. Kleider, Möbel, Fotos, alles war abtransportiert worden. Eine Woche nach dem Weggehen seiner Frau schien es, als habe Mirjam von Schröder nie gelebt. Lange sah Sarah sich um, bevor sie das Zimmer wieder verließ und auf Zehenspitzen hinunter in die Küche ging.

Immer noch bemüht, keinen Lärm zu machen, kochte sie sich einen Tee und setzte sich an den kleinen Tisch unter dem Bogenfenster. Auch von hier aus hatte man den Blick auf den See und die alte Allee mit den hohen Kastanienbäumen. Ein Zweig mit den rotgoldenen Blättern hing so tief, dass er die Sicht zum Teil versperrte und man nur ein kleines Stück des Ufers sah. Wieder fiel Sarah der Traum ein, in dem sie die glänzenden Kastanien aufgehoben hatte. Eines wusste Sarah noch genau, es war Herbst gewesen, als ihre Mutter ging. Aber das mit dem Kahn ergab keinen Sinn, denn ihre Mutter war sicher durch die Haustür gegangen, hatte sich ein Taxi bestellt oder war mit dem Auto weggefahren. In einem Kahn über den See zu fahren, das hätte doch Flucht bedeutet, heimliche, angstvolle Flucht. Aber vor was, vor wem? Es war ein Traum gewesen, Sarah hatte jetzt keine Zweifel mehr.

Sie war so sehr in ihre Gedanken versunken, dass sie das Öffnen der Küchentür überhörte und zusammenschrak, als die Haushälterin plötzlich neben ihr stand.

»Guten Morgen!« Frau Boos beobachtete erstaunt Sarah, die sich erhoben hatte und jetzt mit der Teetasse in der Hand unruhig in der großen Küche auf und ab lief.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2024
ISBN (eBook)
9783986909277
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Januar)
Schlagworte
Familiengeheimnisroman Schicksalsroman Liebesroman Paris-Roman 30er Jahre Roman Claire Winter Kate Morton Micaela Jary Neuerscheinung eBook
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Titel: Eine Nacht im November