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Der Himmel über Namibia - oder: Die Bucht des blauen Feuers

Ein Afrikaroman

©2024 447 Seiten

Zusammenfassung

Zwei Frauen, die ihr Leben selbst bestimmen wollen … Der Afrikaroman »Der Himmel über Namibia« von Bestsellerautorin Micaela Jary als eBook bei dotbooks.

Zwischen Europa und Afrika, Wüste und Meer … Berlin, 1909: Als die junge Emma Thieme erfährt, dass ihre totgeglaubte Mutter noch lebt, wagt sie die beschwerliche Reise ins ferne Südwestafrika – fest entschlossen, herauszufinden, welches Geheimnis ihre Familie umgibt. Auf der Schiffsreise lernt sie die begnadete Pianistin Dorothee von Hirschberg kennen, die Konzerte in den Kolonien geben will und Emma bald eine treue Freundin wird. Doch noch ahnen die beiden Frauen nicht, dass ihre Begegnung kein Zufall ist – und dass das Schicksal sie im Land der roten Sonne mit zwei ebenso faszinierenden wie undurchsichtigen Männern zusammenführen wird. Eine Begegnung, die alles für immer verändert …

»Ein brillantes Lesevergnügen«, empfiehlt die Zeitschrift Grazia.

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Die große Familiensaga »Der Himmel über Namibia« von SPIEGEL-Bestsellerautorin Micaela Jary, die auch unter den Namen Gabriela Galvani und Michelle Marly sehr erfolgreich veröffentlicht. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Zwischen Europa und Afrika, Wüste und Meer … Berlin, 1909: Als die junge Emma Thieme erfährt, dass ihre totgeglaubte Mutter noch lebt, wagt sie die beschwerliche Reise ins ferne Südwestafrika – fest entschlossen, herauszufinden, welches Geheimnis ihre Familie umgibt. Auf der Schiffsreise lernt sie die begnadete Pianistin Dorothee von Hirschberg kennen, die Konzerte in den Kolonien geben will und Emma bald eine treue Freundin wird. Doch noch ahnen die beiden Frauen nicht, dass ihre Begegnung kein Zufall ist – und dass das Schicksal sie im Land der roten Sonne mit zwei ebenso faszinierenden wie undurchsichtigen Männern zusammenführen wird. Eine Begegnung, die alles für immer verändert …

*** Dieser Roman ist bereits unter dem Titel DIE BUCHT DES BLAUEN FEUERS erschienen. ***

Über die Autorin:

Die Bestsellerautorin Micaela Jary wurde in Hamburg geboren und wuchs in der Schweiz und in München auf. Nach ihrem Studium arbeitete sie lange als Journalistin für diverse Printmedien, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Paris pendelt sie heute als freie Autorin zwischen Berlin, München und dem Landkreis Rostock. Unter den Pseudonymen Gabriela Galvani und Michelle Marly veröffentlicht sie zudem sehr erfolgreich historische Romane.

Die Websites der Autorin:

www.michelle-marly.com

www.micaela-a-gabriel.de

Bei dotbooks veröffentlichte sie auch ihren Afrikaroman »Sehnsucht nach Sansibar« sowie den 20er-Jahre-Roman »Die Tote im weißen Kleid«.
Unter dem Namen Gabriela Galvani veröffentlichte sie bei dotbooks ihre historischen Romane »Die Liebe der Duftmischerin«, »Die Seidenhändlerin«, »Die Königin des weißen Goldes«, »Die Malerin von Paris«, »Die geheime Königin« und »Die Liebe der Buchdruckerin«.

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eBook-Neuausgabe April 2024

Dieses Buch erschien bereits 2012 unter dem Titel »Die Bucht des blauen Feuers« im Wilhelm Goldmann Verlag.

Copyright © der Originalausgabe 2012 by Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von Period Images/Mary Chronik und Shutterstock/Madlen, meaofoto, nevodka, Naypong Studio, Chad Zuber, fokke baarssen

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (mm)

ISBN 978-3-98952-031-8

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In diesem eBook begegnen Sie möglicherweise Begrifflichkeiten, Weltanschauungen und Verhaltensweisen, die wir heute als unzeitgemäß oder diskriminierend verstehen. Bei diesem Roman handelt es sich um ein rein fiktives Werk, das vor dem Hintergrund einer bestimmten Zeit spielt oder geschrieben wurde – und als solches Dokument seiner Zeit von uns ohne nachträgliche Eingriffe neu veröffentlicht wird. Diese Fiktion spiegelt nicht unbedingt die Überzeugungen des Verlags wider.

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Micaela Jary

Der Himmel über Namibia

Ein Afrikaroman

dotbooks.

Prolog

Die Sonne trug ihren täglichen Kampf mit dem Nebel aus. Der Dunst hing über der Bucht wie ein großes, undurchdringliches Segel. Eine weiße Wand, wie ein Theatervorhang von unsichtbarer Hand hochgezogen, nur dass er aus dem Meer aufstieg und nicht aus einem Orchestergraben. Seltsamerweise wurde der Milchglashimmel nicht einmal von dem ständig über die Küste streichenden Wind vertrieben, der sich mal zu einem gewaltigen Sturm steigerte und an den bunten Fensterläden rüttelte, dann aber wieder als Brise mit den gelben Blüten des Kameldorns spielte.

Zugegebenermaßen war das Klima an diesem Ort gewöhnungsbedürftig. Gleichzeitig erwies es sich als sehr angenehm, denn an der Bucht wurde es niemals drückend heiß. Sogar an der Ostsee war es in manchen Sommern schwüler gewesen, doch an das Wetter in der Heimat verschwendete die Besitzerin des hübschen Strandhauses nur selten einen Gedanken. Die Erinnerung an die Ferien mit ihrer Tochter lag tief verschlossen in ihrem Herzen und brach sich nur dann Bahn, wenn sie an ihrem Tisch über dem einfachen Papier saß und einen neuen Bericht verfasste. Selten jedoch fand sie die Zeit für einen Brief.

Sie hatte sich ihr Leben gut eingerichtet. Es war so ausgefüllt, dass ihr wenig Raum zum Nachdenken blieb. Früher legte sie Wert darauf, die Zahl der Stunden möglichst einzuschränken, in denen sie ihre Gedanken auf Wanderschaft ins ferne Deutschland entließ. Inzwischen meldeten sich die vergessenen oder verdrängten Bilder jedoch immer öfter von selbst zurück.

Vielleicht lag es an diesem Haus, daran, dass sie sich zum ersten Mal ein richtiges Heim geschaffen hatte. Albernerweise war ausgerechnet der spektakuläre Blick über die Bucht schuld an ihrem neuen Wohnsitz. Eine Aussicht, die sie freilich nur an etwa hundert Tagen im Jahr genießen konnte, sonst verhüllte sie der Nebel. Es war höchst voreilig und sicher auch gänzlich unvernünftig gewesen, dieses Stück Land zu kaufen, nachdem sie es nur ein einziges Mal besichtigt hatte; noch dazu an einem der seltenen klaren Sonnentage.

Sie hatte sich in die Aussicht verliebt: die endlose Weite des tiefblauen Atlantiks, die aufspritzende und im Sonnenlicht wie ein Regenbogen leuchtende Gischt, wenn die Wellen gegen die Granitfelsen am Ufer schlugen, die weißen, vom Wind über den roten Sand getriebenen Schaumkronen. Wie Jade schimmernde Berge ragten vor dem Horizont in den lichtblauen Himmel: Sie hatte gehört, dass auf den kleineren Inseln Pinguine lebten und Seehunde; auf der größten befand sich das Lazarett, und gleich nebenan waren Menschen in Lagern eingepfercht, aber darüber dachte sie nicht nach. Sie hatte bei der Besichtigung den Blick auf eine Gruppe eleganter Rosaflamingos konzentriert, die auf dürren, überlangen Beinen im seichten Wasser herumstaksten, mit gebogenem Hals auf der Suche nach Nahrung, und sie hatte sich zum ersten Mal seit langem glücklich gefühlt. Allenfalls der eigentümliche Geruch der Grundstücksbegrenzung aus Walfischrippen hatte sie etwas gestört.

An den meisten Tagen war die See jedoch nur durch ein fernes Rauschen auszumachen, der Dunst dämpfte sogar den Ton der Wellen, die gegen den Strand unterhalb ihres neuen Heims schwappten. Selbst die rote Amaryllis in ihrem ebenso mühsam wie geduldig angelegten Garten verlor dann ihre Leuchtkraft, denn sie schien zugedeckt mit einem weißen Schleier. Und die Flamingos waren fortgezogen. Wahrscheinlich vertrieben von den vielen Menschen, die gleich einer Heuschreckenplage plötzlich scharenweise im Sand buddelten. Doch der Raubzug war rasch vorbeigegangen und die Einsamkeit weitgehend zurückgekehrt. Nur der tranige Duft des Zauns war geblieben.

Sie sah aus dem Fenster und fühlte sich wie in einer dicken Mehlsuppe. Das Licht erinnerte sie an den Kleister, mit dem sie die Bastelarbeiten ihres Kindes verschlossen hatte – Laternen am Martinstag und Sterne an Weihnachten. Voller Sehnsucht erinnerte sie sich daran und wusste gleichzeitig, dass ihre Sicht auf die Wahrheit verklebt war, weil sie sich dafür mehr schämte als für irgendetwas anderes in ihrem Leben.

Die Vergangenheit holte sie ein. Schmerzlich und unvorbereitet.

Ihre Gegenwehr erfolgte mit den falschen Waffen. Es gelang ihr immer seltener zu vergessen. Seit sie das Haus besaß, stand sie auf verlorenem Posten.

Genauso erging es der Sonne. Die hatte ihren Kampf gegen den Nebel inzwischen aufgegeben. Wenigstens für heute.

Kapitel 1

Emma Thieme begann die Zecherei über den Kopf zu wachsen. Nicht nur finanziell. Das Verhalten der Trauergemeinde wurde ihrer Ansicht nach zunehmend pietätloser.

Vor gut zwei Stunden waren ihre Gäste noch gesittet am offenen Grab ihres Vaters vorbeidefiliert und hatten Emma ihr Beileid ausgesprochen. Nun aber verwandelten dieselben Leute den aus einem üppigen Mahl bestehenden Leichenschmaus im Wirtshaus Zum Hans Sachs dank eines großen Fasses Bier in ein Fest. Überwiegend fremde Menschen, die sich dem Anlass entsprechend in trauriges Schwarz gewandet hatten – und sich auf ihre Kosten nun fröhlich den Wanst vollschlugen. Sie aßen und tranken ohne Maß, als würden sie am Hungertuch nagen und nie wieder einen Tropfen Schultheiss gereicht bekommen. Dabei waren es überwiegend sehr wohlhabende Bürger, die sich im Gedenken an den Photographen Theodor Thieme versammelt hatten.

Emma besaß keine nahen Verwandten, und auf den Friedhof sowie in die Wirtschaft waren vor allem Nachbarn und Kunden gekommen, denn auch der Freundeskreis ihres Vaters hatte sich im Lauf seiner siebzig erfüllten Lebensjahre gelichtet. Im Dunst des Zigarrenqualms, der über der Tafel hing, waren ihr eigentlich nur die Gesichter seiner beiden Angestellten und die der Männer einigermaßen vertraut, mit denen ihr Vater samstags regelmäßig Skat gespielt hatte. Und seinen langjährigen juristischen Berater kannte sie natürlich.

Der beißende Geruch von gebratenem Fett, Tabak, schalem Alkohol und menschlichen Ausdünstungen trieb ihr nicht nur die Tränen in die Augen – er schlug ihr auf den Magen. Ihre Kopfschmerzen rührten jedoch eher von den anstehenden Problemen, welche die Erbschaft zwangsläufig mit sich brachte. Sie wäre dem Gespräch mit Doktor Wohlgemuth gern noch ein wenig ausgewichen, doch der alte Rechtsanwalt passte sie an der Tür ab, als sie sich heimlich davonschleichen wollte.

»Wir müssen uns dringend unterhalten.« Die Stimme des Juristen klang leise und beschwörend. »Ihr Vater hat zwar seine wichtigsten Angelegenheiten testamentarisch zu regeln versucht, aber es herrscht nicht in allen Fragen die erforderliche Klarheit.«

Ihre Augen flogen zwischen dem Herrn, der sie an die Porträts des alten Kaisers Wilhelm I. erinnerte, und der restlichen Gesellschaft hin und her. War dies der rechte Augenblick für diese Unterhaltung? Allerdings hieß es tatsächlich, dass der Leichenschmaus der Ort sei, die ersten Gespräche über die Erbschaft zu führen.

Doch Emma fühlte sich elend. Der Tod ihres Vaters bedeutete einen tiefen Einschnitt, in vielerlei Hinsicht, und sie wünschte, wenigstens ein wenig Ruhe zu haben, vorbehaltlos um ihn trauern zu dürfen, bevor sie sich seinem Erbe stellte. Das Schicksal hatte ihr nicht einmal die Zeit geschenkt, sich von ihm zu verabschieden.

Theodor Thieme war nicht durch eine Erkrankung verschieden, wie dies bei einem Mann seines Alters zu erwarten gewesen wäre, sondern bei einer Katastrophe ums Leben gekommen: Emmas Vater war eines der neun Opfer, die nach dem Motorradunfall auf der Rennbahn im Alten Botanischen Garten zu beklagen waren; sein Lehrling zählte zu den vierzig Verletzten, und Emma wusste noch nicht, ob er es schaffen würde.

Seufzend wandte sie dem Herrn mit dem schlohweißen Bart über dem steifen Vatermörderkragen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu: »Ich wünschte, die Regelung des Nachlasses könnte noch ein wenig warten«, antwortete sie, um nach einer kurzen Gedankenpause stockend hinzuzufügen: »Natürlich weiß ich, dass Sie nur Ihre Pflicht tun, aber ... es kommt alles so plötzlich. Mein Vater war ein gesunder Mensch ... und dann dieser schreckliche Unfall...«

Im Hintergrund erscholl Gelächter. Einer der Trauergäste hatte offenbar einen Witz erzählt, der zur allgemeinen Erheiterung führte.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2024
ISBN (eBook)
9783989520318
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Februar)
Schlagworte
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Titel: Der Himmel über Namibia - oder: Die Bucht des blauen Feuers