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Jagdpartie

Ein Lucas-Davenport-Thriller 9

von John Sandford (Autor:in) Manes Grünwald (Übersetzung)
©2024 524 Seiten

In Kürze verfügbar

Zusammenfassung

Die Brust durchlöchert – die Augen blind … Der rasante Thriller »Jagdpartie« von Bestseller-Autor John Sandford jetzt als eBook bei dotbooks.

Die fünf Direktoren der Polaris Bank treffen sich zu ihrem jährlichen Jagdausflug – doch nur vier kommen zurück ... Dass es für den Mord am Vorstandsvorsitzenden ebenso viele Motive wie Verdächtige gibt, erschwert die Ermittlungen für die Polizei von Minneapolis enorm. Als schon bald ein weiterer Bänker stirbt, wird Lucas Davenport, der schlimmste Alptraum eines jeden Serienmörders, zu Hilfe gerufen: Der Detective macht sich gemeinsam mit seiner neuen Assistentin Seargent Sherrill daran, die böse Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Viel zu spät erkennt Davenport, dass er es mit einem Widersacher zu tun hat, wie er ihm noch nie zuvor begegnet ist – und der ihn bereits tief in ein Netz aus Verrat und Intrigen eingesponnen hat, aus dem es kein Entkommen gibt …

»Sandfords Fans werden begeistert sein, denn dies ist sein bester Thriller seit Jahren – voll raffinierter Spannung und explosiver Action!.« Publishers Weekly

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der abgründige Thriller »Jagdpartie« von John Sandford – der spektakuläre neunte Band in seiner Reihe um den Polizisten Lucas Davenport – ist hochkarätige Spannung für die Fans von David Baldacci und Jussi Adler-Olsen. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Die fünf Direktoren der Polaris Bank treffen sich zu ihrem jährlichen Jagdausflug – doch nur vier kommen zurück ... Dass es für den Mord am Vorstandsvorsitzenden ebenso viele Motive wie Verdächtige gibt, erschwert die Ermittlungen für die Polizei von Minneapolis enorm. Als schon bald ein weiterer Bänker stirbt, wird Lucas Davenport, der schlimmste Alptraum eines jeden Serienmörders, zu Hilfe gerufen: Der Detective macht sich gemeinsam mit seiner neuen Assistentin Seargent Sherrill daran, die böse Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Viel zu spät erkennt Davenport, dass er es mit einem Widersacher zu tun hat, wie er ihm noch nie zuvor begegnet ist – und der ihn bereits tief in ein Netz aus Verrat und Intrigen eingesponnen hat, aus dem es kein Entkommen gibt …

Über den Autor:

John Sandford ist das Pseudonym des mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Journalisten John Camp. Seine Romane um den Polizisten Lucas Davenport stürmten allesamt die amerikanischen Bestsellerlisten und machten ihn international bekannt. Für sein schriftstellerisches Werk wurde er mit dem »International Thriller Award« ausgezeichnet. John Sandford lebt in Minneapolis.

Bei dotbooks veröffentlichte der Autor seine internationale Bestseller-Reihe um den Polizisten Lucas Davenport mit den Titeln:

»Schule des Todes«

»Das Ritualmesser«

»Blinde Spiegel«

»Stumme Opfer«

»Eisiger Zorn«

»Messer im Schatten«

»Böses Spiel«

»Kalte Rache«

»Jagdpartie«

»Spur der Angst«

Die Website des Autors: www.johnsandford.org/

Der Autor bei Facebook: www.facebook.com/JohnSandfordOfficial/

Der Autor auf Instagram: www.instagram.com/johnsandfordauthor/

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eBook-Neuausgabe Juli 2024

Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals 1998 unter dem Originaltitel »Secret Prey« bei G. P. Putnam’s Sons, a member of Penguin Putnam Inc., New York. Die deutsche Erstausgabe erschien 1999 unter dem Titel »Die Jagdpartie« im Goldmann Verlag.

Copyright © der amerikanischen Originalausgabe 1998 by John Sandford

Copyright © der deutschen Erstausgabe 1999 by Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von Shutterstock/Suzanne Tucker und AdobeStock/Ana

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (mm)

ISBN 978-3-98952-097-4

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dotbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, einem Unternehmen der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt: www.egmont.com/support-children-and-young-people. Danke, dass Sie mit dem Kauf dieses eBooks dazu beitragen!

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John Sandford

Jagdpartie

Ein Lucas-Davenport-Thriller 9

Aus dem Amerikanischen von Manes H. Grünwald

dotbooks.

Kapitel 1

Der Aufsichtsratsvorsitzende zog die Tür hinter sich zu, lehnte das Gewehr gegen die Wand des Blockhauses und ging zum Ende der Veranda. Das Licht aus dem Küchenfenster fiel hinaus in die Dunkelheit des frühen Morgens und die absolute Stille des Waldes. Der seit zwei Wochen andauernde Nachtfrost hatte die Insekten getötet und die Amphibien in den Winterschlaf getrieben; für einige Sekunden war er allein hier draußen.

Dann gähnte der Aufsichtsratsvorsitzende, öffnete den Reißverschluß des Overalls, knöpfte den Hosenschlitz auf und scharrte mit den Füßen, so daß die Bohlen der Veranda unter seinen gefütterten Jagdstiefeln knarrten. Es gibt nichts Schöneres, als den Tag mit einem ausgiebigen Pinkeln zu beginnen, dachte er. Als er sich an das Verandageländer vorschob, hörte er, daß hinter ihm die Tür geöffnet wurde. Er kümmerte sich nicht darum.

Drei Männer und eine Frau kamen hintereinander aus der Tür und taten so, als ob sie ihn nicht sehen würden.

»Wir bräuchten dringend Schnee«, sagte die Frau und starrte in die Dunkelheit. Susan O’Dell war eine schlanke Vierzigerin, hatte ein sonnengebräuntes, schmales Gesicht, ruhige braune Augen und Lachfältchen um den Mund. Über ihre grellorangefarbene Strumpfmütze spannte sich das Gummiband einer Stirnlampe, die sie jedoch noch nicht eingeschaltet hatte. Sie trug einen grell-orangefarbenen Browning-Parka und Thermohosen, in den Händen einen Rucksack und ein 308-Remington-Jagdgewehr mit einem Leupold-Vari-XIII-Zielfernrohr. Nicht sichtbar war der Druckpunktabzug des Gewehrs. Das Abzugsgewicht des Hahns betrug exakt 1135 Gramm.

»Saukalt jedenfalls«, sagte Wilson McDonald, während er einen seiner kräftigen Arme unter den Gewehrriemen schob. Er war ein großer Mann und viel zu schwer: In seinem Jagdanzug sah er wie ein grell-orangefarbener Pillsbury-Infanterist aus. Er trug ein altes 30-06-Jagdgewehr mit Kimme-und-Korn-Visiereinrichtung, die in den dreißiger Jahren bei Abercrombie & Fitch in New York gekauft worden war. Er war zweiundvierzig und bestimmten Traditionen verhaftet – sein Sommerauto, ein giftgrüner Jaguar XK-E, hatte er von seinem Vater geerbt, sein Gewehr stammte von seinem Großvater, und seine Mitgliedschaft im Country-Club ging auf seinen Urgroßvater zurück. Den Jaguar verteidigte er eisern gegen jeden bequemeren Wagen, das .30-06 gegen jedes moderne Gewehr und die Clubmitgliedschaft gegen jeden Parvenü, Neureichen und, natürlich, gegen jeden Schwarzen und Juden.

»Alle abmarschbereit?« fragte der Aufsichtsratsvorsitzende und trat, schnell den Reißverschluß des Overalls hochziehend, auf die anderen zu. Er war der Älteste der Gruppe, ein recht korpulenter, rotgesichtiger Mann mit dichtem weißem Haarschopf und raupenbreiten Augenbrauen. Als er in die Nähe der anderen kam, konnte er den Geruch nach Pfannkuchen und Kaffee riechen, der noch von ihnen ausging. »Ich möchte nicht, daß noch jemand im Wald rumstolpert, wenn’s gerade spannend wird.«

Alle nickten; sie kannten die Prozedur.

»Wir sind spät dran«, sagte O’Dell. Sie hatte den Reißverschluß des Parkas noch nicht zugezogen, und auch die Kapuze baumelte noch auf ihrem Rücken; aber sie hatte eine rotweiße Kufija um Hals und Kinn geschlungen. Aus einer Laune heraus in der Altstadt von Jerusalem gekauft, wärmte dieser Schal, dazu gedacht, Araber vor der Wüstensonne zu schützen, jetzt eine in dritter Generation in den USA lebende Irin in Minnesota. »Wir sollten uns schleunigst auf den Weg machen und unsere Positionen einnehmen.«

Fünf Uhr fünfundvierzig, Eröffnungstag der Rotwild-Saison ... O’Dell ging voraus über die Veranda, gefolgt vom Aufsichtsratsvorsitzenden, dahinter die drei anderen Männer.

Terrance Robles war der Jüngste der Gruppe, erst Mitte Dreißig. Er war ein untersetzter Mann mit einem dünnen, gekräuselten Kinnbart, und er trug eine Brille mit schwarzer Fassung und dicken Gläsern. Seine wäßrigen blauen Augen blitzten immer wieder nervös auf, und er lachte zu oft, meist mit einem flachen, unsicheren Kichern. Er hatte ein makellos gepflegtes Jagdgewehr geschultert, ein 270 Sako mit einem seidig glänzenden Nikon-Zielfernrohr. Robles hatte keinen Sinn für Traditionen: Alles, was er zur Jagd einsetzte, bestand aus neuester Technologie.

James T. Bone hätte Susan O’Dells Bruder sein können: Er war vierzig, schlank, gebräunt und dunkeläugig, und seine Gesichtszüge zeigten unter einer eisenhart wirkenden Oberfläche doch auch Anzeichen dafür, daß er Sinn für Humor hatte. Er ging am Schluß der Reihe und hielt ein 242 Mauser-Gewehr Modell 66 in der Armbeuge.

Vier der fünf – der Aufsichtsratsvorsitzende, Robles, O’Dell und Bone – waren eingefleischte Jäger.

Der Vater des Aufsichtsratsvorsitzenden war Banker in einer Kleinstadt gewesen. Sie hatten ein hübsches verschachteltes Fachwerkhaus am Blueberry Lake südlich von Itasca besessen, und sein Vater hatte sich intensiv im Rotary-Club und in der Veteranenlegion engagiert. Die Rotwildjagd war ein jährliches Ritual: Der Aufsichtsratsvorsitzende hatte in seinen sechsundvierzig Jahren der Jagd bereits mehr als zwanzig Hirsche erlegt – wahre Männer schossen keine Hirschkühe.

Robles war erst als Erwachsener zum Jäger geworden. Man hatte ihn als Geschenk zum dreißigsten Geburtstag zu einer Elchjagd eingeladen, und dieses Erlebnis hatte ihn emotional tief bewegt. Seitdem hatte er jährlich an fünf bis sechs größeren Jagdausflügen teilgenommen, von Alaska bis Neuseeland.

O’Dell war die Tochter eines Ranchers. Ihr Vater besaß zwanzig Quadratmeilen des Staates South Dakota entlang der Grenze zu Wyoming, und sie hatte seit ihrem achten Lebensjahr an der jährlichen Antilopenjagd teilgenommen. Während des Studiums am Smith-College war sie stets zur Jagd nach Hause geflogen, während die anderen Mädchen mit ihren Beaus die Footballspiele der acht Elite-Universitäten im Osten der USA besucht hatten.

Bone stammte aus Mississippi. Er war schon als Kind auf die Jagd gegangen, weil er etwas zu essen brauchte. Einmal, als er neun Jahre alt gewesen war, hatte er für sich und seine Mutter eine Suppe aus drei mit Bedacht erlegten Amseln gekocht.

Nur McDonald mochte die Jagd nicht. Er hatte früher bereits Rotwild geschossen – er stammte aus Minnesota, und in diesem Staat erwartete man von einem echten Mann, daß er so etwas tat –, aber insgeheim betrachtete er die Jagd schlicht und einfach als Ärgernis. Wenn er ein Tier erlegte, mußte er es ausweiden. Das hatte zur Folge, daß er schlecht roch und Blutflecke an die Kleidung bekam. Und dann mußte er auch noch irgendwas mit dem Fleisch anstellen. Ein vergeudeter Tag ... Im Club würden sich die Leute die Zeit mit ein paar kräftigen Gin vertreiben – wie schön, ein paar kräftige Gin runterzukippen, dachte er –, und er mußte diesen Blödsinn hier mitmachen und bald auch noch auf irgendeinen verdammten Baum klettern.

»Verdammt«, sagte er laut.

»Was?« brummte der Aufsichtsratsvorsitzende und drehte sich zu ihm um.

»Nichts«, sagte McDonald. »Ich war gedanklich woanders.«

Eine gute Seite hatte die Sache: Wenn man einen Hirsch erlegte, würden die Leute im Club das als einen Beweis der Zugehörigkeit anerkennen – nicht als ordinäre Gemeinsamkeit, die Probleme aufwerfen konnte, sondern als »Kontakt dieses unseres Clubmitgliedes zur Mutter Natur«, den so mancher von ihnen als wichtige Tugend betrachtete. Das war immerhin einiges wert; nicht genug, um sich hier draußen rumquälen zu müssen, aber wenigstens etwas ...

Der Geruch nach Holzfeuer hing um das Blockhaus, aber er wurde vom beißenden Gestank der Galläpfel an den Eichenblättern abgelöst, als sie in den Wald kamen. Nach rund fünfzig Metern gerieten sie aus dem Lichtschein des Blockhauses, und O’Dell schaltete ihre Stirnlampe an, der Aufsichtsratsvorsitzende seine Taschenlampe. Die Morgendämmerung würde erst in fünfundvierzig Minuten einsetzen, aber der mondlose Himmel war klar, und sie konnten über dem Pfad eine lange Sternenspur sehen. An der Deichselspitze des Kleinen Wagens glitzerte der Polarstern.

»Wunderschöne Nacht«, sagte Bone, den Blick zum Himmel gerichtet.

Direkt unterhalb des Blockhauses lag ein kleiner See, matt schimmernd wie ein beschlagener Spiegel. Sie folgten etwa hundertfünfzig Meter einem Pfad am Ufer entlang, stiegen hintereinander einen Höhenrücken hoch und gingen dann parallel zum See weiter.

»Treten Sie nicht in die Scheiße«, durchbrach die Stimme der Frau schneidend die Stille. Der Strahl ihrer Stirnlampe war auf einen Haufen frischer Hirschlosung gerichtet, der wie eine Ansammlung purpurner Hühnerherzen auf dem Pfad lag.

»Das haben wir in der vergangenen Woche bei dem Deal mit Cove Links gemacht«, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende trocken.

Der Höhenrücken trennte den See von einem Sumpf, in dem nur einzelne Gruppen von Lärchen wuchsen. Fünfzig Meter weiter sagte Robles: »Hier ist meine Abzweigung.« Er wandte sich nach links, in Richtung auf den Sumpf. Ehe er sich von der Gruppe löste, schaltete er seine Taschenlampe an, sagte: »Waidmannsheil Ihnen allen« und verschwand über einen schmalen Pfad in Richtung auf seinen Hochsitz.

Als nächster war der Aufsichtsratsvorsitzende an der Reihe. Ein weiterer Pfad führte nach links, ebenfalls auf den Sumpf zu, und er bog ab, sagte: »Bis gleich dann.«

»Holen Sie sich den Hirsch«, sagte O’Dell, und sie, McDonald und Bone gingen weiter.

Der Aufsichtsratsvorsitzende folgte dem schmalen Strahl seiner Lampe rund vierzig Meter einen sanften Hang hinunter zum Rand des Sumpfes. Der See war noch nicht zugefroren, aber die flachen Wasserpfützen des Sumpfes waren mit Eisplatten, dünn wie Fensterglas, bedeckt.

Eine knorrige Eiche stand am Rand des Sumpfes; die Art von Eiche, bei der man sich vorstellen kann, daß eine Elfe darin wohnt. Der Aufsichtsratsvorsitzende griff in seine Jackentasche, nahm eine Rolle Fallschirmschnur heraus, knotete das Ende um den Schulterriemen seines Gewehrs, lehnte das Gewehr an den Baumstamm und stieg auf den Eisenkrampen, die er bereits vor acht Jahren in den Stamm getrieben hatte, auf den Baum.

Er hatte von diesem Ansitz aus schon drei Hirsche geschossen. Der Vorarbeiter der Kolonne, die die Straßengräben zur Vorbereitung auf die Schneemonate reinigte, hatte ihm gesagt, ein Zwölfender sei im Sommer in dieser Gegend aufgetaucht. Der Vorarbeiter hatte den Hirsch gesehen, als er mitten durch den Sumpf in Richtung auf eben diese Eiche gewechselt war. Etwa vor zwei Wochen.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2024
ISBN (eBook)
9783989520974
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Juli)
Schlagworte
Spannung Psychothriller Großstadt-Thriller Michael Connelly David Baldacci Lee Child Jussi Adler-Olsen New-York-Times-Bestseller-Autor Neuerscheinung eBooks

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Titel: Jagdpartie