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Die Spätsommerfrauen – oder: Später hat längst begonnen

Roman: Zwei Freundinnen auf dem letzten Abenteuer ihres Lebens

©2024 431 Seiten

Zusammenfassung

Die Flüchtigkeit des Glücks: Der bewegende Roman »Die Spätsommerfrauen« von Steffi von Wolff jetzt als eBook.

Leonor weiß, dass sie ihr Leben immer in vollen Zügen genossen hat – dennoch kann sie sich nur schwer damit abfinden, dass ihr nun nur noch ein paar Monate bleiben. Die reiche Witwe Hedy wiederum hat nie richtig gelebt und sieht allmählich die Zeit wie Sand durch ihre Finger rinnen. Als die beiden so unterschiedlichen Frauen zufällig aufeinander treffen, fassen sie einen Entschluss: Leonor soll Hedy dabei helfen, ihre spontane, wagemutige Seite zu erleben, während Hedy ihnen all die Dinge ermöglicht, nach denen ihnen der Sinn steht. Eine ebenso verrückte wie emotionale Reise beginnt, auf der die beiden alles tun, die sie immer auf später verschoben haben. Denn Später hat längst begonnen …

Eine ebenso humorvolle wie berührende Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft und darüber, dass das Leben zu kurz ist, um irgendetwas auf später aufzuschieben: »Witzig, anrührend, temporeich.« Stern

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Leonor weiß, dass sie ihr Leben immer in vollen Zügen genossen hat – dennoch kann sie sich nur schwer damit abfinden, dass ihr nun nur noch ein paar Monate bleiben. Die reiche Witwe Hedy wiederum hat nie richtig gelebt und sieht allmählich die Zeit wie Sand durch ihre Finger rinnen. Als die beiden so unterschiedlichen Frauen zufällig aufeinander treffen, fassen sie einen Entschluss: Leonor soll Hedy dabei helfen, ihre spontane, wagemutige Seite zu erleben, während Hedy ihnen all die Dinge ermöglicht, nach denen ihnen der Sinn steht. Eine ebenso verrückte wie emotionale Reise beginnt, auf der die beiden alles tun, die sie immer auf später verschoben haben. Denn Später hat längst begonnen …

Über die Autorin:

Steffi von Wolff, geboren 1966 in Hessen, war Reporterin, Redakteurin und Moderatorin bei verschiedenen Radiosendern. Heute arbeitet sie freiberuflich für Zeitungen und Magazine wie »Bild am Sonntag« und »Brigitte«, ist als Roman- und Sachbuch-Autorin erfolgreich und wird von vielen Fans als »Comedyqueen« gefeiert. Steffi von Wolff lebt mit ihrem Mann in Hamburg.

Die Autorin im Internet: steffivonwolff.de und facebook.com/steffivonwolff.autorin

Steffi von Wolff veröffentlichte bei dotbooks bereits ihre Bestseller »Glitzerbarbie«, »Gruppen-Ex«, »ReeperWahn« und »Rostfrei«, »Fräulein Cosima erlebt ein Wunder«, »Das kleine Segelboot des Glücks«, »Der kleine Buchclub der Träume«, »Das kleine Hotel an der Nordsee«, »Das kleine Haus am Ende der Welt«, »Das kleine Appartement des Glücks«, »Die Spätsommerfrauen«, »Kein Mann ist auch (k)eine Lösung« und »Die Wanderhexe« sowie die Kurzgeschichten-Sammelbände »Das kleine Liebeschaos für Glückssucher« und »Das kleine Glück im Weihnachtstrubel«. Eine andere Seite ihres Könnens zeigt Steffi von Wolff unter ihrem Pseudonym Rebecca Stephan im ebenso einfühlsamen wie bewegenden Roman »Zwei halbe Leben«.

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eBook-Neuausgabe Juli 2024

Dieses Buch erschien bereits 2017 unter dem Titel »Später hat längst begonnen« bei Fischer, Frankfurt am Main

Copyright © der Originalausgabe 2017 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstraße 144, D-60596 Frankfurt am Main

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/GoodStudio

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ah)

ISBN 978-3-98952-035-6

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Steffi von Wolff

Die Spätsommerfrauen

Roman

dotbooks.

Widmung

Für Susi.

Freundin und Seelenverwandte.

Zitat

»Der Sinn des Lebens besteht darin, die gegebene Frist sinnvoll zu nutzen.«

ROGER WILLEMSEN

Kapitel 1

Hamburg Montag, 26. September

»Ja, ja«, sagt Herr Dinkelgärtner weise und nickt dabei wie ein Wackeldackel. »Der Tod kostet halt Geld. So ist das halt.« Gütig lächelt er mich an, senkt den Kopf dabei, und seine Lesebrille rutscht bis ganz vorn auf die Nasenspitze. »Aber das Leben ist ja auch teuer. Das muss man halt auch in die Waagschale werfen.«

Ich glaube, ich höre nicht richtig. »Wie jetzt? Wollen Sie mir damit sagen, dass ich froh sein kann, bald unter der Erde zu liegen? Damit ich mich nicht mehr darüber aufregen muss, dass ein Standardbrief schon wieder zwei Cent teurer wird?«

Er zögert kurz und sagt dann: »Das war halt ein bisschen unglücklich ausgedrückt.« Jetzt setzt er seine Brille ab, wofür ich dankbar bin, denn sie ist so verschmiert, dass ich mich die ganze Zeit schon gefragt habe, wie er dadurch überhaupt etwas erkennen kann. Übertrieben haucht er auf die Gläser ein und wienert mit einem Papiertaschentuch darauf herum, dann setzt er die Brille wieder auf. »Wir haben halt gestern erfahren, dass wir in drei Monaten mehr Miete zahlen müssen. Fünfzehn Prozent. Also das ist halt schon ein Happen. Da hab ich mich mit meiner Frau halt ganz schön drüber aufgeregt.« Herr Dinkelgärtner schüttelt den Kopf. »Alles Halsabschneider. Aber so ist das halt.« Er überlegt kurz. »Irgendwas wollte ich noch sagen, was war es nur ... ach ja, habe ich schon erwähnt, dass man Beerdigungen steuerlich absetzen kann?«

»Halt«, sage ich.

»Was ist?«, fragt er erschrocken.

»Sie haben einen Satz ohne ›halt‹ gesagt. Das verwirrt mich ehrlich gesagt ein bisschen.«

»Hahahaha«, macht Herr Dinkelgärtner und gibt Geräusche von sich wie ein Ferkel, das sich an irgendetwas verschluckt hat. »Sie sind ja lustig. Sie sind ja lustig! Hahahahaha! Nein, hahaha ... aaaaalt.« Er freut sich über diesen Hammerscherz, kriegt sich aber zum Glück wieder ein. »Sie sind mir eine«, sagt er und wackelt gespielt drohend mit einem Zeigefinger. »Aber zurück zur Sache. Das ist halt ein wichtiger Aspekt. Das steuerliche Absetzen.«

»Herr Dinkelgärtner«, sage ich. »Ich glaube, Sie verstehen die Situation nicht ganz. Wie soll ich denn bitte meine eigene Beerdigung von der Steuer absetzen?«

»Das ist halt eine außergewöhnliche Belastung.«

Herr Dinkelgärtner kapiert irgendwie gar nichts.

»Wenn ich tot bin, bin ich tot«, erkläre ich ihm. »Möglicherweise sitze ich dann zwar im Himmel auf irgendeiner Wolke und freue mich, dass ich noch eine Steuererstattung bekommen hätte, aber das glaube ich eher nicht.«

Obwohl – das ist eigentlich wirklich interessant. Ich bin freiberufliche Journalistin. Wir haben Ende September, und ich habe trotz der Krankheit in diesem Jahr so halbwegs was verdient, was daran lag, dass ich, wann immer ich auch nur ansatzweise konnte und nicht flachlag, gearbeitet habe, um nicht über Metastasen nachzudenken. Ich habe auch schon Vorauszahlungen ans Finanzamt geleistet. Wer kriegt denn dann die Erstattung? Auch wenn’s nur fünfhundert Euro sind oder so, an wen geht das? Ich habe noch gar kein Testament gemacht, weil ich ganz schön durch den Wind bin, seit die endgültige Diagnose feststeht. Wer gesagt bekommt, dass es leider, leider nach ärztlichem Ermessen keine Hoffnung mehr gebe und man noch ungefähr drei Monate zu leben habe, ohne dass man sich hier festlegen wolle, das nicht, es seien schon Zeichen und Wunder geschehen, andererseits aber könne es auch gut sein, dass es nur noch sechs Wochen oder zwei Monate oder was weiß ich dauert, und die Statistik, die Statistik ..., der darf das schon mal sein, finde ich. Vor zehn Tagen war das. Dafür ziehe ich das hier ganz gut durch. Ich habe mich im Griff. Noch. Natürlich gibt es schlimme und sehr schlimme Tage, aber auch gute. An diesen guten Tagen habe ich gearbeitet. Glücklicherweise hatte ich einige Aufträge, das war auch nötig. Was dieser Herr Dinkelgärtner mich kostet, ist schon der Wahnsinn.

Der Krebs hat mich verändert. Früher war ich ein fröhlicher Mensch, lebenshungrig, spontan, nicht an Konsequenzen denkend. In Australien bin ich fast mal von einem Hai gefressen worden, weil ich nicht auf die Warnungen der Einheimischen gehört hatte und zu weit rausgesurft bin. Ich hatte ein gutes Leben. Freunde. Jetzt ist das anders. Ich habe mich während des Krankheitsverlaufs ziemlich zurückgezogen, und viele konnten nicht gut damit umgehen. Wie denn auch? Krebs ist ja kein abgebrochener Fingernagel. Ich bin nicht sauer, es war ja meine Entscheidung. Bei manchen Leuten hatte ich allerdings das Gefühl, dass sie über meinen Rückzug erleichtert waren.

Hin und wieder keimt eine Wut in mir auf, die ich so gar nicht an mir kenne. Dann denke ich darüber nach, was ich alles tun könnte, ohne dass es Konsequenzen hätte, weil ich ja todkrank bin. Ich könnte zum Beispiel Herrn Dinkelgärtner einfach anschreien, weil er so einen Mist von sich gibt. Oder mit der rechten Hand ausholen und seinen Schreibtisch leerfegen, weil er gepfefferte Preise verlangt und dauernd »halt« sagt. Aber das wäre unhöflich. Und was hätte ich davon? Herr Dinkelgärtner trägt keine Schuld an meiner Lage. Der Mann macht nur seinen Job. Und er scheint ihn schon lange zu machen, denn als ich ihm sagte, dass es bei mir zu Ende gehen wird, und ich vorher alles regeln will, hat er nur genickt und »Ist halt nicht zu ändern« gesagt.

»Ach ja«, sagt er nun. »Ich hatte so einen Fall halt noch nie. Hoffentlich sind Sie nicht nachtragend, aber so schätze ich Sie auch gar nicht ein. In ein paar Monaten lachen Sie drüber.«

Ich starre ihn an und überlege doch kurz, irgendwas zu tun. Der Mann tritt in keine Fettnäpfchen, er lässt sich reinfallen, mit seinem ganzen Körpergewicht, und das ist nicht wenig. Herr Dinkelgärtner ist klein, und zwar so klein, dass seine Füße den Boden nicht berühren, wenn er in seinem Drehstuhl bis an die Rückenlehne rutscht, was er getan hat. Er ist rund wie eine Kugel, ganz außer Atem, und er hat kleine Wurstfinger. Sie müssen im Laufe der Jahre dicker geworden sein, denn der Ehering sitzt so eng am rechten Ringfinger, dass man vom Hinschauen Beklemmungen bekommt. Die Kleidung ist ebenfalls zu eng. Alles an dem Mann lässt einen nach Luft schnappen. Sogar die Haare liegen so eng am Kopf, dass man sie mit Rundbürste und Föhn bearbeiten möchte, damit ein bisschen Lockerheit in die Gestalt kommt.

Kurz überlege ich, ihn wegen der Steuererstattung zu fragen, aber womöglich sagt er dann, dass er das innerhalb eines Jahres rauskriegen und mich anrufen wird, also lasse ich es. Himmel, ich muss ein Testament machen! Nicht dass ich dem lieben Staat meine Steuererstattung schenke! Dann vermache ich die lieber einer Waldorfschule. Damit kann dann neues Saatgut und haufenweise naturbelassene Wolle für schicke Pullis gekauft werden.

»Nein, ich bin nicht nachtragend. Wie auch?«, sage ich.

Herr Dinkelgärtner geht nicht darauf ein, was ich fast schade finde.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2024
ISBN (eBook)
9783989520356
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Juli)
Schlagworte
Freundinnen Roman Frauenfreundschaft Roman Schicksal Roman Schwarzer Humor Roman Ziemlich beste Freunde Astrid Ruppert Rachel Joyce Gaby Hauptmann Neuerscheinung eBook
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Titel: Die Spätsommerfrauen – oder: Später hat längst begonnen