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Und am Ende die Freiheit

Roman | Ein aufwühlendes Zeitporträt über eine mutige Frau – der neue Roman der Bestsellerautorin

©2023 289 Seiten

Zusammenfassung

Eine Zeit des Aufruhrs – eine Zeit für starke Frauen: Der bewegende Roman »Und am Ende die Freiheit« von Erfolgsautorin Verena Rabe als eBook bei dotbooks.

Eine Frau, die im falschen Leben gefangen ist – und eine Liebe, die nie sein durfte … Während Deutschland in den 50ern langsam aufblüht, fühlt sich Helene in ihrem tristen Alltag als Hamburger Vorzeige-Hausfrau wie betäubt. Erst, als sie ihrer Jugendliebe Julius wiederbegegnet, hat sie das Gefühl, endlich wieder atmen zu können. Mit ihm kehren all die Erinnerungen zurück: An eine junge Helene, die gemeinsam mit ihren Berliner Freundinnen verstaubte Konventionen aufbrach, die sich als eine der ersten Juristinnen des Landes behauptete – und die es trotz der heraufziehenden Dunkelheit wagte, den Sohn eines jüdischen Richters zu lieben. Plötzlich spürt Helene: Was damals zerbrach, kann immer noch gerettet werden. Sie muss nur mutig sein …

»Geschickt verwebt Verena Rabe in ihrem neuen Roman akribische Recherche mit einer tiefgründigen und wunderbaren Geschichte, die ich nicht mehr aus der Hand legen mochte.« SPIEGEL-Bestsellerautorin Regine Kölpin

»Brillant«, urteilt die ekz.

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der aufwühlende Schicksalsroman »Und am Ende die Freiheit« von Verena Rabe erzählt von einer mutigen Frau in den deutschen Nachkriegsjahren wird Fans von Stephanie Schusters und Brigitte Riebes 50er-Jahre-Romane begeistern. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Eine Frau, die im falschen Leben gefangen ist – und eine Liebe, die nie sein durfte … Während Deutschland in den 50ern langsam aufblüht, fühlt sich Helene in ihrem tristen Alltag als Hamburger Vorzeige-Hausfrau wie betäubt. Erst, als sie ihrer Jugendliebe Julius wiederbegegnet, hat sie das Gefühl, endlich wieder atmen zu können. Mit ihm kehren all die Erinnerungen zurück: An eine junge Helene, die gemeinsam mit ihren Berliner Freundinnen verstaubte Konventionen aufbrach, die sich als eine der ersten Juristinnen des Landes behauptete – und die es trotz der heraufziehenden Dunkelheit wagte, den Sohn eines jüdischen Richters zu lieben. Plötzlich spürt Helene: Was damals zerbrach, kann immer noch gerettet werden. Sie muss nur mutig sein …

Der Roman ist auch als Printausgabe und Hörbuch bei SAGA Egmont erhältlich.

Über die Autorin:

Verena Rabe, geboren und aufgewachsen in Hamburg, liebt es zu reisen. Besonders europäische Küsten haben es der Seglerin angetan. Für ihre Geschichten unternimmt sie lange Recherchereisen und lässt die Orte, die sie beschreibt, intensiv auf sich wirken. Sie hat Geschichte studiert und als Journalistin gearbeitet, bevor sie Schriftstellerin wurde. Bisher hat sie neun Romane veröffentlicht. Verena Rabe lebt mit ihrem Mann in Hamburg, hat zwei erwachsene Kinder und verbringt viel Zeit in Berlin, ihrer zweiten Heimat.

Bei dotbooks veröffentlichte Verena Rabe ihre Romane »Charlottes Rückkehr« und »Thereses Geheimnis« – die beide auch im Doppelband erhältlich sind – sowie »Merles Suche«, »Elisas Versprechen«, »Die Melodie eines Sommers«, »Das Glück in weißen Nächten« und »Das Leuchten bretonischer Nächte«.

Ebenfalls bei dotbooks veröffentlichte sie ihre Familiensaga »Und über uns das Blau des Himmels«, die als eBook- und Printausgabe erhältlich ist, sowie ihren Roman »Und am Ende die Freiheit«, der als Printausgabe und Hörbuch bei SAGA Egmont erscheint.

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Originalausgabe Oktober 2023

Copyright © der Originalausgabe 2023 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Redaktion: Sarah Schroepf

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung des Bildmotivs »Berlin: Ruine der Gedächtniskirche; von der Kanstraße« aus der Sammlung Willy Pragher I des Landesarchivs Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, W 134 Nr. 048972a (www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-778050-1) sowie mehrerer Bildmotive von © shutterstock

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (rb)

ISBN 978-3-98690-591-0

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Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für dieses eBook entschieden haben. Bitte beachten Sie, dass Sie damit ausschließlich ein Leserecht erworben haben: Sie dürfen dieses eBook – anders als ein gedrucktes Buch – nicht verleihen, verkaufen, in anderer Form weitergeben oder Dritten zugänglich machen. Die unerlaubte Verbreitung von eBooks ist – wie der illegale Download von Musikdateien und Videos – untersagt und kein Freundschaftsdienst oder Bagatelldelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem Sie sich strafbar machen und der Autorin oder dem Autor finanziellen Schaden zufügen. Bei Fragen können Sie sich jederzeit direkt an uns wenden: info@dotbooks.de. Mit herzlichem Gruß: das Team des dotbooks-Verlags

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Verena Rabe

Und am Ende die Freiheit

Roman

dotbooks.

Kapitel 1

Hamburg, Mai 1957

Manchmal hatte Helene Andersen das Gefühl, dass ihr Kopf mit Watte gefüllt war. Nicht mit der festen Lagenwatte von Hartmann, sondern mit vielen von den farbigen Wattebäuschchen, die sie in der Gästetoilette in dem mit Blumen geschliffenen Glas aufbewahrte. »Das braucht jede Hausfrau«, hatte ihre Freundin Marianne gesagt und ihr das aufwendig geschliffene Glas freudestrahlend vor zwei Jahren zu ihrem 50. Geburtstag überreicht. Helene hatte so getan, als ob sie sich freute, aber das Wort Hausfrau hatte ihr den Hals zugeschnürt.

Am Tag nach ihrem Geburtstag stellte sie das Glas mit den Wattebäuschchen auf die Borte über dem Porzellanwaschbecken in der Gästetoilette. Seitdem wechselte sie die farbige Watte nur, wenn sie eine Gesellschaft gaben, was nicht oft vorkam. Und sie fand nach diesen Abenden immer mit Lippenstift verschmierte Wattebäuschchen im kleinen Mülleimer unter dem Waschbecken.

Helene schminkte sich tagsüber fast nie. Wozu auch, sie war ja sowieso die meiste Zeit mit ihrem Haushalt beschäftigt. Um halb sieben Uhr abends aber, trug sie den blassrosa Lippenstift auf, denn dann kam Helmut nach Hause. Es war ein Ritual. Sie kämmte sich die Haare, wusch sich das Gesicht, tupfte etwas Kölnischwasser hinter die Ohren und hängte ihre Küchenschürze an den Haken, denn man begrüßte den hart arbeitenden Ehemann abends nicht in einer Schürze. Wenn sie ausging, tuschte sich Helene auch die Wimpern, zog einen Lidstrich und trug Puder auf.

Heute lag mal wieder ein langer Tag ohne viele Aufgaben vor ihr. Seit einigen Monaten wohnte ihr Sohn Eduard in einem möblierten Zimmer im Grindelviertel, und Uta studierte Jura in Heidelberg. Helene fand es sehr gut, dass Eddie nicht mehr bei ihnen wohnte, auch wenn er noch in der Lehre bei der Privatbank Conrad Hinrich Donner war. Seitdem war es viel friedlicher, weil sich Helmut nicht mehr über Eddie ärgerte. Bei einem der vielen Kaffeekränzchen, die sie und ihre Freundinnen Gertrud, Ella und Marianne alle zwei Wochen reihum veranstalteten, hatte sie einmal verschämt erwähnt, dass ihrem Mann bei Eddie manchmal die Hand ausgerutscht war.

»Das ist doch ganz normal. Ein Junge braucht ab und zu eine ordentliche Abreibung. Sonst spurt er nicht«, hatte Marianne damals gesagt. Aber für Helene zählte Mariannes Meinung nicht. Denn ihr Mann Gustav hielt bei der Kindererziehung Zucht und Ordnung für das Wichtigste. Und Marianne hatte noch nie erwähnt, dass ihr dieser Erziehungsstil nicht gefiel. Ella hatte hektisch an ihrer Zigarette gezogen und geschwiegen, aber man sah ihr deutlich an, wie sehr sie Mariannes Bemerkung ärgerte. Ihre liebste Freundin hatte in den zwanziger Jahren als Lehrerin in der Lichtwarkschule gearbeitet, damals sehr modern und als Reformschule bekannt.

»Prügel sind keine Lösung für ein Kind. Es muss wachsen und gedeihen. Es braucht eine klare Richtung, auch Strenge und Führung, aber die darf nicht überzogen sein. Sonst kann es sich nicht entwickeln«, hatte sie ihr mal gesagt, als sie allein waren. Helene sah das genauso, war aber bei Helmut auf taube Ohren gestoßen. Mal eine Ohrfeige schadet nicht, davon war er überzeugt. Er fühlte sich sogar fortschrittlich, weil er im Gegensatz zu seinem Vater seinen Sohn nie mit dem Stock geschlagen hatte. Gertrud hatte sich bei dem Kaffeeklatsch gar nicht an dem Gespräch beteiligt; ihre Töchter waren brav und folgsam. Sie wusste nicht, worum es ging.

Jetzt aber lagen die Sorgen um Eddie hinter Helene. Er war in seiner Bude glücklich, die Wirtin passte auf, dass alles ordentlich zuging. Ab und zu traf sich Helene mit ihrem Sohn in der Stadt zum Kaffeetrinken. Dann plauderten sie über dies und das, lachten viel und genossen die Zeit miteinander, fast so, als ob sie Freunde und nicht Mutter und Sohn wären. Helmut erzählte sie fast gar nichts von diesen Treffen. Er sprach sowieso wenig über Eddie, der Junge machte jetzt eine Banklehre, das war gut. Mehr interessierte ihn nicht. Dass Uta jetzt in Heidelberg Jura studierte, war ihm auch nicht wichtig. Und dass sie sich anscheinend mehr für die Tanzabende der Studentencorps und ihre Kleider als für ihr Studium zu begeistern schien, störte ihn nicht.

»Wenn es so sein sollte, Helene, ist es doch in Ordnung. Sie ist jung, sie ist hübsch, und die Corpsstudenten benehmen sich generell wie Gentlemen.« Nein, das taten sie nicht immer, dachte Helene, aber sie sagte nichts. Es hatte wenig Sinn, mit Helmut zu streiten. »Alles ist in Ordnung, du brauchst dir keine Sorgen zu machen«, versuchte er, sie lächelnd zu beruhigen.

Alles war in Ordnung, ihr Mann hatte ja recht. Aber wenn Helene an den langen Vormittagen, nachdem sie ihren nur noch kleinen Haushalt versorgt hatte, bei einem zweiten Kaffee in der Küche saß und den Vögeln auf dem Balkon zusah, die sich Körner aus der Schale holten oder im kleinen Bassin daneben badeten, bemerkte sie diese unangenehme Leere in ihrem Kopf und in ihrem Herzen. Und sie musste sich zusammenreißen, um dieses Gefühl nicht schon am Vormittag durch ein kleines Gläschen Frauengold zu dämpfen. Das war sie sich schuldig, denn sie war doch eine sehr intelligente Frau gewesen, damals in dieser längst vergangenen Zeit während ihres eigenen Studiums, an das sie wieder mehr denken musste, seitdem ihre Tochter studierte.

Helene hatte ihren Doktor in Jura mit summa cum laude gemacht, was auch sonst. Diese Zeit hatte bis vor kurzem in ihrem Gedächtnis hinter einer Nebelwand gelegen, und nur selten hatte sie die vorüberziehenden Erinnerungen festhalten können. Aber heute Vormittag hatte Helene die Neue Juristische Wochenschrift aus dem Briefkasten gefischt, die sie seit einiger Zeit heimlich abonnierte. Helmut durfte das nicht erfahren, sonst würde er schimpfen, dass sie das Geld für so etwas Unnützes hinauswarf. Also schrieb sie diese Ausgabe nicht in das Haushaltsbuch, das er am Ende des Monats durchging, sondern bezahlte sie von ihren Ersparnissen.

»Du bist seit 24 Jahren keine Juristin mehr, was willst du also damit? Du verstehst doch sicher nichts mehr von dem, worüber die schreiben. Das ist eine Fachzeitschrift«, hätte er gesagt. Aber sie verstand alle Artikel über allgemein juristische Themen und auch die redaktionell aufgearbeiteten wichtigsten Gerichtsurteile. Und sie liebte es, sich in die Lektüre zu vertiefen.

Heute würde das leider nicht gehen, weil sie ein Kaffeekränzchen vorbereiten musste. Also legte sie die Neue Juristische Wochenschrift auf ihren Nussbaumsekretär im Wohnzimmer. Darüber hing Lotte Lasersteins Mädchen mit Katze, das Helene 1942 als einziges Gemälde aus der vom Brand und Löschwasser verwüsteten Wohnung in Berlin-Steglitz hatte retten können. Sie hatte ein Geschirrtuch neben dem Herd vergessen und die Gasflamme nicht ausgemacht. Dann war sie mit den Kindern aus dem Haus gegangen. Als sie Stunden später zurückkam, hatten Feuerwehrleute den Brand in ihrer Wohnung schon längst gelöscht. Sie war aber unbewohnbar geworden. Also hatte Helene all ihre Habseligkeiten, die nicht zerstört waren, eingepackt und das Bild von der Wand genommen, das wie durch ein Wunder unbeschädigt geblieben war. Helmut, der gerade an der Westfront gewesen war, ordnete an, dass sie in Zukunft mit den Kindern bei seinen Eltern in Hamburg, in der Eppendorfer Isestraße leben sollte. Damit seine Mutter ihr mit dem Haushalt helfen konnte, und das tat sie dann auch. Helene konnte sich der Anordnung ihres Mannes nicht widersetzen. Bisher hatten sie und ihre Freundinnen in Steglitz die brieflichen Anordnungen ihrer Ehemänner weitestgehend ignoriert, aber bei dieser war das nicht möglich gewesen.

Helene sah sich in der Küche um. Der neue Mixer und das Rührgerät würden ihr die Arbeit heute erleichtern, aber sie musste dennoch los, weil sie sich vorgenommen hatte, einen Apfelstrudel zu backen, um ihren Freundinnen zu beweisen, dass sie doch eine gute Hausfrau war. Auf dem Isemarkt unter der Hochbahn steuerte sie ihre Lieblingsstände an.

»Hallo, Frau Dr. Andersen, schön, Sie zu sehen. Wie geht es den Kindern, Ihrem Gatten? Sind alle gesund?« Wusste die Marktfrau eigentlich, dass das ihr eigener Doktortitel war, fragte sich Helene.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2023
ISBN (eBook)
9783986905910
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2023 (Oktober)
Schlagworte
Liebesroman Frauensaga 50er Jahre Familiensaga Die Wunderfrauen Bestseller-Autorin Katharina Fuchs Theresia Graw Die Schwestern vom Kudamm 50er Jahre Roman eBooks
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